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Bis vor kurzem hatte ich noch geglaubt, Deutschland und das restliche Europa seien mit aufgeklärten Mordfällen führend in der Welt. Wenn man jedoch mit den Recherchen zu diesen ungeklärten Morden beginnt, stellt man schnell fest, daß dem nicht so ist. Die folgende chronologische Aufstellung zeigt in erschreckenden Maße wieviele Mordfälle trotz modernster Methoden wie DNA-Abgleich nicht aufgeklärt sind. Aufgrund von sensiblen Inhalten musste ich den Blog 2022 im Auftrage von Google LLC umstellen auf 18+. Ich bitte um Verständnis!

Freitag, 29. März 2019

Die Jahre von 2000 bis 2009


Schwörstadt. Herbert Ulmer ist 70 Jahre alt, alleinstehend, vielleicht ein bisschen eigenbrötlerisch, aber durchaus gesellig. An einem Mittag im Januar 2000 radelt er zum Einkaufen, kehrt in ein Gasthaus ein und fährt wahrscheinlich wieder nach Hause. Zumindest lehnt das Rad an seinem Haus. Es ist ein Freitag, abends läuft Aktenzeichen XY. Das hat er immer geguckt und ist noch kurz danach in die Kneipe, erzählt Uwe Wenk von der Kripo Lörrach. An diesem Abend aber wird Herbert Ulmer nicht mehr gesehen. Er wird als vermisst gemeldet. Die Polizei sucht nach dem Rentner. Bei Vermisstenfällen zieht sie grundsätzlich auch einen Suizid in Betracht. Zumal Ulmer einmal gesagt haben soll, wenn er sich umbringe, würde ihn niemand finden. Doch die Möglichkeit haben wir ausgeräumt, sagt Wenk. Ulmers Leiche wird zwei Monate nach seinem Verschwinden im Rhein gefunden, am Rechen des Kraftwerks bei Schwörstadt. Der Körper liegt mit einem 20 Kilo-Stein in einem Schlafsack, der mit Klebestreifen und einem Gurt umwickelt ist. Bei allem, was der Polizei schon untergekommen ist, sagt Wenk, es ist nicht möglich, sich selbst so zu verschnüren. Herbert Ulmer ist an Erstickung gestorben - mehr gibt die Polizei aus taktischen Gründen nicht preis. Im Haus fehlen eine Kassette mit Geld, Portemonnaie, Ausweis und Schlüssel. Der 70jährige hatte die Angewohnheit, selten, dafür aber größere Mengen Geld abzuheben.
Raub ist für die Ermittler nur ein mögliches Motiv. Die Art, wie die Leiche beseitigt wird, spricht für einen Täter aus dem Umfeld des Opfers - das aufwendige Verpacken, den Transport von mehreren Kilometern: Das macht kein Fremder, für ihn ist das Entdeckungsrisiko viel zu hoch, der lässt ihn einfach liegen. Auch die Tatsache, daß es keine Einbruchspuren gab und Ulmer Fremde normalerweise nicht ins Haus ließ, spricht gegen einen Täter auf der Durchreise. Die Ermittlungen stecken nach einem Jahr fest. Der Schlafsack, ein Modell der israelischen Armee, ist in großer Zahl vertrieben worden. Die Suche nach ähnlichen Tatmustern bringt einen Treffer bei Stuttgart, aber ein Bezug zum Fall Ulmer wird ausgeschlossen. Die Polizei hofft auf eine breite Öffentlichkeit, stellt den Fall in Aktenzeichen XY dar und bekommt neue Hinweise. Die Überprüfung brachte allerdings nicht das Ergebnis, das wir gern gehabt hätten. Aber die Polizei hat noch die DNA des Täters und setzt schließlich auf eine Reihenuntersuchung. Im Juli 2002 werden 350 Männer im Alter von 16 bis 70 Jahren aus Ulmers Umfeld getestet - Verwandte, Freunde, Stammtischbrüder, Nachbarn. Die Daten werden verglichen und gelöscht. Nix, sagt Wenk. Die Umfeld-Theorie hält er dennoch für richtig, vielleicht war der Kreis nicht groß genug. Oder vielleicht waren es zwei Täter - einer, der Ulmer kannte, und einer, der die DNA hinterlassen hat, zu dem es aber keinen direkten Bezug gibt. Durch das Genmaterial stünden die Chancen gut, daß der Täter irgendwann erwischt werde. Zum Beispiel durch einen Zufallstreffer: Wird von Straftätern DNA abgenommen, gibt es einen Abgleich in einer zentralen Datenbank. Dadurch ist schon manch alter Fall geklärt worden. Eine weitere Chance im Fall Ulmer sei ein neuer Hinweis auf eine Person, deren DNA dann überprüft wird. Wenk gibt die Hoffnung nicht auf. Zumal die Ermittlungen peu à peu weiterlaufen.


Lahr. Der damals 39 Jahre alte Arzt Dr. Bernhard Benz war am Herzklinikum in Lahr beschäftigt. Am 21. Januar 2000 war er gegen 20.15 Uhr in der Römerstraße tot aufgefunden worden. Erst die Obduktion offenbarte das Verbrechen. Dr. Benz hatte erhebliche Verletzungen am Kehlkopf. Seither verfolgte die Polizei über 500 Spuren. Der Mordfall Benz war für die Kripo eine ganz besondere Herausforderung, blickt Plizeisprecher Emil Roth zurück. 25 Beamte bildeten in Lahr die Soko Benz. Hier bewertet es Emil Roth als tragisch, daß der Täter noch nicht gefasst ist. 


Köln.  Es war der Hausmeister des Brügelmann-Hauses an der Mühlengasse, der Anfang März 2000 im Badezimmer der 33 qm großen Wohnung eine grausige Entdeckung machte. In der Badewanne lag der 63jährige Mieter Hans-Gerd Tuchel - gefesselt, geknebelt und erstochen. Mitarbeitern einer Sportagentur, in der Tuchel arbeitete, kam es verdächtig vor, daß der Fußballfan nicht wie gewohnt zur Arbeit erschienen war. Sie baten den Hausmeister, Kontakt zu dem Mann aufzunehmen - mit tragischem Ergebnis.
Die Ermittler der Mordkommission ließen nichts unversucht. Das Vorleben des Opfers wurde auf den Kopf gestellt. 600 Menschen mussten sich einer Überprüfung unterziehen, 321 von ihnen wurde eine Speichelprobe entnommen. Doch der entscheidende Treffer war nicht dabei. Und so ist Jahre nach dem Mord an dem Galeristen Dr. Hans Tuchel in der Altstadt der Täter noch immer nicht gefasst.
Die Recherchen in dem Aufsehen erregenden Mordfall stellten die Ermittler von Anfang vor eine schwierige Aufgabe. Am Tatort hinterließ der Täter kaum Spuren. Allerdings konnten Haare sichergestellt werden, die dem mutmaßlichen Mörder zugerechnet werden. Nach akribischer Arbeit im Labor des Landeskriminalamt in Düsseldorf konnte die DNA des Täters gewonnen werden. Doch auch nach Abschluss der 321 Speicheltests entdeckten die Fahnder keine passende Gegenprobe.
Die Mordermittler fahndeten in den ersten Monaten nach der Bluttat verstärkt im Kölner Homosexuellen-Milieu. Der Verdacht der Ermittler: Der 63jährige hatte möglicherweise einen Mann aus der Stricher-Szene mit nach Hause genommen. War er der Mörder? Oberstaatsanwalt Hans Bernhard Jansen hatte damals schon eine Vorahnung. Er sagte: Es werden langwierige Ermittlungen. Vor allem bei Taten ohne Zeugen ist es kompliziert. Polizeisprecher Christoph Gilles sagt: Wir geben nicht auf. Einige Mordfälle werden auch nach Jahrzehnten noch aufgeklärt. Schließlich haben wir eine DNA. Sollte der Täter von damals noch einmal straffällig werden und seine DNA gesichert werden, könnte der Fall doch noch aufgeklärt werden.


Bad Breisig. Am 20. Mai 2000 wurde am Bad Breisiger Rheinufer die damals 35jährige Taxifahrerin Michaela Schellenbach brutal ermordet. Das Verbrechen wurde nie aufgeklärt, der Mörder nie gefasst. Es scheint, als bliebe der Mord an der vierfachen Mutter ungesühnt. Mit ihrem Opel Omega war die Andernacherin Manuela Schellenbach in jener Mainacht von Freitag auf Samstag unterwegs. Noch eine Tour, dann sollte wohlverdienter Feierabend sein. Die Schicht, für die sie eigentlich gar nicht eingeplant war - sie sprang kurzfristig für eine Kollegin ein -, neigte sich dem Ende entgegen, 19 Fahrten hatte sie in der Nacht bereits gemacht. Die junge Frau wollte noch kurz die Gaststätte Bäckerjungenstube in der Andernacher Innenstadt besuchen, bevor sie das Wochenende mit den Kindern (damals 14, elf, vier und drei Jahre) verbringen wollte. Dann meldet sich über Funk die Taxizentrale und kündigte eine Fahrt in den Stadtteil Namedy an. Es ist 3.20 Uhr. Keiner weiß, wer der Fahrgast war. Es wird der letzte im Leben von Ela Schellenbach sein. Als sie sich nicht wieder zurückmeldete, nicht auf Funksprüche und Handyanrufe reagiert, obwohl jeder Taxifahrer eine Rückmeldung gibt, wenn sein Wagen wieder frei ist, schlug die Telefonistin in der Taxizentrale Alarm. Kollegen starteten eine Suchaktion nach dem beigefarbenen Taxi. Die Polizei wurde eingeschaltet, ein Hubschrauber kreiste im Morgengrauen über dem Andernacher Stadtteil Namedy, auch der Ehemann der Vermissten, beim selben Taxiunternehmen als Fahrer beschäftigt, beteiligte sich an der Suche. Drei Stunden, nachdem Michaela Schellenbach von der Zentrale für die Fahrt nach Namedy geordert wurde, der grausige Fund: Eine Streife findet ihre Leiche um 6.20 Uhr entstellt und blutüberströmt am Rheinufer zwischen Bad Breisig und Brohl-Lützing. Nach den Ermittlungen der Kripo fesselte der Mörder Michaela Schellenbach an Händen und Füßen mit Klebeband. Dann schlug er ihr mehrfach auf den Kopf. Vermutlich mit einem Stein. Ein unbenutztes Springmesser blieb am Tatort zurück. Nach der Tat zog der Täter die Leiche ans Wasser, vermutlich um sie zu versenken, was jedoch misslang. Mit dem Taxi der jungen Frau flüchtete der Unbekannte schließlich - das Portemonnaie der Getöteten nahm er mit. Das Auto wurde später in Sinzig auf dem Parkplatz am Freiweg-Heim gefunden. Die Polizei ermittelte fieberhaft in alle Richtungen, bis heute allerdings erfolglos.


Frankfurt am Main. Es ist der 10. Juni 2000. David Redmond sitzt in seinem Taxi mit der Rufnummer 791. An der Hauptwache steigt ein Mann in den Wagen. Er möchte in die Spenerstraße im Frankfurter Stadtteil Dornbusch gefahren werden. Dort angekommen zieht der Fahrgast plötzlich ein Messer, 13 cm lang. Er bedroht David Redmond und verlangt die Tageseinnahmen. David wehrt sich. Der unbekannte Mann sticht zu. Ein einziges Mal, in den Rücken direkt ins Herz. David Redmond kann noch aussteigen, will fliehen, doch noch vor seinem Taxi bricht er zusammen und stirbt qualvoll. Der unbekannte Mann flüchtet Richtung Eschersheimer Landstraße, vermutlich in die U-Bahn und fährt davon. Die Kleider des Täters müssen voller Blut gewesen sein. Bis heute fehlt das Taxifahrerportemonnaie des Opfers. Es soll sich um ein dunkelbraunes Kellnerportemonnaie gehandelt haben.
Täterbeschreibung: ca. 190 cm groß, kräftiger Oberkörper (muskulös), weißes T-Shirt, helle Jeans. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main, der Deutsche Mietwagen- und Taxiverband sowie die Taxivereinigung Frankfurt am Main haben zur Ermittlung und Ergreifung des Täters eine Belohnung von insgesamt 10.000 Euro ausgesetzt.




Weesp (Niederlande)In der Nacht vom 15. auf den 16. Juni 2000 wird auf dem Korte Muiderweg in Weesp ein brennender Müllsack entdeckt. Ein Anwohner hatte gesehen wie ein Mann aus dem Kofferraum eines grauen Alfa Romeo einen Müllsack herausnahm und ihn in die Büsche warf. Einen Momenst später brannte der Müllsack. Als der Mann, ohne sich um das Feuer zu kümmern wieder in sein Auto stieg und davonfuhr, rief der Anwohner die Feuerwehr. Nachdem der Brand durch die Feuerwehr  gelöscht wurde, untersuchte man den Müllsack genauer. Er enthielt persönliche Gegenstände wie Schuhe, einen Schlüsselbund, etwas Wechselgeld und einen Führerschein, der auf  Namen Habib M'Hedhbi ausgestellt war. In der aufgefundenen Kleinung fand die Polizei mehrere Löcher. Sofort wurde die Kripo informiert, die den Fall übernahm.
Habib wurde zuletzt zwei Tage zuvor bei seiner Arbeit in Zwolle gesehen. Seitdem gab es kein Lebenszeichen mehr von ihm. Aufgrund des Blutes das auf den Kleidern, später auch in seinem Haus in Lelystad und in seinem Auto gefunden wurde, nahm die Polizei an, daß Habib M'Hedhbi - auch bekannt als Mike -, nicht mehr am Leben war. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits drei Verdächtige festgenommen worden. Da jedoch nie eine Leiche gefunden worden war, wurden sie wieder freigelassen.
Im Jahr 2000 war Habibike M'Hedhbi 43 Jahre alt, geschieden und Vater einer Tochter. Er lebte in Zwolle, wo er einen Job in einem Postsortierzentrum hatte. Aber ab Mittwoch, dem 14. Juni 2000, wurde er dort nicht mehr gesehen. Nach der Arbeit bei der Post arbeitete er auch im Zentrum von Zwolle als Türsteher in verschiedenen Catering-Betrieben. Er wurde gerne gebucht, da er so ein markantes Erscheinungsbild hatte. Er wirkte sehr trainiert und bestach durch sein beeindruckendes Aussehen.
Die Kriminalpolizei untersuchte das Umfeld von M'Hedhbi. Einer seiner Kontakte führte die Ermittler in ein Apartmenthaus in Lelystad in Kamp 23. Im zweiten Stock, wo mehrere Personen registriert waren, hielt sich M'Hedhbi häufig auf. Als die Polizei das Haus und die Wohnung mit einem Durchsuchungsbefehl untersuchen wollte, war das komplette Haus leer geräumt. Überraschenderweise fehlten im Wohnzimmerboden sogar ganze Teile. Man konnte auch sehen, daß die Wände und die Decke gerade frisch gestrichen wurden. Unter dem Anstrich entdeckten die Kriminaltechniker aber Blutspuren von M'Hedhbi. Was ist dort im Hause passiert?
Die damaligen Bewohner der Wohnung, ein Mann mit einem schwarzen Pferdeschwanz, benutzte genau einen grauen Alfa Romeo 164, wie der Zeuge der Polizei ihn beschrieben hatte. Die Polizei spürte das Fahrzeug auf und man fand noch mehr Blut von M'Hedhbi, auch im Kofferraum. M'Hedhbi aber ist spurlos verschwunden.
Im September 2000 verhaftete die Polizei drei Verdächtige. Dies waren drei Bewohner des Hauses in Lelystad. Sie bestritten, irgendetwas mit dem Verschwinden von M'Hedhbi zu tun haben. Da die sterblichen Überreste von M'Hedhbi nie gefunden wurden, konnnte man den Verdächtigen keine Tat nachweisen. Die drei wurden dann wieder freigelassen.
Aufgrund neuer forensischer Analyseverfahren gibt es in diesem Fall sehr interessante neue Informationen und die Ermittlungen wurden wieder aufgenommen. Nach umfangreichen Kontakten mit Banken, Versicherungs-Unternehmen und überlebenden Angehörigen des Opfers in Tunesien und in den Niederlanden kann die Polizei nun wirklich sagen, daß M'Hedhbi tatsächlich tot ist.
Das Opfer hatte zwei Gesichter. Einerseits war er nett, hilfsbereit und zuvorkommend und hatte viele Freunde. Andererseits bewegte er sich in kriminellen Kreisen. Er war in der Glücksspielszene und im Drogenmileu sehr aktiv.
Die Ermittler vermuten, daß das Motiv für den Mord an M'Hedhbi auch in diesen Kreisen zu finden ist. Die Ermittler gehen davon aus, daß der Täter oder die Täter die Leiche mit dem Alfa Romeo verschwinden ließen. Man geht davon aus, daß die Leiche irgendwo auf der Strecke Lelystad/Weesp abgeladen wurde. Das Opfer war durchtrainiert, sodaß eine Einzelperson kaum den Abtransport des Opfers hätte bewegen können. Es ist also sehr wahrscheinlich, daß mehrere Personen daran beteiligt waren. Eine Belohnung in Höhe von 20.000 Euro wurde zur Klärung des Falls ausgestzt.


Heerlen (Niederlande). Der Mordfall Nadia Mehallaoui gehört zu einer Reihe von ungelösten Morden an Prostituierte und in Heerlen und Umgebung. Die Taten ereigneten sich in den Jahren von 1989 bis 2005. Zu der Serie gehören fünf Mordfälle, die in Ausführung stets das gleiche Muster aufweisen. So vermutet die Polizei auch ein und denselben Täter. Siehe hierzu die Fälle von Ilona Quaedflieg, Samira de Wal und Simone Riedel. Die Polizei vermutet, daß ein und der selbe Täter für eine Vielzahl von Verbrechen an Prostituierten verantwortlich ist.
Die 21jährige Nadia Mehallaoui, wird am Sonntag, dem 18. Juni 2000, als vermisst gemeldet. Sie war eine Drogenabhängige, die sich durch die Prostitution ihre Drogensucht finanzierte. Einige Wochen später, am Mittwoch, dem 5. Juli 2000, wurde sie tot aufgefunden. Nadia lebte in der Nähe von Heerlen. Ihre Leiche wurde einige Dutzend Kilometer entfernt in einem Waldgebiet um Maria Hoop (Zentral-Limburg) aufgefunden. Auch in diesem Fall sind nur sehr wenige Fakten bekannt. Belohnung 15.000 Euro.


Hamburg. Im August 2000 wurde aus dem Herrengrabenfleet von der Polizei eine unbekannte Frau geborgen. Zwei Tage später ist die Frau identifiziert: Es ist die 37jährige Annett Ouattara. Anhand der Fingerabdrücke konnte die Polizei ihre Personalien feststellen. Die Tote war wegen Drogenmissbrauchs bereits bekannt. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie sich durch den Verkauf des Obdachlosenmagazins Hinz und Kunz. Sie war verheiratet, lebte aber von ihrem Ehemann getrennt. Nachdem sie längere Zeit obdachlos gewesen war, bezog sie etwa zwei Jahre vor ihrem Tod eine eigene Wohnung. Die Frau wurde in ihrer Wohnung ermordet. Der Täter fügte ihr mehrere Stichverletzungen am Oberkörper zu und erwürgte sie. Anschließend warf er die Leiche in das nur 300 Meter entfernte Herrengrabenfleet.
Zehn Jahre passiert nichts in diesem Fall, dann wird im Juni 2010 in Düsseldorf-Flingern die 52jährige Elisatbeth F. ermordet. Der Täter hatte ihr zunächst den Schädel zertrümmert, das Opfer dann mit insgesamt 38 Messerstiche umgebracht. Der Täter ist schnell gefaßt. Vier Wochen später wird David K. in einem Internetcafe in Hamburg festgenommen.
David K. ist kein unbeschriebenes Blatt für die Polizei. Bereits als 17jähriger ermordet er 1991 ein siebenjähriges Mädchen in Heinsberg. Er erhält 7 Jahre Jugendstrafe. DNA Spuren, die beim Mord in Düsseldorf gesichert werden, finden die Beamten auch im Wohnumfeld von Annett Ouattara. Die Polizei ist sicher, daß David K. der gewisse David ist, mit dem das Opfer kurz vor seinem Tod Kontakt hatte.
Auch für einen weiteren Mord in Berlin soll K. verantwortlich sein. Im April 2009 verschwindet in Berlin Detlef G., ein Bekannter von K., spurlos. Als Polizisten nach Wochen seine Wohnung durchsuchen, stellen die Beamten fest, daß sie aufwändig gereinigt wurde. Mit Spezialmitteln gelingt es der Spurensicherung, Blutspuren von G. wieder sichtbar zu machen. Seitdem ist die Polizei sicher: G. wurde in seiner Wohnung getötet, die Leiche beseitigt. Auch in dessen Wohnung werden Spuren von K. gefunden.
Im Januar 2011 wird David K. in Düsseldorf wegen Totschlags an Elisabeth F. zu 15 Jahre Haft verurteilt. Zu den beiden anderen Fällen schweigt K. bis heute. Eine Überführung im Fall Annett Ouattara ist bis heute noch nicht gelungen, die Spurenlage reicht leider noch nicht aus für eine Mordanklage. Aber die Polizei ermittelt weiterhin.


Greifswald. Am 15. August 2000 steigt Gundula Jana Klein (24), die an der Uni Greifswald Romanistik und Sport studiert, gegen 20 Uhr vor der Szenekneipe PIT in den Geländewagen eines Mannes ein. Dann verliert sich ihre Spur. Am 10. September finden zwei Radfahrer im Wald von Groß Petershagen bei Greifswald eine unbekleidete Frauenleiche. Gerichtsmediziner bestätigten: Es ist Jana Klein. Und: Sie muss vorher tagelang in einer Badewanne gelegen haben, bevor der Täter die Leiche in den Wald entsorgt hatte. Die Polizei geht mehr als 700 Spuren nach. Mit privaten Spenden wurde eine Belohnung von 25.000 Euro für Hinweise ausgesetzt. Ohne Erfolg.


Terborg (Niederlande). Am Montag, dem 9. Oktober 2000, gegen 22 Uhr, wurden in einem Haus am Industrieweg in Terborg Schüsse abgefeuert. Dabei wurde jemand tödlich verletzt. Ob unwissentlich oder gezielt, ist nie gerklärt worden.
An diesem Abend besuchte der 34jährige Tonny ter Horst seinen Bruder und seine Schwester, die dort wohnten. Tonny war gerade aus dem Haus, als die Schüsse fielen. Tonnys Schwester schaute aus dem Fenster und sah, wie ihr Bruder zurücktaumelte. Draußen fand sie Tonny, der am Boden zwischen den Nadelbäumen neben der Auffahrt lag. Tonny starb dort an einer Schusswunde. Es gab mehrere Verdächtige, aber bis heute ist nicht bekannt, wer Tonny erschossen hat.


Hamburg. Im Fall der am 11. Oktober 2000 auf St. Pauli (Hamburg) ermordeten Prostituierten Simona Tegher hat die Polizei immer noch keine heiße Spur. Für Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens führen, ist eine Belohnung von 10.000 DM ausgesetzt worden. Das 24jährige Mordopfer war am frühen Morgen in einer halb vollen Badewanne entdeckt worden. Der 23jährige Lebensgefährte der Toten war gegen 03.40 Uhr zusammen mit seiner Rechtsanwältin zur Davidwache gekommen und hatte dort berichtet, er habe zwei Stunden zuvor die Leiche seiner Freundin in der gemeinsamen Wohnung gefunden. Der Mann war festgenommen worden, der 23jährige stehe inzwischen aber nicht mehr unter Verdacht, hieß es bei der Kripo. Bei dem Freund des Opfers handelt es sich um einen Rumänen, der seit 1996 illegal in Deutschland lebt. Nach den Ermittlungen der Polizei arbeitete die 24jährige Rumänin Simona Tegher fast täglich im Raum Norderstedt als Prostituierte. Aus der Wohnung des Opfers fehlt seit der Tat eine Digitalvideokamera der Marke Sony DCR-TRV 510. Ein Raubmord?

Der 35jährige Roland Wiese wird am 26. Oktober 2000 von Verwandten in seiner Einzimmerwohnung in Magdeburg tot aufgefunden. Einen Tag zuvor war er das letzte Mal lebend gesehen worden. Er hat seinen Mörder wahrscheinlich selbst in die Wohnung gelassen.


Binnenmaas (Niederlande). Am Sonntagabend, dem 3. Dezember 2000, gegen 19.30 Uhr, wurde der 55jährige Jan Dirk Albertus Groeneveld in seinem Haus in der Hazelaarstraat in Puttershoek (Gemeinde Binnenmaas) erschossen.
Es war bekannt, daß das Opfer einen kleinen Kiosk hatte. Er verkaufte dort  Chips und Snacks. Der Kiosk befand sich in seinem Umzugsgeschäft. Vor Ort war er besser unter dem Namen Jan Patat bekannt. Jan handelte auch mit Goldschmuck. Er tat dies von zu Hause, in seinem Kiosk und auch von einem Café in Roozendaal aus. Insidern zufolge hatte Jan einen großen Kundenstamm. Bekannte Kunden besuchten ihn geschäftlich über den Kücheneingang, ohne zu klingeln. Am 3. Dezember 2000 betraten zwei maskierte Männer gegen 19.30 Uhr Groenevelds Haus. Das Opfer, das zu dieser Zeit mit seiner Frau im Wohnzimmer saß, wurde unter Androhung einer Schusswaffe angewiesen, einen Safe im Flurschrank des Hauses zu öffnen. Während er in den Flur ging, erschoss ihn einer der Räuber. Jan Patat starb an Ort und Stelle. Eine strafrechtliche Untersuchung wurde eingeleitet, hat aber bis heute nicht zur Aufklärung dieses Verbrechens geführt.


Amsterdam (Niederlande). Am Donnerstagabend, dem 7. Dezember 2000, gegen 22.30 Uhr, wurde der 57jährige Hans Alfred Meijer in seinem Briefmarkengeschäft in Nieuwezijds-Voorburgwal in Amsterdam tot aufgefunden. Ein Passant sah Hans gegen 18.30 Uhr im Geschäft. Als Hans um 21 Uhr immer noch nicht zu Hause war, versuchte seine Frau ihn einige Male anzurufen. Aber sie erreichte ihn nicht. Sie machte sich zunehmend Sorgen und beschloss, mit der Polizei zum Geschäft zu fahren. Sie rief die Polizei an und fuhr auch zum Briefmarkenladen. Im Laden machten die Polizisten einen schrecklichen Fund. Hans lag ermordet in seinem Geschäft. Der Fall ist bis heute ungeklärt. Belohnung 20.000 Euro


Boppard. Karen Knappe (24) war drogensüchtig und auf dem Straßenstrich im Frankfurter Bahnhofsviertel tätig. Sie hatte schon mehrere Entziehungskuren hinter sich. Sie hatte zwar ein Zimmer bei der Frankfurter Drogenhilfe, wohnte aber meistens bei einer Freundin. Ihr brachte sie am Silvesterabend 2000 einen neuen Freund mit. Er bot ihr an sie mit nach Berlin zu nehmen und ihr zu helfen aus der Szene herauszukommen. Er gab ihr 500 Mark und bat sie die nächsten Tage nicht anzuschaffen. Von dem Geld kauft sie sich jedoch Heroin. Karen wurde zuletzt am 3. Januar 2001 in einer Drogeneinrichtung in Frankfurt gesehen (Druckraum), um sich saubere Spritzen geben zu lassen. 500 DM kostet ihre tägliche Drogenration aus Heroin, Cannabis, Crack. Auch eine Kollegin sah sie abends an ihrem Stammplatz in der Weserstraße. Gegen 1.30 Uhr meldet sie sich telefonisch bei ihrer Freundin und kündigt an sie würde gleich kommen. Dort kommt sie jedoch nie an. Ihre Schwester meldete sie eine Woche nach ihrem Verschwinden als vermisst. Am 23. Februar wurde die in einem gelben Müllsack steckende Leiche bei Kamp-Bornhofen (Boppard) aus dem Rhein gezogen. Die Ermittler stellten Tod durch Erwürgen fest. Unklar ist an welcher Stelle die Frau ins Wasser geworfen wurde. Müllsäcke von dem Typ in der ihre Leiche steckte, wurden damals in den Kreisen Hoch- und Maintaunus sowie in Rheinessen und im Rheingau zur Sammlung von sogenanntem Wertstoffmüll ausgegeben. Die Polizei hält es für möglich, daß die Leiche am Unterlauf des Mains ins Wasser geworfen wurde und einige Wehre überwand. Passanten hatten am 13. Februar einen Körper im Rhein treiben sehen, der jedoch schon wieder verschwunden war, ehe die Polizei eintraf.


Alkmaar (Niederlande). Der 30jährige Fabian Brands arbeitete als Lokführer. Am Dienstagabend, dem 9. Januar 2001 beendete er seinen Dienst früher als gewöhnlich. Er nahm den Zug nach Alkmaar, wo er um 23.37 Uhr ankam. Er nahm sein Fahrrad, ein blaues Mountainbike, aber fuhr nicht zu seinem Haus in Koedijk, sondern zu einem oberflächlichen Bekannten. Zusammen machten sie dann eine Kneipentour. Fabian trug noch seine Dienstbekleidung und nahm sein Fahrrad mit. Um 2.52 Uhr, es war jetzt Mittwoch, der 10. Januar 2001, fuhr Fabian dann mit seinem Fahrrad vom Café Berries am Waagplein in Alkmaar ab. Gegen 2.57 Uhr wurde der Polizei mitgeteilt, daß möglicherweise ein Schuss in der Spoorstraat in Alkmaar gefallen war. Um 3.10 Uhr kam dann die Nachricht, daß jemand auf der Straße unter einem Fahrrad lag und  blutete. Die Polizei fand Fabian in der Spoorstraat Hausnummer 35. Fabian schien erschossen worden zu sein und starb noch an Ort und Stelle. Trotz indensiven Ermittlungen ist es bis heute der Polizei nicht gelungen, den Fall aufzuklären. Belohnung 15.000 Euro.


Stuttgart. Michael Sattler (40), ein gepflegter Mann in engen Hosen, begibt sich manchmal an Plätze, nach denen man kein Heimweh empfindet. In der Nacht zum 10. Januar 2001 führt sein Weg ins verödete Niemandsland hinter dem Stuttgarter Hauptbahnhof. Michael Sattler stirbt einsam und qualvoll an diesem Ort. Drei Tage liegt die Leiche auf dem Brachgelände an einem Trafohäuschen, bis Rambo, der Schäferhund eines Beamten vom Bundesgrenzschutz entwischt. Der Hund ist plötzlich nicht mehr zu halten. Als die Polizei am Tatort eintrifft und Rambos morgendlichen Fund genauer betrachtet, sind viele Spuren bereits verwischt. Es ist das Werk der auf dem Gelände hausenden Ratten, die keine Pietät kennen und Michael Sattlers sterblicher Hülle zugesetzt haben. Die Bilder des entstellten Opfers, innerlich verblutet nach einem sadistischen Akt der Erniedrigung. Diese Bilder kann Kriminaloberkommissar Thomas Ulmer nicht vergessen. Er bearbeitet den Mordfall. Mit der Zeit ist der 43jährige Beamte der widersprüchlichen Biografie des Ermordeten näher gekommen, die nur schwer verständlich ist, ohne die Schwulenszene zu kennen. Ulmer kennt sie.
Er ist Vorsitzender des baden-württembergischen Vereins lesbischer und schwuler Polizeibediensteter, ein Fahnder, der sich nicht nur an kriminalistischen Lehrbüchern orientiert, sondern auch über Empfindungswissen verfügt. Für seine Diplomarbeit an der Polizeihochschule hat sich Ulmer auch wissenschaftlich mit der Gewalt gegen Schwule beschäftigt. Seine Arbeit datiert aus dem Jahr, in dem Michael Sattler starb. Der Fall hat ihn umgetrieben und Ulmer den Anlass für tiefer gehende Recherchen geliefert. Dabei hat der Kommissar herausgefunden, daß zwischen 1979 und 2001 in Stuttgart insgesamt 24 Homosexuelle umgebracht worden sind. Elf Fälle konnten bis heute nicht aufgeklärt werden, was für Ermittler wie Ulmer nicht verwunderlich ist. Denn viele Homosexuelle arbeiten nicht gerne mit der Polizei zusammen. Dahinter steckt die Angst, ihre bürgerliche Fassade könnte einstürzen, wenn bekannt wird, dass sie gleichgeschlechtliche Neigungen haben. Ulmer schätzt, daß 90 Prozent der antischwulen Gewalt nicht zur Anzeige kommen. Entsprechend schwierig gestalten sich die Ermittlungen in der Szene. Bei Mord und Totschlagsfällen, von denen Homosexuelle betroffen sind, liegt die Aufklärungsquote nur bei rund 50 Prozent. Bei Heterosexuellen liegt sie in vergleichbaren Fällen bei über 90 Prozent. Auch im Fall Sattler ist die Polizei in den einschlägig bekannten Kreisen nicht weiter gekommen.
Dabei sieht Ulmer den 1960 in Nürtingen geborenen Sattler vor sich, wie er Koch gelernt und sich zum Kaufmann weitergebildet hat. 1987 heiratet der Nürtinger seine Freundin. Die Ehe hält nicht lange, und sie scheitert nicht zuletzt an einem Mann, der sich zu seinesgleichen hingezogen fühlt. Er verändert sich. Michael Sattler trägt kurze Haare und schicke Klamotten und macht auf jung. Aber richtig glücklich ist er nicht in seiner zweiten Haut. Auch geschäftlich könnte es besser laufen. Sattler verliert seinen Job nach einem Streit, bei dem er sich für einen Kollegen einsetzt. Finanziell geht es steil bergab. Im Pfandhaus versetzt er Schmuck, in manchen Bars lässt er anschreiben. Auch am 10. Januar 2001 im Szenelokal Monroe’s an der Schulstraße. Sattler trägt Jeans, ein weißes Hemd und darüber eine anthrazitfarbene Steppjacke. So sitzt er am Tresen, unterhält sich mit dem Barkeeper und verfolgt den Karaokeabend im brechend vollen Lokal. Gegen ein Uhr nachts zieht Michael Sattler seine wattierte blaue Jacke über und verlässt das Monroe’s. Er will noch auf einen Sprung zum Kings Club in der Gymnasiumstraße. Dort aber kommt er nie an. Es muss ihm auf dem Weg jemand begegnet sein. In jeder neuen Beziehung liegt ein Zauber und dieser Zauber führt Michael Sattler auf das Brachgelände hinter dem Hauptbahnhof. Thomas Ulmer weiß nicht, was dort passiert ist. Es fehlt die entscheidende Sequenz in seinem Film. Ich gehe davon aus, daß es nicht nur ein Täter war, sagt der Kommissar, der überzeugt ist, daß Sattler seine Peiniger zumindest gekannt haben muss.
Fest steht, daß es keinen sexuellen Kontakt gegeben hat. Sattler wurde an der Rampe eines Trafohäuschens abgelegt, umgeben von persönlichen Papieren, einem leeren Geldbeutel und seinem Handy. Bei seiner ruchlosen Tat hat der Mörder genetische Spuren hinterlassen, die weitere Ermittlungen nach sich ziehen.


Bremen. Die zehnjährige Adelina Pismak aus Bremen-Kattenturm wurde zuletzt am 28. Februar 2001 gesehen, als sie auf dem Rückweg in die elterliche Wohnung war. Am 7. Oktober wurde der stark verweste Leichnam in einem blauen Plastiksack verpackt von einer Pilzsammlerin gefunden. Fundort ist das sogenannte Pastorenwäldchen in der Leester Marsch, der Gemeinde Weyhe-Leeste bei Bremen, drei Kilometer entfernt von Kattenturm - jenseits der Autobahn A 1. Es handelt sich hierbei um ein 180 x 64 Meter großes Waldstück in einem überwiegend landwirtschaftlich genutzten Gebiet südlich von Bremen. In unmittelbarer Nähe des Ablageortes wurden sechs im Waldboden verscharrte Damenbadeanzüge, eine Umstandsmiederhose, ein Top und drei Strumpfhosen gefunden. Somit wird ein transvestitisch veranlagter Fetischist gesucht. In diesem Zusammenhang ist auffällig, daß der zuletzt von Adelina getragene kurze blaue Wollrock fehlt. Belohnung zur Ergreifung des Täters 10.000 Euro.



Magdeburg. Der 24jährige Autolackierer David Döbler wird am 28. Januar 2001 nach einem Discobesuch in Wormsdorf zusammengeschlagen. Der lebensgefährlich verletzte junge Mann wird ohne Schuhe, Jacke und Handy in einer Garageneinfahrt aufgefunden. Ohne das Bewusstsein wiederzuerlangen stirbt er zwei Tage später an seinen schweren Verletzungen. 
Die Kriminalpolizei Magdeburg erhofft sich neue Hinweise auf Davids verschwundene Sachen oder auf Zeugen, die etwas Verdächtiges beobachtet haben. Die Fragen der Ermittler:
Wer hat David Döbler am 28.01.2001 in der Zeit nach 2 Uhr morgens vor der Diskothek in Wormsdorf gesehen? Hinweise bitte an die Kripo Magdeburg unter Telefon (0391) 5461305.

Harzgerode. Am 31. März 2001 meldet die Ehefrau von Hartmut Felix Bürger (51) ihren Ehemann als vermisst. Er ist von seinem Betrieb im Gewerbegebiet Augustushöhe in Harzgerode (Harzkreis) nicht nach Hause gekommen. Am 28. April wird seine Leiche im Kofferraum seines eigenen Audi auf einem Parkplatz des Flughafens Leipzig-Halle gefunden. Todesursache: stumpfe Gewalt gegen Kopf und Brust.


Straubing. Die 31jährige Anna Nowak kam aus Russland nach Bayern. Sie lebte getrennt von ihrem Ehemann in einem Mehrfamilienhaus im Straubinger Osten. Sie war ein Familienmensch, pflegte intensiven Kontakt zu ihren Verwandten. Bis sie plötzlich verschwand. Die Polizei tat damals alles, um Anna Nowak zu finden. Schließlich wussten die Beamten nicht, ob die 31jährige entführt, vielleicht Opfer einer Gewalttat geworden war - oder einfach reißaus genommen hatte. Die Ermittler setzten Suchhunde und Hubschrauber ein, kontrollierten Flussufer, Taucher stiegen in einen nahe gelegenen Weiher. Fahndungsplakate wurden verteilt, die Öffentlichkeit informiert, selbst Aktenzeichen XY zeigte den Fall aus Niederbayern im Fernsehen. Doch von der jungen Frau fehlte weiter jede Spur. Das letzte Telefonat führte sie mit ihrem Ex- Mann. Am 19. April 2001 rief die zierliche Frau mit den kurzen blonden Haaren bei ihm in Berlin an. Es ist das letzte Lebenszeichen, das die Polizei von Anna Nowak hat. Fünf Jahre später streifte ein tschechischer Pilzsammler in Böhmen durch einen Wald, 30 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Bei der Schwammerlsuche fand er die skelettierten Überreste einer Leiche. Damals gingen die örtlichen Behörden davon aus, es handle sich um eine tschechische Leiche, um einen tschechischen Mordfall. Erst jetzt, weitere fünf Jahre später, ist klar: Es sind die sterblichen Überreste von Anna Nowak aus Straubing. Wir haben den Fall nie zu den Akten gelegt, sagt Polizeisprecher Klaus Pickel. Er bleibt aber bis heute mysteriös. Heute arbeiten die deutschen und tschechischen Behörden zusammen. An einen Unfall glauben die Ermittler nicht. Man gehe mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit davon aus, daß Anna Nowak Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Welche Hinweise die Kripo dafür hat, welche Spuren an der Leiche gefunden wurden, will Pickel aus ermittlungstaktischen Gründen nicht preisgeben. Der Fall ist also noch immer ungeklärt. Man sei für jeden Hinweis - erscheine er auch noch so unbedeutend - dankbar. 


Limburg. Am Morgen des 20. April 2001 verließ Michael Thöne (44) gegen zehn Uhr sein zu Hause. Bekannt ist, daß er zuerst eine Tankstelle aufsuchte und danach kurz in der Firma (ein Autohaus) war. Gegen Mittag rief er zu Hause an und teilte mit, daß man abends um 21 Uhr mit Bekannten zum Essen in Mühlheim-Kärlich verabredet sei und er deshalb erst gegen 20 Uhr zu Hause wäre. Ob er zwischenzeitlich die Firma verlassen hat, ist nicht bekannt. Einzig bekannt ist, daß er gegen 17 Uhr sein Autohaus verlassen hat. Danach verlor sich seine Spur, sein Handy war ausgeschaltet. Am 5. August 2001 wurde schließlich seine Leiche in einem Waldstück bei Limburg gefunden, ihr fehlten Kopf und Hände. Sein Auto, ein silberner Audi A6, wurde auf dem Parkplatz eines Autohauses in Neuwied aufgefunden. Bis heute fehlen verschiedene Gegenstände aus dem Besitz von Michael Thöne. Der oder die Täter sind bis heute unbekannt.


Nimwegen (Niederlande). Am Samstag, dem 28. April 2001 besuchte der 34jährige Leon Kok mit seiner Freundin und ihren gemeinsamen Kindern gute Freunde. Nach dem Besuch fuhr Leon Kok mit seiner Familie wieder nach Hause. Sein Haus stand in Malvert in Nimwegen. Als Leon gegen 22.45 Uhr an seinem Haus aus dem Auto stieg, kam plötzlich ein Mann mit einer Schusswaffe auf ihn zu. Der Mann schoss aus nächster Nähe auf Leon.  Nach diesem ersten Schuss versuchte  Leon noch zu fliehen. Der Täter folgte ihm und schoss noch mehrmals auf ihn. Leon hat das nicht überlebt.
Es ist bekannt, daß Leon Kok damals im Hanfgeschäft tätig war - er hatte es selbst angebaut - und große Geldsummen verdient. Trotz umfangreicher Recherchen war es nicht möglich, diesen Fall zu lösen. Die Ermordung war natürlich eine schreckliche Erfahrung für Leons Freundin, die Kinder und Angehörigen. Belohnung 20.000 Euro.


Steinhagen. Das frühere Forsthaus liegt einsam im Amshausener Berg. Neun Jahre hatte die Lehrerin Susanne Nieter (38) dort gewohnt, am 30. April 2001 wurde es zum Tatort, als sie erschlagen wurde. Susanne Nieter, die an einer Realschule in Herford beschäftigt war, starb nach vier Tagen im Koma. Am Ermittlungsergebnis von damals hat sich nichts geändert. Wir haben keine Ansätze, die derzeit Erfolgsaussichten hätten, sagte Hartmut Runte, Erster Kriminalhauptkommissar bei der Polizei Bielefeld, dem Westfalen-Blatt. Indes, immer wieder kümmert sich die Polizei um alte Fälle, und kommt mitunter auch nach Jahrzehnten zum Durchbruch. Ebenso wurde aber auch der gewaltsame Tod von Susanne Nieter weitergegeben. Die 38jährige war 2001 in Steinhagen von einem bislang unbekannten Täter mit zwei Dachziegeln erschlagen worden. Susanne Nieter, die in Herford als Lehrerin arbeitete, hatte sich von ihrem Mann getrennt und gemeinsam mit ihm ein abseits gelegenes Haus in Steinhagen-Amshauen ausgeräumt. Als der Mann von einer Fahrt zur Deponie zurückkam, fand er die Frau mit schwersten Kopfverletzungen vor dem Haus - ihr war mit zwei Dachziegeln, die vor dem Haus gelegen hatten, der Kopf eingeschlagen worden - und rief den Notarzt.Vier Tage später starb sie, ohne zuvor das Bewusstsein wiedererlangt zu haben. Obwohl sich die 38jährige gegen ihren Mörder zur Wehr gesetzt haben muss, fand man keine fremden DNA-Spuren. Laut Angaben der Kripo schied ihr Ex-Mann als Mörder aus: Er war zur Tatzeit nachweislich auf der Mülldeponie. Der Fall ist bis heute ungeklärt.


Lichtenberg. Am 7. Mai 2001 verschwand die neunjährige Peggy Knobloch aus Lichtenberg auf dem Heimweg von der Schule. Sie wurde an jenem Tag nach 13 Uhr zuletzt gesehen, nur 50 Meter von ihrem Elternhaus entfernt. Die Mutter arbeitete im Schichtdienst in einem Altenheim und war häufig nicht zu Hause, wenn die Tochter von der Schule kam. Peggy hatte aber einen Schlüssel und ging häufig in die Wohnung eines befreundeten Nachbar-Ehepaars, gelegentlich auch in ein Lokal zum Mittagessen. Das Wohnhaus der Familie (die Mutter, eine kleine Schwester, Peggy und der türkische Stiefvater) lag direkt am Marktplatz. Die Ermittlungen, die bis nach Tschechien und in die Türkei, dem Heimatland ihres Stiefvaters, führten, brachten trotz einer Belohnung von 55.000 DM keine Erkenntnisse zu einer Tat. Bei der Suche nach der Drittklässlerin arbeitete die Sonderkommission Peggy 4800 Spuren ab. Trotz intensiver Suche blieb das Mädchen unauffindbar. Ulvi Kulaç, der nach Hinweisen von Peggys Mutter vernommen worden war, konnte zunächst ein Alibi vorweisen, das ihm seine Mutter verschafft hatte.
Im Februar 2002 wurde auf Anordnung des damaligen bayerischen Innenministers Günther Beckstein eine neue siebenköpfige Ermittlungsgruppe unter Leitung von Wolfgang Geier eingesetzt, die den Fall neu aufrollen sollte. Im März 2002 wurde die Kleidung Kulaçs ohne Befund untersucht. Im Oktober 2002 wurde er festgenommen und erneut verhört. Dabei gestand Kulaç, das Mädchen am 3. Mai 2001 in seiner Wohnung missbraucht zu haben. Am 7. Mai habe er es auf dem Heimweg abgepasst und sich entschuldigen wollen. Peggy sei jedoch weggelaufen und habe damit gedroht, ihn zu verraten. Auf dem Lichtenberger Schlossplatz habe er sie eingeholt. Nachdem er sie niedergestoßen habe, sei sie schreiend am Fuß einer Treppe liegen geblieben. Er habe ihr Mund und Nase zugehalten, bis sie erstickt sei. In Telefonaten mit seinem Vater (die abgehört wurden) belastete Ulvi Kulaç diesen mit der Aussage, er habe ihm dabei geholfen, die Leiche zu beseitigen. Daher wurde der Vater vorübergehend festgenommen. Später widerrief Kulaç das Mordgeständnis, die Geständnisse zu den Missbrauchsfällen hielt er aufrecht. Anwalt und Eltern waren überzeugt, daß das Geständnis durch seine Erschöpfung nach stundenlangen Vernehmungen sowie durch Suggestivfragen und falsche Versprechungen der Polizei zu erklären sei. Der Mann gestand, ohne daß ein Verteidiger zugegen war; außerdem gibt es davon keine Tonaufzeichnung, es stützte sich auf das Gedächtnisprotokoll des Ermittlers. In der Begründung des Urteils heißt es, Kulaç wäre nicht in der Lage gewesen, eine solche Geschichte zu konstruieren, so dass man annehmen konnte, dass er Erlebtes geschildert habe.
Kulaç hatte durch eine Hirnhautentzündung schwere geistige Schäden erlitten. Sein Entwicklungsstand wird mit dem eines 8 bis 10jährigen Jungen gleichgesetzt.
Im Sommer 2000 soll er einen sieben Jahre alten Jungen sexuell missbraucht haben. Seine Mutter erfuhr davon und zeigte ihn an. Es stellte sich heraus, daß er auch andere Jungen mit Keksen zu Doktorspielen gelockt hatte. Im September 2001 wurde er in Bayreuth in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.
Am 30. September 2003 wurde vor dem Landgericht Hof unter Ausschluss der Öffentlichkeit der Prozess eröffnet. Wegen eines Fehlers in der Schöffenbesetzung wurde er abgebrochen und am 7. Oktober wieder aufgenommen. Am 30. April 2004 wurde Kulaç zu lebenslanger Haft verurteilt. Hauptindiz war das Geständnis des Angeklagten, welches das Gericht für rechtmäßig zustande gekommen und glaubwürdig hielt. Ein Gutachten des Psychiaters Hans-Ludwig Kröber war zu dem Ergebnis gekommen, daß Kulaçs Schilderungen mit hoher Wahrscheinlichkeit auf realen Erlebnissen beruhten. Gerade wegen seiner verminderten Intelligenz (bei Kulaç war ein IQ von 68 ermittelt worden) sei er außerstande, sich einen so schlüssigen und detailreichen Tathergang auszudenken und sich länger zu merken. Es sei auch kein Motiv für eine falsche Selbstbelastung erkennbar, außerdem gäbe es keine Hinweise darauf, daß Kulaç der Inhalt des Geständnisses suggeriert worden sei. Der Angeklagte wurde in Hinblick auf das Tötungsdelikt für schuldfähig erklärt. Straffrei blieb dagegen der sexuelle Missbrauch von Kindern, da Kulaç in diesem Zusammenhang Schuldunfähigkeit attestiert wurde. Die Verteidigung ging in Revision mit der Begründung, ein so perfektes Verbrechen könne von ihrem Mandanten nicht begangen worden sein. Außerdem habe es Zeugen gegeben, die Peggy noch um 19.00 Uhr gesehen hätten, während laut Staatsanwaltschaft die Tat gegen 13.30 Uhr begangen worden sei. Am 25. Januar 2005 verwarf der Bundesgerichtshof die Revision, womit das Urteil rechtskräftig war. Kulaç blieb weiterhin im Bezirkskrankenhaus Bayreuth in einer geschlossenen Abteilung untergebracht.
Kulaçs Eltern, Peggy Knoblochs leiblicher Vater sowie Großeltern und Teile der Bevölkerung von Lichtenberg glaubten an seine Unschuld und gründeten eine Bürgerinitiative. Da dem als geistig behindert geltenden Kulaç zur Zeit des Prozesses kein Betreuer gewährt worden war, wurde eine Verfassungsbeschwerde eingereicht. Als Betreuerin Kulaçs wurde Gudrun Rödel gerichtlich berufen. Laut Nachforschungen seiner Betreuerin blieb Kulaç ein Zeitfenster von nur 20 Minuten - zu wenig, um die Tat zu begehen und die Wegstrecke zurückzulegen. Entscheidend ist die Dauer einer Busfahrt, die eine Zeugin, die Peggy vom Bus aus gesehen hatte, zurücklegte.
Im Juli 2012 widerrief der Hauptbelastungszeuge, ein Mitinsasse im Bezirkskrankenhaus, der mit der Polizei zusammengearbeitet hatte, seine Aussage gegen Kulaç eidesstattlich. Er begründete seine Zusammenarbeit mit der Ermittlungsbehörde mit versprochenen Hafterleichterungen. Die Staatsanwaltschaft kündigte daraufhin an, den Fall zu überprüfen.
Kulaçs Anwalt stellte im April 2013 einen Antrag auf die Wiederaufnahme des Verfahrens. Der damalige Leiter der Staatsanwaltschaft Hof, Heinz-Bernd Wabnitz, erklärte dazu, die Wiederaufnahme eines abgeschlossenen Strafverfahrens sei schon vom Grundsatz her so gut wie unmöglich. Angesprochen auf die Widersprüche im damaligen Verfahren meinte er, dies sei aus juristischer Sicht wenig relevant. Am 20. November 2013 empfahl die Staatsanwaltschaft Bayreuth die Wiederaufnahme des Verfahrens und bezog sich auf einen Punkt im Wiederaufnahmeantrag. Am 9. Dezember 2013 ordnete das Landgericht Bayreuth die Wiederaufnahme des Verfahrens an. Das Gericht begründete seine Entscheidung unter anderem mit der Falschaussage eines mittlerweile verstorbenen Zeugen sowie der Existenz einer Tathergangshypothese, die dem Landgericht Hof zum Zeitpunkt des Urteils nicht bekannt war.
Das Wiederaufnahmeverfahren begann am 10. April 2014. Am 14. Mai 2014 hob das Landgericht Bayreuth die frühere Verurteilung Kulaçs auf. Zudem sollte ein neues Gutachten klären, ob er aus der psychiatrischen Klinik zu entlassen war. Am 9. Januar 2015 ordnete das Landgericht die Fortdauer der Unterbringung an. Im März 2015 revidierte das Oberlandesgericht Bamberg diese Entscheidung und ordnete seine Freilassung zum Ende Juli 2015 an. Er wurde im betreuten Wohnen untergebracht.
Im Jahr 2007 war das Haus des in der Nähe wohnenden vorbestraften Sexualstraftäters Robert E. untersucht worden. Dabei war ein Kinder-Unterhemd gefunden worden, DNA-Spuren von Peggy hatten sich darauf aber nicht nachweisen lassen. Für die Tatzeit hatte der Mann ein Alibi vorweisen können. Neue Ermittlungen der Staatsanwaltschaft führten dazu, daß man ab 22. April 2013 das Haus nochmals durchsuchte und auf dem Gelände nach Überresten grub. Robert E. wurde erneut befragt. Bei den Grabungen wurden - wie bei früheren Straßenbauarbeiten in diesem Areal - Knochenteile gefunden, die jedoch nicht von Peggy stammten. Ab September 2013 wurde gegen einen Mann aus Halle ermittelt, der wegen sexuellen Missbrauchs zu sechs Jahren Haft verurteilt worden ist. Dieser war öfter zu Besuch im Haus der Familie des Mordopfers und im Umgang mit Peggy unangenehm aufgefallen. Durch Recherchen der Journalisten Ina Jung und Christoph Lemmer waren die Ermittler wieder auf den Mann gestoßen, der anfangs vernommen, aber gegen den nicht weiter ermittelt worden war. Im Dezember 2013 wurde bekannt, daß die Staatsanwaltschaft gegen den Adoptivbruder des Tatverdächtigen aus Halle, ermittelt. Die Ermittler prüften, ob er bei der Beseitigung der Leiche geholfen haben könnte. Sein Alibi stellte sich später als falsch heraus.
Am 8. Januar 2014 wurde auf dem Friedhof in Lichtenberg ein Grab geöffnet. Polizei und Staatsanwaltschaft Bayreuth hatten erwogen, daß Peggys Leiche im Grab einer damals 81jährigen, die zwei Tage nach Peggys Verschwinden beerdigt wurde und deren Grube zu diesem Zeitpunkt bereits ausgehoben war, versteckt worden sein könnte. Das Grab enthielt jedoch keine Kinderknochen.
Im April 2015 suchten Taucher im Stausee der Talsperre Pirk nach Peggys Schulranzen, der kurz nach ihrem Verschwinden dort gesehen worden sein soll. Die Suche ergab keine neuen Anhaltspunkte. In der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY … ungelöst wurde der Fall am 3. Juni 2015 thematisiert.
Am 2. Juli 2016 entdeckte ein Pilzsammler in einem Waldstück bei Rodacherbrunn in Thüringen, etwa zwölf Kilometer Luftlinie oder etwa 18 bis 21 Kilometer Fahrtstrecke (je nach Route) von ihrer Wohnung in ihrer Heimatstadt Lichtenberg entfernt, Skelettteile, die mittels DNA-Analyse als die sterblichen Überreste Peggy Knoblochs identifiziert wurden. Das gefundene Skelett war nicht vollständig, es fehlten zudem Kleidungsstücke sowie jede Spur vom Schulranzen. Deshalb untersuchten Kriminalbeamte Ende September 2016 das Gelände um den Fundplatz genauer. Es ist ungeklärt, wie lange die Leiche am Fundort lag und wie lange Peggy Knobloch lebte; die gefundenen Knochen sind die einer Neunjährigen.
Im Oktober 2016 wurde bekannt, daß DNA-Spuren des Rechtsterroristen Uwe Böhnhardt am Skelettfundort gefunden worden waren, was sich laut Staatsanwaltschaft Bayreuth im März 2017 als Trugspur herausstellte. Sie sei während der Spurensicherung der Polizei an den Leichenfundort Peggys gelangt. Der Übertragungsweg bleibt, nachdem im Juli 2018 eine Kontamination durch die Spurensicherungsgeräte ausgeschlossen worden war, unklar.
Am 12. September 2018 wurden zwei Anwesen eines Mannes namens Manuel S. durchsucht, der mit Ulvi Kulaç befreundet gewesen und von diesem mehrmals bei der Polizei erwähnt worden sein soll. Die Polizei war dem Verdächtigen über die Analyse von Mikropartikeln auf die Spur gekommen, die sich auf den sterblichen Überresten fanden und sich mit von ihm angegebenen Tätigkeiten zum Zeitpunkt der Tat deckten, wobei sein bisheriges Alibi in Zweifel gezogen worden war. In einer Vernehmung gab der Verdächtige an, an jenem 7. Mai 2001 von einem ihm namentlich bekannten Mann die leblose Peggy übergeben bekommen zu haben. Der Verdächtige will noch versucht haben das Kind wiederzubeleben, ehe er die Leiche zu ihrem späteren Fundort brachte. Jacke und Schulranzen des Mädchens will er einige Tage später vernichtet haben.
Am 11. Dezember 2018 wurde Manuel S. schließlich selbst von der Polizei verhaftet und am selben Tag dem Haftrichter vorgeführt. S. soll bereits 2001 in trunkenem Zustand von der Beseitigung der Leiche gesprochen haben und zählte für die Polizei ebenfalls zum sog. relevanten Personenkreis. Über die von ihm beschuldigte Person machte die Polizei keinerlei Angaben. Das Amtsgericht Bayreuth hob den Haftbefehl auf, der Mann wurde freigelassen.
Nach wie vor sind zur Aufklärung des Falles 30.000 Euro ausgesetzt.


Krapiel (Polen). Johanna Wnuk lebte 2001 mit ihrer Mutter und ihrer Schwester im Dorf Krapiel mit insgesamt nur 980 Einwohnern. Die 15jährige besuchte das Gymnasium im benachbarten Suchan. Johanna steckte mitten in der Pubertät und probierte allerhand Kleidungsstücke aus um auf sich aufmerksam zu machen. Über eine Freundin lernte sie deren Bruder Seweryn kennen und verliebte sich in ihn. Fortan trafen sich die beiden regelmäßig. Seweryn wohnte  in Zukowo, etwa drei Kilometer von Krapiel entfernt. Am 31. Mai 2001 tauchte sie mit ihrer Schwester Barbara, die wiederum mit der Schwester von Seweryn befreundet war um 18 Uhr im Hause des Jungen auf. Gegen den Willen ihrer Mutter ging sie trotzdem zu ihm. Sie hätte eigentlich für eine Prüfung lernen müssen, aber junge Triebe sind unnachgiebig streng. Nach Einbruch der Dunkelheit machten sich die Mädchen auf den Rückweg. Seweryn begleitete sie noch ein Stückchen. An einer Bushaltestelle löste sich die Gruppe auf. Während Barbara weiter nach Hause ging, behauptete Seweryn später, daß er und Johanna an der Bushaltestelle noch Sex gehabt hätten. Aber warum er seine Freundin danach nicht nach Hause begleitete, weiß er selber nicht mehr. Johanna musste sich in der stockdunklen Nacht allein nach Hause machen. Während Barbara und Seweryn schon zuhause waren, tauchte Johanna nicht auf. Den ganzen Tag und die nächste Nacht warteten die Mutter und Barbara auf Johannas Rückkehr. Aber sie kam nicht. Zunächst suchten sie mit einigen Einwohnern von Krapiel die Umgebung ab, bevor sich die Mutter am 2. Juni an die Polizei wandte und eine Vermisstenmeldung aufgab. 
Am 19. Juni 2001 machte dann ein Landarbeiter der auf dem Feld düngte den grausigen Fund. Dort lag die verwesende Leiche einer jungen Frau. Teilweise entkleidet lag sie etwa zehn Meter von der Straße entfernt auf dem Feld. Sofort erkannte die Polizei, daß es sich um die vermisste Johanna Wnuk handelte. Die Identifizierung durch die Mutter muss sehr schlimm gewesen sein, denn Johanna hatte keine Augen und kein Gesicht mehr. Dazu der aufgerissene Bauch und die zerrissenen Kleider. Die Leiche trug einen schwarzen Minirock und eine weiße Kurzarmbluse. Eine Jacke und das Höschen fehlten allerdings. Auch in der näheren Umgebung lagen sie nicht. Die Todesursache der 15jährigen war schnell ermittelt: Sie wurde vergewaltigt und anschließend erdrosselt. In der Nähe des Tatorts fand die Polizei  aber Schuhabdrücke und Spuren eines mit durchdrehenden Reifen davongebrausten Autos. Doch wer tut so etwas bestialisches? Kannte Johanna womöglich ihren Peiniger? 
Der Mord an Johanna Wnuk ist längst ein Cold Case geworden. Dennoch nimmt das Landespolizeipräsidium Stettin uner der Rufnummer +48 0-800 156-032 Hinweise entgegen.


Blerick (Niederlande). Am 15. Juni 2001 wurde der 28jährige Dogan Manan in Blerick (Gemeinde Venlo) erschossen. Mittlerweile ist der ungelöste Fall ein Cold Case geworden. Die Gründe liegen in der damaligen dürftigen Beweislage und in der Mauer des Schweigens vom Drogenmilieu. Da wird eher der Mund gehalten, als jemanden in die Pfanne zu hauen.
Dogan Manan war ein Türke und er war im Milieu um Venlo und Eindhoven aktiv. Die Polizei vermutet eine Abrechnung aus vorangegangenen Drogengeschäften. Es wurden zwar einige Verdächtigen festgenommen, zur Verurteilung wegen Mord ist es aber nie gekommen. Sie wurden lediglich verurteilt, weil sie gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen haben. Belohnung 20.000 Euro.


Apeldoorn (Nierdelande). Am Dienstag, dem 17. Juli 2001, gegen 17 Uhr, machte ein Autofahrer an der Lucasgat-Tankstelle an der A1 in Apeldoorn einen schrecklichen Fund: Im Gebüsch eines Parkplatzes lag eine nackte Frau - tot! Es stellte sich heraus, daß es sich um die 26jährige Dyora Bosgra handelte. Sie wurde erwürgt.
Als Teenager hatte Dyora Bosgra viele psychische Probleme. Sie begann Drogen zu nehmen und wurde süchtig. Sie prostituierte sich auf dem Straßenstrich, um die Drogen zu finanzieren. Zuerst arbeitete sie in Groningen und ab dem Jahre 2000 in Rotterdam. In Rotterdam ging sie in der Nähe der Kippzone am Keileweg der Prostitution nach. Sie könnte dort auch unter den Namen Deborah, Sandra und Dirkje bekannt gewesen sein.
Am frühen Morgen des 16. Juli 2001 war Dyora noch in Rotterdam im Keetje Tippel, einem Unterschlupf für Prostituierte. Sie erzählte von einem Kunden, der sie bereits bezahlt hatte und mit dem sie nach Apeldoorn fahren würde. Bis heute ist der unbekannte Täter flüchtig.


Heerlen (Niederlande). Dieser Fall gehört zu einem vermuteten Serientäter, der in der Umgebung von Heerlen mehrere Prostituierte umgebracht hatte. Am Mittwoch, dem 25. Juli 2001, melden die Eltern von Ilona Quaedflieg ihre 34jährige Tochter bei der Polizei als vermisst. Einige Monate später, am Freitag dem 5. Oktober 2001, wurde dann ihre Leiche gefunden. Sie wurde gewaltsam getötet und in einem Wald in der Ouverbergstraat in Brunssum aufgefunden. Dieser Wald ist Teil des Naturschutzgebietes Brunssummerheide in Süd-Limburg. Ilona arbeitete als Prostituierte und war drogenabhängig. Sie wanderte oft durch das Zentrum von Heerlen. Dort ist sie von Männern aufgenommen worden, die sie für ihre Dienste bezahlten. Mit diesen Einnahmen finanzierte sie ihren Drogenkonsum. Die Polizei hatte einen Verdächtigen, der schon andere Haftstrafen abgesessen hatte, mehrfach befragt. Die Ermittler sind sich sicher, daß dieser Mann der Mörder sein könnte. Leider haben sie gegen diesen Verdächtigen keine Beweise. Deshalb sind die Ermittler auf Hinweise und Informationen aus dem Drogenmileu und aus der Bevölkerung angewiesen. Belohnung 15.000 Euro.


Theeßen. Am 28. September 2001 wird der Geschäftsmann Paul Saib (55) tot im Flur seines Hauses in Theeßen (Jerichower Land) aufgefunden. Er wurde mit seiner eigenen Flinte zweimal in den Kopf geschossen. Vieles deutet auf einen Auftragsmord hin. Der oder die Täter sind bis heute unbekannt. 


Hamburg. Am 14. Oktober 2001 wurde der 31jährige Callcenter-Agent Martin Marek in direkter Nähe der Hamburger Kunsthalle und dem Ferdinandstor erstochen. Seine Leiche wurde in einem Gebüsch auf einem relativ stark frequentierten, kleinen Trampelpfad entdeckt. Das Tatmotiv dürfte wohl Raub gewesen sein, da die Geldbörse des Opfers fehlte oder entleert war.
Der Mord geschah am Tage bei recht gutem wetter, während auf den Straßen wie üblich viel Betrieb herrschte.
Die Grünanlage wurde abgesperrt, die Mordkommission alarmiert. Bis in den späten Abend sicherten Ermittler Spuren. Untersuchungen in der Gerichtsmedizin ergaben, daß Martin Marek mehrere Messerstiche in Kopf und Hals erlitten hatte.
Einen Hinweis auf den Täter gibt es bislang nicht. Das aus Stralsund stammende Opfer war erst vor kurzem nach Hamburg gekommen. Seit über einem Jahr lebte der Mann allein in einer kleinen Wohnung im zweiten Stock eines Mehrfamilienhauses an der Mohlenhofstraße, ganz in der Nähe des Tatortes. Anwohner beschreiben den 31jährigen, der in einem Callcenter arbeitete, als unauffälligen, netten Nachbarn. Er war immer nett und höflich, war sehr zurückhaltend und wirkte fast ein bisschen schüchtern, beschreibt ihn eine Anwohnerin. Engeren Kontakt hätte der 31jährige aber kaum zu den Nachbarn gehabt.
Wir versuchen jetzt erst einmal, das Umfeld des Opfers aufzuhellen, sagt Hauptkommissarin Christiane Leven. Martin Marek war das letzte Mal am Sonnabend gegen 17.25 Uhr lebend gesehen worden. 
Todeszeitpunkt ist aber erst Sonntag. Was Martin Marek in der Gegend Ferdinandtor gemacht hat, ist noch unklar. Möglicherweise hat er einen ganz normalen Spaziergang unternommen. Sicher ist, daß er nicht arbeiten gewesen war.
Wir suchen jetzt Menschen, die den Mann in der Zeit von Sonnabendabend bis zum Sonntag gesehen haben, sagt Christiane Leven. Martin Marek trug zum Zeitpunkt seines Todes weiße Jeans, schwarze Wildlederschuhe mit beigefarbenen Schnürsenkeln, ein offen getragenes, graukariertes Hemd und ein schwarzes T-Shirt. Außerdem bitten wir Bekannte des 31jährigen, die uns Angaben zu seinen Gewohnheiten und seinen Lebensumständen geben können, sich zu melden
Darüber hinaus sucht die Mordkommission Passanten, die am Sonntag in der Gegend auffällige Beobachtungen gemacht haben.
Hinweise nimmt die Mordkommission unter Telefon 42 86-567 89 entgegen.

Berlin. Was geschah am 28. Dezember 2001? Um 6 Uhr früh verlässt der Unternehmensberater Jürgen Bohm sein Wilmersdorfer Haus. Er hat etwas Kleingeld für Brötchen bei sich, als er sich auf seinen allmorgendlichen Laufweg durch den Volkspark begibt. Auf dem Weg an der Prinzregentenstraße wird der 52jährige wenig später durch Messerstiche in den Kopf getötet. Bohms Mörder verschwindet in der Dunkelheit. Geraubt hat er nichts.
Die 6. Mordkommission ermittelt fieberhaft. Akribisch suchen die Fahnder nach Spuren. Sie finden weder Fingerabdrücke noch Haare oder Körperflüssigkeiten des Täters wie Blut oder Speichel, mit denen eine Genanalyse gemacht werden könnte. Die Tatwaffe bleibt verschwunden. Wochenlang befragen die Beamten Angehörige, Bekannte und geschäftliche Kontaktpersonen des Opfers. Der Fall wird in der Fernsehsendung Aktenzeichen XY... ungelöst im ZDF gezeigt. Trotz einer Belohnung von letztlich 10.000 Euro sind die Ergebnisse all dieser Bemühungen dürftig. Ein Zeuge meldet sich und berichtet, er habe zur Tatzeit einen Streit gehört. Außerdem identifiziert die Polizei anhand von Spuren im Schnee, welche Schuhe der Täter getragen hat. Es handelt sich um einen klobigen Freizeitschuh Modell Memphis, Größe 43 bis 46, aus schwarzem Leder, der von der Firma Deichmann zwischen 1999 und 2000 vertrieben wurde. Zum Täter führt all das nicht.


Berlin. Am 10. Januar 2002 fand eine Putzfrau den 53jährigen italienischen Kellner Luigi Saporito mit eingeschlagenem Schädel in seiner Wohnung am Charlottenburger Ufer. Saporito wurde zuletzt am 5. Januar lebend gesehen. Vermutlich traf der Homosexuelle am Bahnhof Zoo seinen Mörder. Von seinem Arbeitsplatz, einem Restaurant in Potsdam-Babelsberg, hatte er eine S-Bahn zum Bahnhof Zoo genommen. Am Bahnhof Zoo soll er Männerbekanntschaften gesucht haben. Saporito könnte dabei an den Täter geraten sein, der es auf Geld und Wertsachen des Italieners abgesehen hatte. Im Fall Saporito ermittelt die 3. Mordkommission, Telefon 699 32 71 30.


Wien. Ein Notruf ging um 5.30 Uhr bei der Rettungzentrale ein: Im Lokal Luigi in der Wiedner Hauptstraße liegt eine Erstochene! Der Mörder wohnt in der Wiedner Hauptstraße 123! Dann legte der anonyme Anrufer wieder auf.
Die Erstochene war Brigitte Friedrich. Die 53jährige Kaffehaus-Betreiberin wurde am 11. Januar 2002 in Wien ermordet. Ihr Mörder hatte 23 mal mit einem Messer auf sie eingestochen. Danach legte er ihr Speisekarten und Geschirrtücher über den Kopf, schüttete Alkohol darüber und zündete sie an. Und schließlich setzte er das Lokal unter Wasser. Wahrscheinlich um Spuren zu verwischen.
Eines ist für die Polizei sicher: Der letzte Gast ist auch der Mörder! Das Cafe Luigi ist ein Treffpunkt im Grätzl. Hier traf man sich auf einen Kaffee und abends auch auf ein paar Bier. Brigitte Friedrich führte das Lokal mit ihrem Ex-Mann Helmut. Täglich war es von 9 Uhr bis 2 Uhr morgens geöffnet. Das ehemalige Paar teilte sich nicht nur die Wohnung, sondern auch die Schichten im Lokal. Brigitte Friedrich übernahm meist die Nachtschicht. So auch in dieser Nacht, in der sie nicht mehr nach Hause kommen sollte. Der Ex-Mann dachte zurerst an nichts Böses als Brigitte mitten in der Nacht noch nicht zu Hause war. Erst als er morgens noch immer allein in der Wohnung war, wurde er misstrauisch. Der Ex-Mann zog sich an, ging die paar Schritte zum Lokal. Was er sah, war Blaulicht und Absperrband. Und schließlich zwei Männer, die einen Sarg aus dem Lokal trugen. Er begriff sofort, daß Brigitte tot wsr.
Ein Ermittler war zu diesem Zeitpunkt gerade dabei, mit seinen Kollegen die Spuren auszuwerten. Das Tatmesser lag hinter der Theke. Es war das sog. Zitronenmesser, mit dem die Zitronenscheiben geschnitten wurden, die auf den Glasrand gesteckt wurden um ein Radler zu kennzeichnen. Und das gab den Ermittlern den ersten Hinweis: Die Tat war nicht geplant, sonst hätte der Täter eine eigene Tatwaffe mitgenommen. Der Mord war spätnachts passiert. Darauf deuteten zwei Indizien hin: Zum einen war die Uhr des Mordopfers um 2.20 Uhr stehen geblieben. Das war der Zeitpunkt, an dem der Täter die Leiche der Frau in Brand setzte. Aber auch sämtliche Tische waren schon bis auf zwei abgeräumt. Einer, so ließ sich später rekonstruieren, war der Tisch der Wirtin. Sie hatte sich wohl noch ein Stamperl Schnaps und ein Bier gegönnt. Am zweiten Tisch standen eine Kaffeetasse, ein Wasserglas und ein voller Aschenbecher. Es war der Tisch, an dem Brigitte Friedrichs Mörder gesessen hatte.
Der Unbekannte hinterließ Spuren. Überall im Thekenbereich, beim Ausgang und bei den Toiletten waren verschmierte Blutstropfen. Brigitte Friedrich hatte um ihr Leben gekämpft. Und der Täter hatte sich bei dem Kampf mit dem Messer selbst verletzt. Die Blutspur zog sich auch bis nach draussen zum Gehsteig hinaus. Und auch in das ominöse Haus Nummer 123. Jenes Haus, in dem laut Anrufer der Mörder lebte. Und tatsächlich: Hier wohnte ein Stammgast der Friedrichs - der sog. Griechen-Karl. Bei Hausdurchsuchungen fand man Blut auf einem weißen Socken. Doch der Griechen-Karl war weg. Er hatte einen Flug nach Kreta gebucht. Die Polizei hatte ihn auf Kreta festnehmen lassen. Der Fall schien damals beinahe schon geklärt. Doch dann kam der Rückschlag. Die DNA des Griechen-Karl passte nicht mit der DNA vom Tatort zusammen. Eine heiße Spur hatte die Polizei dennoch: den anonymen Anrufer. Die Ermittler spielten die Aufnahme des Notrufs dem Ex-Mann Helmut Friedrich vor und er erkannte die Stimme tatsächlich. Die Stimme gehörte zu einem Stammgast. Und auch dieser Mann lebte im Haus 123. Ein neuer Hoffnungsschimmer für die Ermittler. Doch schnell kam abermals die Ernüchterung. Der Stammgast wollte sich Zigaretten kaufen und hatte gesehen, daß das Lokal offen war. Da hatte er die Leiche von Brigitte Friedrich aufgefunden. Der psychisch kranke Mann lief zur nächsten Telefonzelle und alarmierte die Rettung. Anonym. Er war in Panik. Doch als Täter kam auch er nicht in Frage: Die DNA passte auch in diesem Fall nicht.
Die Ermittler bohrten weiter. Schritt für Schritt. Sie befragten die Familie. Sie befragten die Stammgäste. Und sie nahmen von allen beteiligten DNA-Proben. In der ersten Charge hatte die Polizei rund 130 bis 140 männliche Personen überprüft. Später noch einmal 150 dazu. Doch der Spurensetzer war nicht dabei.
Auch Stammgast Klaus Diensthuber musste zum DNA-Abgleich. Aber zuerst wurde er auch körperlich untersucht. Die Polizei schaute, ob Diensthuber irgendwelche Verletzungen hatte, die auf einen Kampf hinwiesen. Diensthuber war oft mit seiner Lebensgefährtin in dem Lokal zu Gast. So auch in der Tatnacht. Die beiden hatten mit der Familie B. zusammengesessen und waren dann um 23 Uhr nach Hause gegangen. Es waren nur noch wenige Gäste im Lokal. Doch ein Gast wollte noch nicht gehen: Ein Bauarbeiter, der in dieser Woche Strohwitwer war. Brigitte Friedrich rief vom Festnetz-Telefon die Taxizentrale für ihn an. Der Taxifahrer machte sich um 1.50 Uhr mit dem sturzbetrunkenen Mann auf den Heimweg. Und er machte eine wesentliche Wahrnehmung. Er konnte sich daran erinnern, daß am Tisch des betrunkenen Stammgastes ein weiterer Mann gesessen hatte - es war der letzte Gast.
Eine Beschreibung konnte der Taxifahrer zwar keine liefern. Er hatte sich auf den betrunkenen Gast konzentriert. Aber eben dieser soll mit dem Unbekannten gesprochen haben. Der Bauarbeiter allerdings erinnerte sich an nichts mehr. Doch die Ermittler gaben nicht auf. Sie hatten eine unkonventionelle Idee: Hypnose. Damit, so die Hoffnung, lassen sich die Erinnerungen doch wieder hervorholen.
Und wieder folgte ein Rückschlag. Der Bauarbeitet hatte ein komplettes Funkloch. Da war nichts an was er such erinnern konnte, ein Blackout. Die Identität des Mörders blieb bis heute im Dunkeln. Auch über das Motiv für die Tat lässt sich nur spekulieren.
Fest steht: Das Geld aus der Kellner-Brieftasche war weg. Aber das waren höchstens ein paar Hundert Euro. Für die Ermittler bleibt es dennoch eine Möglichkeit. Vielleicht war Frau Friedrich kurz auf die Toilette gegangen und hat dann den Täter dabei erwischt, wie er das Geld aus der Tasche nehmen wollte. Oder eine weitere Spekulation, die Wirtin geriet in Streit mit dem letzten Gast. Denn, so beschreiben Weggefährten und Familie die Frau: Sie konnte sich durchsetzen, wurde auch manchmal laut. Und sie schimpfte auch ihre Gäste, wenn es sein musste. 


Hilversum (Niederlande). Der 72jährige Martien van der Meijs wurde am Mittwoch, dem 30. Januar 2002 gegen 0.40 Uhr in der Nähe seines Hauses erstochen. Zusammen mit seiner Frau Riet hatte er drei Kinder und sieben Enkelkinder. Bis zu seiner Pensionierung arbeitete er in seiner eigenen Bäckerei. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu verbalen Auseinandersetzungen mit Junkies, die auch Einbrecher anzogen. Deshalb war Martien immer sehr wachsam mit seinem Hund unterwegs. Seiner Frau warnte er, nicht die Türen zu öffnen, wenn es klingeln sollte. Am Tattag ging Martien wie immer mit seinem Hund um 0.30 raus, kehrte aber auf halber Strecke wieder um. Kurz vor seinem Haus wurde er von hinten mit einem Messer niedergestochen. Er schaffte es aber noch, sich bis an die Haustür zu schleppen und auf den Klingelknopf zu drücken. Seine Frau öffnete nicht; sie war ja gewarnt worden. Sie erkannte auch die röchelnde Stimme nicht. Ein Nachbar allerdings hörte seine Hilferufe und man brachte den Schwerverletzten sofort ins Krankenhaus. Dort verstarb er aber rasch, weil eine Aorta getroffen wurde. Bis heute ist ein Täter nicht ermittelt worden.
Der Generalstaatsanwalt hat eine Summe in Höhe von 20.000 Euro ausgelobt, wenn der Fall gelöst würde. 


Wald-Michelbach. Am Ostersamstag, 30. März 2002, werden die unvollständigen Skeletteile des LKW-Fahrers Jürgen Gerstner (38) im Garten des Hauses Eiterbacherstrasse 7 in Siedelsbrunn, Wald-Michelbach aufgefunden. In diesem Haus hat Jürgen Gerstner zusammen mit seiner Mutter, Ursula Gölz, sowie der Schwiegermutter der Tochter der Frau Gölz, Frau Luise Stein gewohnt. Von dort aus ist er mit seinem roten BMW 318i Touring zur Arbeit gefahren. Die Töchter und Schwiegersöhne der Frau Gölz sind ein und ausgegangen. Das Haus mit Garten befindet sich im Ort, es ist umgeben von bewohnten Grundstücken, die teilweise von Wachhunden bewacht werden. Das plötzliche Verschwinden des Jürgen Gerstner im Jahre 1999 führte zu keiner Vermisstenanzeige. Wussten damals alle, daß er nicht mehr am Leben war?
Die Kriminalpolizei ermittelt wegen eines gewaltsamen Todes, dem Skelett fehlen Kopf und Hände. Zu Lasten der Ursula Gölz, des Sohnes und des Jürgen Gerstner sind mehrere Hunderttausend DM verschwunden. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt stellt das Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt bereits im Jahre 2003 ein. Auf Betreiben des Halbbruders, der neue Ermittlungsansätze zu Tage gefördert hat, wird die Kripo im Februar 2015 informiert. Es geschieht nichts.
Im April desselben Jahres verstirbt überraschend die Mutter des Jürgen Gerstner, die als Verdächtige aber auch als Zeugin bereits im Jahre 2002 vernommen wurde.
Bei der Staatsanwaltschaft Darmstadt wird der Antrag auf Aufnahme der Ermittlungen gestellt. Die Staatsanwaltschaft prüft seit September 2015.
Der Tod des Jürgen Gerstner ist immer noch ungesühnt! Für sachdienliche Hinweise, die zum Auffinden des oder der Personen beitragen, die für den Tod und das Zersägen der Leiche des LKW-Fahrers Jürgen Gerstner und zuletzt wohnhaft in Siedelsbrunn, Eiterbacherstrasse 7 im Jahre 1999 verantwortlich sind, hat nun der Halbbruder den Betrag von 5.000 Euro ausgelobt.
Die Fragen der Ermittler:
- Wer hat den LKW-Fahrer Jürgen Gerstner, geboren am 19. Dezember 1994, in Siedelsbrunn im Jahre 1999 zuletzt gesehen? Jürgen Gerstner soll als LKW-Fahrer noch im August 1999 als Containerfahrer für die Firma Müller in Weinheim/Heddesheim gearbeitet haben, bis er von einem Tag auf den anderen die Arbeit nicht mehr weiter angetreten hat, sondern angeblich auf eine Bohrinsel gegangen sein soll.
- Wer hat sich nach dem Verschwinden des Jürgen Gerstner im Sommer 1999 erkundigt und welche Antwort hat er erhalten, von welcher Person?
- Können Nachbarn Angaben darüber machen, zu welcher Zeit der Randbewuchs am Hausanwesen in Siedelsbrunn, Eiterbacherstr. 7 verändert wurde? Der Garten soll bis auf Mannshöhe von einer Randbepflanzung umfasst worden sein.
- Wer kann Angaben darüber machen, welche Personen in der Zeit von August bis Oktober 1999 das Haus Eiterbacher Str. Nr.7 regelmäßig besucht haben?
- Wer kann Angaben darüber machen, wer das Fahrzeug des Jürgen Gerstner, einen roten BMW 318i Touring, mit gelben Seitenstreifen, amtliches Kennzeichen HP-ZU 35 ab August 1999 gefahren hat ?
- Wer kann Angaben zum Verbleib von 150.000 DM machen, die anlässlich eines Grundstückverkaufs in Gadern 1995 von Frau Katharina Gölz eingenommen wurden?
- Wer kennt Personen, die zwischen 1985 und 1987 regelmäßig Geld von Frau Ursula Gölz erhalten haben? Zum Beispiel den Betrag von 50.000 DM? Es hat in diesen Jahren monatliche Barabhebungen von 2-3.000 DM gegeben, die nicht zum Lebensunterhalt verwandt wurden.
- Wer hat Jürgen Gerstner tatsächlich noch im August 1999 oder später lebend gesehen?
- Wer war am 25. September 1995 bei einem Notar und hat sich als Udo Gölz ausgeben und wurde von dem Notar als persönlich bekannt testiert? Dieser Betrüger hat im Zusammenwirken mit Frau Ursula Gölz einen Bauplatz in Gadern, an dem der Halbbruder des Jürgen Gerstner zur Hälfte Miteigentümer war hinter dessen Rücken verkauft und in Zusammenwirken mit Ursula Gölz 150.000 DM unterschlagen.
- Wer war am 10. Mai 1996 in der gleichen Notarkanzlei und hat sich als Udo Gölz ausgegeben, testiert wurde von dem Notar, daß der Betrüger sich mit seinem Personalausweis ausgewiesen hat? Dieser Betrüger hat im Zusammenwirken mit Ursula Gölz ermöglicht, daß weitere Grundstücke in Gadern, an denen der Halbbruder Miteigentum hatte mit einer Hypothek belastet werden konnten, damit die Schuldenlast für die Familie weiter erhöht werden konnte. Es ist davon auszugehen, daß der Betrüger in etwa im Alter des Udo Gölz war (Geburtsdatum 21. November 1975), ihm damals sehr ähnlich sah und mit Personen, die zum direkten persönlichen Umfeld der Frau Ursula Gölz gehören, verwandt oder befreundet ist. 
- Wer kann Angaben über die Person machen, die die Unterschrift des Udo Gölz gefälscht hat? Beide Notare sind wohl genauso betrogen und getäuscht worden, wie die Mutter, Frau Gölz, der Jürgen Gerstner und sein Bruder. Aus heutiger Sicht handelte die Mutter damals in scheinbar in bester Absicht, sie verstand nur nicht, was passiert.
- Wer kennt Personen, die über den Halbbruder Udo Gölz behaupten oder behauptet haben: Der Udo hat gedroht, mich und meine Kinder zu überfahren, wegen Geld? Udo Gölz dagegen behauptet, niemals in irgendeiner Weise gedroht zu haben. Nach seiner heutigen Einschätzung wurde diese ekelhafte Lüge bereits 1997 seinem Bruder aufgetischt, die Bruderbeziehung wurde damit zerstört und der weitere Verlauf der Dinge, also die Unterschlagungen zu Lasten des Bruders und der Mutter, der Mord am Bruder und die Unterschlagungen zu Lasten der Mutter nach der Ermordung des Jürgen Gerstner erst ermöglicht.
- Wer kann eine Aussage darüber treffen, wem Ursula Gölz zwischen einer Bank in Oberabtsteinach und dem Familienhaus in der Obergasse in Siedelsbrunn oder auch direkt im Haus Obergasse in den 1980er und 1990er Jahren hohe vier- und fünfstellige Bargeld-Beträge übergeben hat? Der Höchstbetrag lag zumindest bei 30.000 DM.
- Wer kann eine Aussage darüber treffen, wer nach Umzug in die Eiterbacher Straße in Siedelsbrunn, im Jahre 1998 oder 1999 die Bankgeschäfte der Frau Ursula Gölz erledigt hat? Diese Person scheint dafür verantwortlich zu sein, daß die Unterschlagungen zu Lasten der Familie Gölz angefangen am 16. April 1985, also 11 Tage nach Tod des Vaters, auch nach der Ermordung des Bruders zu Lasten der Mutter weitergeführt wurden. Wer kann insbesondere darüber eine Aussage treffen, wer im September 2000, also ca. 1 Jahr nach der Ermordung des Jürgen Gerstner 11.000 DM in bar von einem Konto der Ursula Gölz bei der Postbank abgehoben hat. Die Abhebung fand möglicherweise in Wald-Michelbach statt. Wer kann eine Aussage darüber treffen, woher zuvor eine Gutschrift von über 20.000 DM auf dieses Konto gekommen ist?
- Wer weiß, wo sich Jürgen Gerstner in den 1990er Jahren oft am späten Sonntagvormittag oder am frühen Sonntagnachmittag mit seinem roten BMW 318i Touring, aufgehalten hat und zwar immer in Sonntagskleidung? Wer erinnert sich, wo dieses Auto dann stand bzw. was Jürgen Gerstner damals erzählt hat, was er sonntags macht?
- Wer kann eine Aussage darüber treffen, wer den roten BMW 318i Touring, ab August 1999 statt des Jürgen Gerstner als Fahrer bewegt hat?
- Wer kann eine Aussage darüber treffen, wer bei einem Parkplatz zwischen Mörlenbach und Oberliebersbach spätestens im Dezember 1999 eine beige Cordhose, eine weißes Unterhemd und ein Sweatshirt abgelegt hat. Ein Zeuge hatte 1999 verstreute Kleidung verstreut im Wald liegend beim Parkplatz unweit eines Abfalleimers bemerkt und die Beobachtung bei der Polizei gemeldet. Die Polizei aus Oberabtsteinach soll die Kleidung eingesammelt haben. Der Zeuge hat sich nach der Bekanntwerden des Mordfalls Jürgen Gerstner im Jahre 2002 wieder bei der Polizei gemeldet und noch einmal auf diesen Vorgang hingewiesen.
- Wer kennt Personen, die bis 1999 bei der Gartenarbeit in der Eiterbacher Str. bzw. generell in Siedelsbrunn eine beige Cordhose und Unterhemd/Sweatshirt getragen haben?
- Wer kennt Personen, die wohl 1985 oder 1987 einen silbernen Golf von Frau Ursula Gölz erhalten haben und kann eine Aussage darüber treffen, ob dafür eine Bezahlung stattgefunden hat oder zumindest was darüber von Personen behauptet wurde?
- Wer hat eine Erklärung dafür, warum Frau Gölz und der Sohn Jürgen Gerstner eine Darlehensrate von ca. 1.050 DM pro Monat ab Februar 1998 nicht einlösen konnten, obwohl Mutter und Sohn Jürgen Gerstner zusammen über ein Haushaltseinkommen von mehr als 3.000 DM verfügten?
- Wer kann eine Aussage darüber treffen, wer für die monatlichen hohen 4stelligen Barmittelabflüsse zu der Zeit verantwortlich war? Die Nicht-Abbuchung des Darlehens führte schlussendlich zur Zwangsversteigerung des Hauses der Familie Gölz in der Obergasse in Siedelsbrunn durch die Bank.
- Wer kann eine Aussage darüber treffen, wer behauptet hat, von Jürgen Gerstner Bewerbungsunterlagen für eine Bohrinsel gezeigt bekommen zu haben und von ihm gefragt worden zu sein, wie man eine polizeiliches Führungszeugnis beantragen kann?
- Wer kennt Personen die 1999, insbesondere im August, evtl. auch September oder Oktober, einmalig oder mehrfach ein größeres Fahrzeug, beispielsweise einen Transporter oder ein Fahrzeug mit Pritsche und Plane vor dem Hauseingang bzw. dem unteren Teil des Gartens in dem die Leiche des Jürgen Gerstner gefunden wurde, abgestellt haben, sodaß der Transport der Leiche des Jürgen Gerstner zum Garten und die Vergrabung verdeckt wurden?
- Wer kann eine Aussage darüber treffen, wer behauptet hat, der Jürgen Gerstner sei zum Zeitpunkt seines Verschwindens depressiv und kränklich gewesen? Wer streute dieses Gerücht in Siedelsbrunn und Umgebung?
- Wer kann eine Aussage darüber treffen, wer für Jürgen Gerstner eine Anwaltsrechnung im Jahr 1999 bezahlt hat und damit dafür sorgte, daß sein Verschwinden nicht schon 1999 entdeckt wurde?
- Wer hat die Unterschrift des Jürgen Gerstner gefälscht?
- Wer kennt Personen, die mit dem Sägen mit der Handsäge so geübt sind, daß der Schnitt so gleichmäßig ist, als ob mit einer Elektrosäge Holz bzw. Knochen zersägt wurden?


Babenhausen. Es war morgens am 2. Mai 2002. Ausnahmsweise verlässt der Ehemann von Silke Schroth (30) einmal sehr früh das Haus. Als er nach Stunden zurück kommt, die Wohnungstür aufschließt, nach seiner Frau ruft, Türen öffnet, findet er sie blutüberströmt und erschlagen. Die Polizei wird wenig später feststellen, daß der Todeszeitpunkt sehr nahe beim Verlassen der Wohnung durch den Ehemann liegt. Tatwaffe und Motiv fehlen. Die Ehe des jungen Paares in Babenhausen gilt als vorbildlich, überaus liebevoll. Beinahe wie in einem Märchen. Viele Zärtlichkeiten, keine bösen Worte. Doch die äußeren Umstände sprechen gegen den Ehemann. In verzweifelter Trauer um seine geliebte Frau steht er schnell unter dem Verdacht, die schreckliche Tat selbst ausgeführt zu haben. Unterdessen quälen sich die engsten Verwandten mit der Frage, ob der Täter mit ihnen an einem Tisch sitzt. Der Bruder hat - wie seine Mutter - so gut wie keinen Kontakt mehr zum Ehemann und dessen Familie. Der 30 Jahre alte Witwer sagte vor einiger Zeit gegenüber dem Darmstädter Echo: Das schlimmste Opfer ist meine Frau - dann komme ich...


Bremen. Am 30. Juli 2002 wurde in einem Segelhafen in der Nähe des Weserstadions eine weibliche Leiche gefunden, die in ein Leinentuch, einen Plastiksack, Luftpolsterfolie und einen Polyamidteppich gewickelt war. Normalerweise werden bei einem Verbrechen um die 2.000 Spuren gefunden, in dem Fall ergaben sich jedoch nur 150. Die 28 bis 30 Jahre alte Frau war fast nackt, trug nur einen Kinderslip in Größe 140. Ihre Achsel- und Schamhaare waren rasiert.
Die Polizei damals: Vermutlich wurde die Frau mit falschen Versprechen nach Deutschland gelockt und sollte zur Prostitution gezwungen werden. Als sie sich wehrte, musste sie sterben. Vermutlich wurde sie erwürgt. Es wird davon ausgegangen, daß die Leiche etwa vier Wochen im Fluss gelegen hat. Die Leiche muss flussabwärts in den Segelhafen getrieben sein. Am Weserwehr sorgt eigentlich eine Fangkette dafür, daß kein größeres Treibgut weiterschwimmt. Doch die hatte das Hochwasser ein paar Tage zuvor zerstört. Arbeiter hatten das Bündel zwei Tage vor dem Fund bei Reparaturarbeiten im Hafenbecken bereits gesehen. Es hatte sich in der Kette verfangen. Die Männer hielten es für einen Müllsack. Beim Versuch, das Bündel zu bergen, löste es sich und verschwand im Wehr.
Die tote Frau hatte der Untersuchung zufolge mindestens ein Kind zur Welt gebracht. Zehn Jahre nach dem Fund der Teppichleiche in der Weser meldete sich eine Mutter aus Minsk, die ihre Tochter vermisst. Vor einiger Zeit gab sie DNA-Proben ihrer Tochter bei der Polizei in Minsk ab. Der Vergleich mit der Teppichleiche in Bremen zeigte, daß die Proben bis auf zwei Gene übereinstimmen. Das bedeutet, daß es sich bei der Leiche entweder um eine nahe Verwandte oder Frau handelt, oder daß es sogar ihre Tochter ist. Der Schmuck der Leiche wies nach Osteuropa. Somit konnte die Tote eindeutig als Nadezhda Kletskova identifiziert werden.



Eichstätt. Die menschlichen Knochen, die ein Spaziergänger am 2. Mai 2020 bei Eichstätt gefunden hatte, stammen neuesten Ermittlungsergebnissen zufolge von einem seit 2002 vermissten jungen Paar. Das ist das Ergebnis einer sehr aufwendigen Untersuchung, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Der Spaziergänger hatte die Knochen und den Totenschädel Anfang Mai 2020 in einem Wald bei Kipfenberg (Kreis Eichstätt) gefunden und die Polizei verständigt.
Die Einsatzkräfte gruben dann von Hand weitere Knochenteile und einen zweiten Schädel aus. Mehrere Kubikmeter Erde seien ausgehoben, zerkleinert und gesiebt worden, um sie auf weitere Leichenteile zu untersuchen, sagte der Polizeisprecher. Rund ein Dutzend Kriminalbeamte seien an der Grabung und Dokumentation der Funde beteiligt gewesen. Rechtsmediziner stellten anschließend fest, dass es sich um die Skelette eines Mannes und einer Frau handelte. Durch DNA-Material an den Knochen konnten die Experten die sterblichen Überreste dem seit 2002 vermissten jungen Paar zuordnen. Nach Angaben des Polizeisprechers waren die Frau und der Mann zum Zeitpunkt ihres Verschwindens 21 und 23 Jahre alt. Eine rund zehnköpfige Ermittlungsgruppe der Kripo Ingolstadt geht nun mit Staatsanwaltschaft und Rechtsmedizin der Frage nach, wer der Täter in diesem Tötungsdelikt ist.
Die gerichtsmedizinische Untersuchung der beiden Skelettfunde von Kipfenberg hat ergeben: Das seit 18 Jahren vermisste junge Liebespaar aus Ingolstadt ist durch massive Gewalteinwirkung gestorben. Die Mordkommission sucht nun nach Zeugen. Nach dem Skelett-Fund bei Kipfenberg ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen zweifachen Mordes. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord mitteilt, belegt die rechtsmedizinische Untersuchung der skelettierten Leichenteile, daß die beiden Personen durch massive Gewalteinwirkung zu Tode gekommen sind. Zudem wurde bestätigt, daß es sich bei den beiden Skeletten nun definitiv um die Überreste eines seit 18 Jahren vermissten Pärchens aus Ingolstadt handelt.
Im Herbst 2002 waren die 23jährige Sabine Pfaller und ihr 21jähriger Freund Eugen Sambrschizki spurlos verschwunden. Ein Verwandter erstattete Vermisstenanzeige bei der Polizei in Ingolstadt, da das Pärchen nicht erreichbar war. Zuletzt gesehen wurden die beiden im September 2002 in Ingolstadt.
Mittlerweile arbeiten zehn Beamte der Kripo Ingolstadt an der Aufklärung dieses Falls. In die Ermittlungen wegen zweifachen Mordes fließen jetzt neben den neuen Untersuchungsergebnissen auch die Erkenntnisse mit ein, die seit dem Verschwinden des Pärchens gewonnen werden konnten. Diese Ermittlungsergebnisse aus der Vergangenheit können nun neu bewertet und zugeordnet werden. Die Kripo Ingolstadt wie auch jede Polizeidienststelle nehmen Hinweise aus der Bevölkerung entgegen.


Arnheim (Niederlande). Am Dienstagmorgen, dem 7. Mai 2002, lag der 32jährige Seyhmus Elmas tot in seinem Haus in der Rozemarijnstraat in Arnheim. Ein Bekannter, der sich Werkzeuge ausleihen wollte, fand ihn dort. Er ist durch eine Vielzahl von Messerstichen getötet worden. Einen Tag zuvor, wurde er spät in der Nacht, in einem Kaffeehaus in der Nähe des Zentrums von Arnheim gesehen.
Seyhmus Elmas war ein Kurde, der in der Türkei geboren wurde. Er lebte seit 1997 in den Niederlanden. Zuerst in verschiedenen Asylheimen und schließlich in einem Haus in Arnheim. Seyhmus Elmas arbeitete auf dem Bau. Er erledigte seine Aufgaben oft zusammen mit anderen. In der Woche vor seinem Tod waren mehrere Männer bei ihm. Über diese Männer ist wenig bekannt. Es fällt auch auf, daß Seyhmus ein Porträt eines PKK-Führers zu Hause hat. Belohnung 20.000 Euro.

Berlin-Neukölln. Holger Brumbi (39) lebte zurückgezogen in seiner Hinterhauswohnung an der Sonnenallee. Als am Sonnabend, dem 14. September 2002, seine Leiche entdeckt wurde, tobte auf der Straße vor seinem Haus ein Volksfest mit Karussells und Losbuden. Der Frührentner hatte einen Freund gebeten, die Blumen in seiner Wohnung zu gießen. Er selbst wolle verreisen. Als der Bekannte gegen 10.15 Uhr die Tür öffnete, fand er die blutüberströmte Leiche seines Freundes. Die Obduktion ergab, daß Brumbi ermordet worden war. Der Oberkörper des Opfers war mit Schnitten übersät - er verblutete. Im Hinterhof seines Hauses hatte Holger Brumbi manchmal mit seinen Nachbarn auf ein Bier zusammengesessen. Jetzt bleibt sein Stuhl frei. 
Wer kannte Holger Brumbi? 
Wer hat ihn in der 37. Woche noch lebend gesehen? 
Hinweise bitte an die Mordkommission Berlin, Telefon 699327171.


Hamburg. Am 5. November 2002 wird die ecuadorianische Prostituierte Nica Gardenia Vera Macias (33) auf einem Parkplatz in Hamburg erschossen aufgefunden. Kurz nach Mitternacht fährt die Mutter einer neunjährigen Tochter mit ihrem Auto zu ihrer Wohnung im Stadtteil Sasel. Nachdem sie das Fahrzeug abgestellt hatte und ausgestiegen war, fallen Schüsse. Die Frau bricht nach mehreren Schüssen in den Kopf tödlich getroffen zusammen und stirbt noch vor Ort. Ein Täter ist bis heute nicht gefunden worden. Belohnung 5.000 Euro.


Offenbach (Hessen). Vor mehr als 21 Jahren, am 23. November 2002, wurde der Disco-König Miljan Grujicic (33) eiskalt im Hinterhof seiner Disco Madonna in der Bahnhofstraße in Offenbach erschossen. Bis heute ist der Mord ungesühnt. Doch nun kommt Bewegung in den Cold Case.
Bei der Polizei sind mehrere Hinweise eingegangen. Das teilten die Polizei in Offenbach und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt mit.
Die rund 20 eingegangenen Hinweise würden jetzt geprüft. Jedem Hinweis wird nachgegangen, um die Tat, über zwanzig Jahre nach ihrer Begehung, doch noch aufzuklären, hieß es in der Mitteilung.
Nach der Tat habe es zunächst keine Hinweise auf einen Täter gegeben, sodaß die Ermittlungen im folgenden Jahr eingestellt worden seien. Im Sommer 2022 seien diese nach verschiedenen Hinweisen wieder aufgenommen worden. Derzeit gehen die Ermittler von einem lange geplanten Auftragsmord aus.
Zwei Tatmotive stehen im Raum: Dem Mord könnte ein Streit über mögliche Drogengeschäfte des späteren Opfers vorausgegangen sein. Es ist aber ebenso denkbar, daß der Mord mit einer Schießerei in Montenegro aus dem Jahr 1990 in Verbindung steht, in die der Geschädigte selbst verwickelt gewesen sein soll, so die Ermittler.
Bei der mutmaßlichen Tatwaffe handelt es sich nach kriminaltechnischen Erkenntnissen um eine jugoslawischen Crvena Zastava, Modell Nummer 67 oder 70. Der Verbleib ist bis heute ungeklärt.
Zur Erlangung von sachdienlichen Hinweisen, die zur Ergreifung und Festnahme des/der Täter führen, hat die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt.


Nürnberg. Seit dem 1. Dezember 2002 wurde die 30jährige armenische Studentin Lusine Margaryan vermisst. Vier Wochen später wurde ihre Leiche im Reichswald beim Tiergarten Nürnberg entdeckt - erwürgt. Zeugen hatten sie zuletzt in einer Discothek in Begleitung eines jungen Mannes gesehen. Dieser wurde per Phantombild gesucht und auch gefunden. Leider konnte ihm der Mord nicht nachgewiesen werden.


Heerlen (Niederlande). Am zweiten Weihnachtstag, dem 26. Dezember 2002, wurde der 36jährige Patrick van der Bolt tot in seinem Haus am Burgemeester van Grunsvenplein in Heerlen aufgefunden. Patricks neue Freundin José kontaktierte an diesem Tag die Nachbarin und Freundin Elmer, weil sie Patrick nicht erreichen konnte. Das Paar verbrachte den ersten Weihnachtstag noch zusammen. Aber nun konnte José ihn nicht mehr erreichen und sie machte sich Sorgen. Elmer und José betraten gemeinsam die Wohnung und fanden Patrick auf dem Boden liegend in einer großen Blutlache.
Ein Krankenwagen ließ nicht lange auf sich warten, aber der Arzt konnte nichts mehr für Patrick tun. Patrick war bereits tot. Er wurde von hinten erschossen. Patrick versuchte wahrscheinlich, auf den Balkon zu fliehen. Die Polizei fand keine Anzeichen eines Einbruchs, daher hat Patrick den Täter möglicherweise selbst hereingelassen.
Was war passiert? Patrick van der Bolt, ein bekannter Tennisspieler in Limburg, war ein B2-Spieler und Tennislehrer. Patrick hatte sich mit einer Frau getroffen, die bereits ein Kind von einem Ausländer bekommen hatte. Und dieser Ausländer war mit der Beziehung zwischen seiner Ex-Freundin und Van der Bolt nicht einverstanden. Und das wurde ihm möglicherweise zum Verhängnis.
Im Januar 2003 wurde ein Verdächtiger festgenommen: der Ex von Patricks neuer Freundin. Am 13. Mai 2003 musste der Mann vor Gericht erscheinen, war jedoch zu diesem Zeitpunkt aufgrund unzureichender Beweise bereits freigelassen worden. Die Kriminalpolizei rekonstruierte den Fall und kam zu dem Schluss, daß Patrick an diesem Abend mit seiner Freundin telefoniert hatte, bis sie zu ihm sagte: Komm bitte zu mir, ER (ihr Ex) ist nicht hier.
Patrick hätte sie dann in Landgraaf besucht. ER wäre doch dort gewesen und es wurde geredet. Die beiden Männer fuhren dann angeblich jeweils in ihrem eigenen Auto nach Heerlen, woraufhin Patrick in seine Wohnung ging, wo er noch am selben Abend erschossen wurde. Der andere Mann fuhr nach eigenen Angaben nach Aachen, wo er lebte. Patrick schrieb seiner Freundin unterwegs: Er kommt mit zu mir und er will dann noch weiter mit mir sprechen.
Die Justiz hat jedoch keine Beweise dafür, daß der Verdächtige tatsächlich bei Patrick zu Hause war. Wir werden ihn nicht zum Tatort bringen, sagten Polizisten.
Das groß angelegte Untersuchungsteam der Polizeiregion Limburg-Zuid hatte am Freitag, dem 31. Januar 2003, in Maastricht einen zweiten Verdächtigen wegen des Verdachts der Beteiligung am gewaltsamen Tod von Patrick van der Bolt aus Heerlen festgenommen. Dieser zweite Verdächtige, ein 33jähriger Mann aus Maastricht, wurde am 31. Januar 2003, in seinem Haus in Maastricht festgenommen. Gleichzeitig wurden im Rahmen der strafrechtlichen Ermittlungen unter der Leitung des Untersuchungsrichters an zwei Orten in Maastricht Durchsuchungen durchgeführt. Es wurde sehr viel ermittelt und untersucht, aber es ist immer noch unbekannt, wer der Täter ist. Belohnung 15.000 Euro.

Berlin. Yana Zhukova kam 1996 aus Cherszon in der Ukraine nach Berlin. Sie wohnte zunächst in der Greifswalder Straße. Die dortige Wohnung im Hinterhaus galt bei den Ermittlern der Abteilung Organisierte Kriminalität als Anlaufpunkt für Ukrainer, die illegal nach Berlin gekommen sind. Später wohnte sie in der Sybelstraße und die letzten zwei Monate vor ihrem Tod in der Goethestraße.
Am 12. Januar 2003 ist der Mörder von Yana Zhukova um 21.20 Uhr in der Winterfeldtstraße zu der 33jährigen ins Auto gesprungen. Das ergibt sich aus den Aussagen eines Zeugen. Der silberne Toyota sei rückwärts aus der Parklücke auf die Fahrbahn geschossen - vermutlich wurde Yana Zhukova zu dieser Zeit schon mit der Waffe bedroht. Nach nur einhundert Metern Fahrt war das Leben der 33jährigen Prostituierten beendet, sie wurde vor der Frobenstraße mit mehreren Kopfschüssen regelrecht hingerichtet. Ein Nachbar hatte die Tote erst am Mittag entdeckt - 14 Stunden nach ihrer Hinrichtung. Sie saß blutüberströmt auf dem Fahrersitz, der Kopf lag auf dem Lenkrad. In der Nacht hatte es geschneit und die Windschutzscheibe war bedeckt. Zur Ergreifung des Täters wurde eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro ausgelobt.


Darmstadt. In den Abendstunden des 19. Januar 2003, einem Sonntag, wurde Thomas Dreher (33) beim Verlassen seines Büros in der Mörfelder Landstraße von einem Unbekannten mit mehreren Schüssen aus einer großkalibrigen 9 mm-Waffe niedergestreckt.
Seitdem haben Beamte der Offenbacher Mordkommission einige hundert Spuren überprüft. Insbesondere Spuren, die mit dem Betrieb einer Internet-Modellagentur standen, die der Ermordete betrieb. Die im Aufbau befindliche Internet-Plattform sollte Frauen und Männern als Sprungbrett für Werbe- und Filmaufnahmen dienen. Die privaten Vorlieben des alleinstehenden Thomas Dreher wurden ebenfalls eingehend überprüft. Von Dreher war bekannt, daß er vom Rotlichtmilieu fasziniert war und öfters in Bars und Bordellen verkehrte. Im Zuge dieser Ermittlungen wurde auch bekannt, daß er im Sommer 2002 die Bekanntschaft zu einer bislang unbekannten Prostituierten pflegte, welche im Rhein-Main-Gebiet angeblich unter dem Künstlernamen Jasmin tätig war. Die Freundschaft zu dieser Jasmin habe dazu geführt, daß der Lude der Frau mit Dreher in einen sehr heftigen Streit geraten sein soll. Der Unbekannte habe dann von Dreher eine Abstandssumme von 20.000 Euro für die Frau gefordert. Allerdings war Dreher nie in der Lage eine solche Summe bereitzustellen. Offensichtlich, so die Recherchen, habe sich Dreher dann in der Folge massiv bedroht gefühlt.
Hinweise bitte an die Kriminalpolizei Offenbach am Main, Telefon (069) 8098-1234 oder die Staatsanwaltschaft Darmstadt, Telefon (06151) 7070. Die Hinweise werden auch auf Wunsch vertraulich behandelt!


Courcelles (Belgien). Ende Januar 2002 wurde der leblose Körper eines 40jährigen Mannes aus dem Viesville-Kanal an der Grenze zwischen Courcelles und Pont-A-Celles geborgen. Erst Mitte Januar 2003 wurde der Mann identifiziert. Es handelt sich um Pascal Stevens. In den letzten Monaten seines Lebens wurde Stevens, der in Jumet lebte, obdachlos und befand sich dadurch eher am Rand der Gesellschaft. Er verbrachte die Nächte von Zeit zu Zeit im Wald in der Nähe des Kanals, wo auch später seine Leiche gefunden wurde. Das Foto von Pascal Stevens, das die Polizei veröffentlichte, entsprach dem Zeitraum, in dem es Pascal Stevens noch besser ging und er noch nicht in die Arbeitslosigkeit und die Obdachlosigkeit abgerutscht war. Zum Zeitpunkt seines Todes hatte er sich vernachlässigt und hatte mittellanges Haar und einen Kinn- und einen Schnurrbart. Leider sind nicht mehr Informationen über diesen Fall bekannt. Ist er ermordet worden oder durch einen Unfall ertrunken?


Köln. März 2003: Ein Baggersee in Köln-Gremberghoven. Mehrere Jugendliche machen am Ufer einen grausigen Fund. In einem zusammengerollten Teppich entdecken sie die Leiche eines Mannes. Der Unbekannte wurde mit einer Vielzahl von Messerstichen getötet und muss rund vier Monate (seit etwa November/Dezember 2002) am Seeufer gelegen gelegen haben. Aufgrund der langen Liegezeit kann der Tote zunächst nicht identifiziert werden.
Erst mit Hilfe einer Gesichtsrekonstruktion gelingt es Anfang 2007 einen Zeugen zu finden, der angibt, den Toten zu kennen. Ein 53jähriger Deutscher lettischer Abstammung meldete sich bei der Polizei und berichtete, daß er den Mann kennt. Nur das Kinn ist etwas zu lang, sonst bin ich mir sicher, so der Zeuge. Doch auch er kann der Polizei nicht den wahren Namen des Opfers nennen - er weiß nur, daß der Unbekannte aus Riga (Lettland) stammt und sich Roman nannte. Absolute Sicherheit erlangten die Ermittler, als die Kripo die DNA der Mutter aus Riga mit der DNA des Ermordeten verglich. Damit war der Mann zweifelsfrei identifiziert, sagte ein Polizeisprecher.
Die Beamten wissen nun, daß der Tote Ralf Krumins heißt und für die Polizei kein Unbekannter ist und im Kölner Stadtteil Porz gewohnt haben soll. Krumins hielt sich jahrelang illegal in Deutschland auf und sicherte sich seinen Lebensunterhalt mit Gaunereien und als professioneller Spieler. Die Polizei untersucht auch, ob der 44jährige vor seinem Tod bei der Fremdenlegion war. Die Buchstaben LE als Tätowierungen auf dem Körper des Mannes könnten auf eine Mitgliedschaft in der französischen Legion hinweisen.
Er war zu Lebzeiten ca. 1,80 m groß und hatte dunkelblonde Haare, er sprach Deutsch mit Akzent. Beschreibung des Teppichs: knapp 12 qm groß (4,30 m x 2,80 m), Massenware, terracotta-farben, sehr unsauber geschnitten. Besonderheiten: zwei Ecken abgerundet, Aussparungen am oberen Rand (evtl. für Heizungsrohre), ca. 20 cm langer Schnitt in der Mitte.


Schweich. Die gehörlose Prostituierte Simone Dewenter (30), genannt Simi, die auf dem Straßenstrich in Bonn und Köln arbeitete, lebte in Köln-Kalk und kommunizierte über Lippenlesen, mit Gebärdensprache oder mithilfe von Zetteln. Sie konnte aber auch etwas sprechen. Am Abend des 29. Dezember 2002 stand sie mit ihrem Auto in einer Parkbucht vor einem Gebäude der Deutschen Telekom in der Straße Am Probsthof in Bonn-Endenich, wo sie gegen 21:20 Uhr in einen Transporter stieg. Was in der Folge geschah, liegt im Dunkeln. Ihre Leiche wurde, nur in Unterwäsche bekleidet, am Neujahrstag bei Schweich (Landkreis Trier-Saarburg) im Gebüsch liegend in der Nähe eines kleinen Parkplatzes aufgefunden, der unweit der Anschlussstelle Schweich der A1 an der L141 (Schweich-Hetzerath) liegt, ungefähr 150 Kilometer von Bonn entfernt. Die übrige Kleidung und ihr Besitz sind nicht wieder aufgetaucht. Die Ermittlungen der Polizei blieben erfolglos. Zur Ergreifung des oder der Täter ist eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt worden.


Wiesbaden. Der Brite Jeremiah Duggan (22) starb am 27. März 2003 unter sehr mysteriösen Umständen. Er wollte sich im nur kurz in Deutschland aufhalten, um in Wiesbaden an einer Konferenz des Schiller-Instituts teilzunehmen. Der 22jährige, der aus dem Norden Londons stammte, studierte zu jener Zeit in Paris. Dort hatte er sich einige Male mit einem Mitglied der mit dem Schiller-Institut vernetzten französischen Gruppe Solidarität und Fortschritt getroffen. Jeremiah Duggan war nicht bekannt, daß sich hinter beiden Organisationen die verdeckt operierende rechtsextreme LaRouche-Gruppe verbarg. Als Duggan sich während der Konferenz als britischer Jude outete - und das in einer Atmosphäre der Panik kurz nach Ausbruch des Irakkriegs, hat das möglicherweise manche Mitglieder in Alarmbereitschaft versetzt. Diese Gruppe war bekannt dafür, daß sie bei Neuen Sympathisanten oder Mitgliedern oft psychologischen Druck aufbaute, um sie zu brechen.
Am Morgen seines Todes gab es von Jeremiah Duggan einen verzweifelten Hilferuf, der Ausdruck seines Ausgeliefertseins war: Zweimal rief der junge Mann bei seiner Mutter in London an; kurz zuvor hatte er auch mit seiner Freundin gesprochen: Er stecke in großen Schwierigkeiten, habe Angst und wolle nicht tun, was man von ihm verlange, sagte er, und nannte die Organisation, deren Konferenz er besuchte, als Grund für seine Not. Dann endete der Anruf abrupt. Sowohl Mutter wie auch die Freundin verständigten sofort die Polizei. Doch schon 45 Minuten später wurde Jeremiah auf der Bundesstraße 455 bei Wiesbaden tot aufgefunden. Weder Zeugen seiner letzten Lebensmomente noch die Fahrer der Autos, die ihn angeblich angefahren hatten, oder Personen des Schiller-Instituts wurden von der Polizei überprüft. Laut Kriminalpolizei in Wiesbaden war es ein klarer Fall von Suizid. Dies wurde und wird von Jeremiahs Eltern stark bezweifelt, und ihr Kampf um die Wahrheit führte zu einer erneuten gerichtsmedizinischen Untersuchung in England, die mit dem Ergebnis endete, es handele sich definitiv nicht um Suizid. Die Verletzungen des jungen Mannes seien mit grösster Wahrscheinlichkeit auf wiederholte Schläge durch einen schweren Gegenstand auf den Kopf zurückzuführen. Auch passten die Beschädigungen an den untersuchten Autos nicht zu einem Zusammenprall mit einem Menschen. In Deutschland haben die Eltern eine sog. Ermittlungserzwingung erreicht, doch die Behörden kooperierten kaum oder sehr schlecht. Jeremiahs Vater Hugo Duggan fasste die Erfahrungen, die er über viele Jahre mit den deutschen Ermittlungsbehörden gemacht hat, mit den Worten zäh, kalt, unkooperativ, langsam und immer wieder voller Fehler zusammen.
Duggan wurde in einem Gewerbegebiet auf der Bundesstraße 455 von zwei PKW erfasst, überrollt und soll so zu Tode gekommen sein. Polizei und Staatsanwaltschaft kamen zu dem Ergebnis, daß Duggans Tod ein Suizid gewesen sei. Seine Familie ging aufgrund ihrer Recherchen davon aus, daß ihr Sohn von Mitgliedern der LaRouche-Bewegung getötet oder in den Tod getrieben wurde. Ende 2012 ordnete das Oberlandesgericht Frankfurt am Main an, die Ermittlungen wieder aufzunehmen. Im Mai 2015 kam ein britisches Gericht nach einer forensischen Untersuchung zu dem Ergebnis, daß Suizid als Todesursache ausscheide.


Achterdijk (Niederlande). Am Sonntagmorgen des 10. Mai 2003 machten einige Jäger während einer Treibjagd einen schrecklichen Fund. In einem Graben, nahe dem Molenweg, zwischen Achterdijk und der südlichen  Ausfahrt der Autobahn A15 bei Vuren (Gemeinde Lingewaal), fanden sie die Leiche einer Frau. Sie meldeten ihren grausigen Fund umgehend der Polizei. Es stellte sich heraus, daß es sich bei der Leiche um die 29jährige Jeanette Derksen handelte. Red Jeanette, so ihr Spitzname, wurde erwürgt.
Jeanette war schon früh in kriminelle Kreise abgerutscht. Sie war stark drogenabhängig und seit ihrem 16. Lebensjahr ging sie der Prostitution nach. Seit ihrem 22. Lebensjahr war sie ausschließlich in der Straßenprostitution tätig. Die Ermittlungen ergaben, daß Jeanette am Freitag, dem 9. Mai 2003, spät abends in der Kippzone am Oude Veerweg in Arnheim arbeitete. Sie hatte sich dort zwischen 20.00 und 20.30 Uhr angemeldet, bevor sie ihre Arbeit begann. Wie sie dann an den Fundort gelangte ist nicht bekannt.


Hamburg. Am Freitag, dem 23. Mai 2003, gegen 9.00 Uhr, wurde der 78 Jahre alte, alleinstehende Rentner, Hans-Martin Preising, von einer Nachbarin tot in seiner Wohnung, im Hochhaus Breite Straße 159, Hamburg-Altona, aufgefunden. Er war von einem unbekannten Täter misshandelt und erdrosselt worden. Die Ermittlungen ergaben, daß das Opfer am Abend des 21. Mai, gegen 22.30 Uhr, von einem öffentlichen Telefon am ZOB Hamburg angerufen worden ist und danach noch unbekannten Besuch bekommen hat. Das Opfer war homosexuell und bevorzugte Kontakte zu jungen, südländischen Männern. Zur Tatzeit war er mit einem jungen Afghanen befreundet, der aber als Täter ausgeschlossen werden konnte. Fest steht, daß das Opfer den Täter kannte und in seine Wohnung gelassen hatte. Der Täter entwendete eine Armbanduhr, eine Videokamera und einen Brillantring des Opfers. In der Wohnung wurde ein auffälliger Schlafsack gefunden, der nach der Spurenlage dem Täter zugeordnet wird. Das Opfer hielt sich zwei bis dreimal im Jahr für mehrere Wochen in Puerto de la Cruz auf Teneriffa auf, letzmalig wenige Wochen vor seinem Tod vom 30. März bis 27. April 2003. Es wurde eine Belohnung zur Ergreifung des Täters in Höhe von 5.000 Euro ausgesetzt.


Hude. Sorin Goldstein ist in Bukarest geboren und irgendwann nach Israel ausgewandert. Er kämpfte im Sechstage-Krieg, wurde verwundet. 1971 holt ihn sein Stiefbruder nach Deutschland. Er lässt sich in Bremen nieder, gründet eine Familie und macht sich als Geschäftsmann selbstständig. Zunächst handelt er mit Autos. Dann entdeckt er eine Marktlücke. Er vermittelt sogenannte Kurzzeit-Versicherungen für Tageszulassungen. Dazu gründet er eine Firma (Hansa Pool später Hansa Eule) und beteiligt ein befreundetes Ehepaar daran. Filialen in anderen Städten werden eröffnet, die sehr gut laufen. Doch dann gibt es Probleme - mit untreuen Angestellten und schließlich auch mit der Konkurrenz. Der Markt ist hart umkämpft. Nicht immer wird er mit sauberen Mitteln ausgefochten. Mehrfach werden Goldstein und seine Kunden massiv bedroht. Vielleicht liegt das Motiv für die spätere Tat in diesem Konkurrenzkampf. Am 27. März 2003 wird Sorin Goldstein (53) zum letzten Mal lebend gesehen. Um 17 Uhr sitzt er noch in seinem Büro in einem Gewerbegebiet am Stadtrand. Wann er es verlassen hat, ist nicht bekannt. Möglicherweise hatte er ausserhalb des Büros eine Verabredung, bei der er auf seine Mörder stieß. Goldsteins Auto, ein Saab Kombi, wird zwei Wochen später in Leer in Ostfriesland gefunden. Es steht auf einem Parkplatz in der Innenstadt, nicht weit vom Bahnhof entfernt. Im Wagen liegt Goldsteins Koffer mit Geschäftspapieren und persönlichen Dokumenten. 200 bis 300 Euro fehlen und zwei Handys. Außerdem liegt Goldsteins Brille in dem Fahrzeug. Sie ist zerbrochen, die Gläser fehlen. Allem Anschein nach hat in diesem Auto ein tödlicher Kampf stattgefunden. Am 15. Mai 2008, im Waldgebiet Hasbruch bei Hude an der Autobahn A28 zwischen Oldenburg und Bremen, stoßen Waldarbeiter auf menschliche Knochen und verständigen die Polizei. Die Kripo stellt fest: Hier wurde ein Mensch vergraben. Schnell ist er identifiziert. Es handelt sich um die menschlichen Überreste von Sorin Goldstein. Die Situation am Fundort spricht eine deutliche Sprache: Goldstein wurde ermordet. Er war nackt, als die Täter ihn im Waldboden vergraben haben. Für Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens führen, ist eine Belohnung von 3.000 Euro ausgesetzt.


Altisbergwald (Schweiz). Abends, am 28. März 2003, wurde im Altisbergwald (Gemeinde Bätterkinden, Kanton Bern) zwischen Kräiligen und Lohn der 35jährige Imri Djeledini tot aufgefunden. Er wies Schussverletzungen auf. Das Opfer war im Kanton Solothurn wohnhaft und war den Ermittlunegn zufolge nach 16.30 Uhr mit seinem Auto unterwegs. Imri Djeledini fuhr grau-metallic-farbenen Audi 80. Das Fahrzeug wurde am Tatort im Altisbergwald polizeilich sichergestellt.
Das Opfer, Ehemann und Familienvater, war Miteigentümer einer Armierungsfirma und in der Eisenleger-Branche sehr bekannt. Innerhalb seiner Familie und unter seinen Landsleuten war er sehr beliebt, zumal er ihnen auch immer wieder Jobs besorgt hatte. Für Hinweise, die zur Klärung der Tat führen, hat die Staatsanwaltschaft Emmental-Oberaargau eine Belohnung von 10.000 Franken ausgesetzt.


Rotterdam (Niederlande). Um Mitternacht des 30.März 2003 kam es zu einer Schießerei in einem Haus in der Hennewierstraat in Rotterdam. Ein Mann wurde getötet und ein anderer verwundet. Bei dem getöteten Opfer handelt es sich um den 36jährigen Geert de Raeymaeker.
Geert lebte in Boom in Belgien. Er hatte dort eine Fleischverarbeitungsfirma. Der Verwundete  ist ein Freund von Geert und Besitzer des Hauses, in dem die Schießerei stattgefunden hat. Dieser Mann wurde als Verdächtiger festgenommen aber nach ein paar Tagen wieder aus der Haft entlassen. Es gab nicht genügend Beweise gegen ihn. Bis heute ist der Fall ungelöst.


Amsterdam (Niederlande). Am Montagmorgen, den 23. Juni 2003, wurde die Leiche der Transgender Jody Pineda in den Büschen, in der Nähe des Sportparks Spieringhorn, in Amsterdam Nieuw-West aufgefunden. Die Prostituierte, die als Mann in Ecuador geboren wurde, lebte als Frau. Jody lebte auch illegal in den Niederlanden. Jody's Leiche hatte Stichwunden, aber die Todesursache war Strangulation.
Jody Pineda wurde 1968 im südamerikanischen Ecuador als Mann mit dem Namen Byron Ramiro Fierro Pineda geboren. Weil es schwierig war, als Frau in ihrem eigenen Heimatland zu leben, kam Jody Pineda irgendwann um die Jahrtausendwende in die Niederlande. Sie war dort ungefähr 30 Jahre alt.
Im Jahr 2003 lebte Jody mit ihrer niederländischen Freundin, in der Bernard Loderstraat in Amsterdam New West. Jody hatte viele, besonders ecuadorianische Freunde und lebte tatsächlich ein ganz normales Leben, abgesehen von ihrem Beruf. Jody konnte keinen regulären Job als Illegale  finden, aber sie wollte ihrer Mutter in Ecuador unbedingt Geld schicken. Deshalb arbeitete Jody auf dem Straßenstrich, auf dem Theemsweg, etwa zehn Minuten zu Fuß von ihrem Wohnhaus entfernt. Während sie privat sehr glücklich war, war es trotzdem kein einfaches Leben, das Jody als illegale Transgender-Prostituierte führte. Möglicherweise suchte sie deshalb Zuflucht in einem wilden Leben mit Trinken, Ausgehen und Risiken. Sie arbeitete auch außerhalb des Straßenstrichs und stieg auch manchmal mit mehreren Männern in ein Auto.
Am Sonntagabend, den 22. Juni 2003, war die letzte Nacht, in der Jody lebte. Sie sah mit ihrer Freundin bis ca. 22.30 Uhr fern. Dann ging sie zur Arbeit. Alles, was Jody passierte, nachdem sie das Haus nach 22.30 Uhr verließ, ist bis heute unbekannt.
Ihre Leiche wurde am nächsten Morgen, auf dem Seineweg, an ihrem regulären Zielplatz, direkt vor dem Fußballplatz von Turkiyemspor aufgefunden. Ihr Körper erlitt mehrere Stichwunden, aber sie starb dann schließlich an Strangulation. Eine Autopsie zeigte, daß Judy wahrscheinlich anderthalb Stunden nachdem sie ihre Wohnung verließ, getötet wurde.
Dieser Fall ereignete sich in dem Umfeld, der damals illegalen ecuadorianischen Transgender-Straßenprostituierten. Dies könnte Personen eingeschlossen haben, die sich zu diesem Zeitpunkt illegal hier aufhielten. Inzwischen lebt ein großer Teil von ihnen legal in den Niederlanden und die Polizei hofft daher, Hinweise aus dieser Ecke zu erhalten. Vielleicht gibt es aber auch Zeugen, die in den letzten Jahren etwas über diesen Mord gehört haben.
Jody ging fast immer auf dem Theemsweg anschaffen, der eine offizielle Durchgangszone war. Die Polizei überprüfte dort jedoch regelmäßig und führte Säuberungsaktionen durch. Aufgrund ihres illegalen Status flohen viele Prostituierte, darunter auch Jody, zum Seineweg. Das war zu dieser Zeit kein offizieller Straßenstrich.
Am Sonntagabend, dem 22. Juni 2003, gegen 22.30 Uhr verließ sie ihr Haus in der Bernard Loderstraat. Am plausibelsten ist es, daß sie dann in Richtung Antony Moddermanstraat und dann zum Haarlemmerweg und von dort zum Seineweg ging. Das ist ein Spaziergang von ungefähr zehn Minuten. Die Polizei nahm zunächst hauptsächlich das Szenario an, daß Jody irgendwo auf dem Seineweg von einem Auto abgeholt und an den Ort gebracht wurde, an dem sie später gefunden wurde. Und die Polizei nahm auch an, daß sie tatsächlich sehr schnell getötet wurde. Jetzt wird angenommen, daß sie auch direkt zu diesem Ort hätte laufen können, weil das nicht viel weiter von ihren Standort entfernt war. Jody wurde im Gebüsch des Sportparks Spieringhorn zwischen den Fußballfeldern des Amsterdamer Sportclubs SDW und des FC Turkiyemspor aufgefunden. Dort war ein bevorzugter Platz, wo sie ungestört ihre Arbeit verrichten konnte.
Die Polizei möchte herausfinden, ob es Personen gibt, die bemerkt haben, daß es einen Zwischenfall zwischen Jody und einem oder mehreren nachfolgenden Kunden gab, als sie gingen. Es könnte dort zum Beispiel zur einer Meinungsverschiedenheit oder Diskussion gekommen sein. Die Polizei möchte auch mit Personen sprechen, die schon einmal mit Jody dort waren und zB gehört haben, wie sie von Leuten erzählte, vor denen sie Angst hatte. Oder über ein anderes Ereignis, das später möglicherweise mit ihrem Tod zu tun hatte.
Jodys letzendliche Todesursache war die Strangulation, aber sie wurde auch mit einem Messer in Kopf und Hände gestochen. Das Messer blueb am Tatort/Leichenfundort zurück und war von der Marke Victorinox. Es hatte einen Fibrox-Griff, der hauptsächlich in der Gastronomie eingesetzt wird. Es ist ein professionelles, weit verbreitetes und daher abgenutztes Messer, das wahrscheinlich vom Besitzer markiert wurde. Im schwarzen Griff befindet sich auf beiden Seiten eine Kerbe. Zum Beispiel tun Köche dies manchmal als eine Art Unterschrift, um zu verhindern, da jemand anderes sein Messer benutzt. Belohnung 15.000 Euro.


Köln-Bickendort, 26. Juni 2003, gegen 22:50 Uhr, hatten Nachbarn einen lauten Streit aus der Wohnung Nr. 1302 im Haus A, West-Center, Venloer Straße 601, gehört. Als nach wenigen Minuten der Lärm verstummte, griff ein Mieter zum Telefon und rief die Polizei. Den Beamten bot sich in der Wohnung ein schreckliches Bild. Die Polin Maria Magdalena Siemoneit (45) lag in einer Blutlache; der Täter muss der Frau mit einem spitzen Gegenstand mehrfach in den Oberkörper gestochen haben. Der Notarzt konnte der 45jährigen nicht mehr helfen. In der gesamten Wohnung fand die Spurensicherung Blutspuren. Nach aktuellem Stand der Ermittlungen geht die Mordkommission West von einem Kampf auf Leben und Tod in der Wohnung aus. Ob der Täter ein sog. Freier war, ist für die Beamten noch unklar. Auch das Motiv des Unbekannten liegt im Dunkeln. Wir stehen noch am Anfang der Ermittlungen, sagte Polizeisprecher Wolfgang Beus. Bisher steht nur fest, daß die alleinstehende Frau das Appartement Nr. 1302 für ihre Liebesdienste angemietet hatte. Kurze Zeit hatte die Polizei noch in der Nacht geglaubt, daß sie den Täter gefasst habe. Unmittelbar nach der Entdeckung der Leiche hatten Beamte bei der Fahndung einen Verdächtigen überprüft. Er wies erhebliche Kratzspuren an den Unterarmen auf. Aber dem Mann konnte eine Tatbeteiligung nicht nachgewiesen werden. Wenige Tage vor dem Mord hatte Maria Magdalena S. sich auf eine Anzeige als Hundesitterin beworben.


Alkmaar (Niederlande). Der 28jährige Mark Kerssens war ein Berufssoldat. Wenn er seine Militäruniform ablegte, ging er einem harmlosen Hobby nach. Er arbeitete als Portier für diverse Cafés und andere Läden auf dem Waagplein in Alkmaar. Am Sonntagabend, dem 6. Juli 2003, gegen 23.35 Uhr, wurde er  auf dem Waagplein in Alkmaar erschossen. Mark arbeitete gerade als Portier für ein Café am Waagplein in Alkmaar. Ein junger Mann in einer Sturmhaube kam über den Waagplein angelaufen. Als er den Gang neben der Terrasse des Cafés betrat, zog er eine Waffe und schoss aus nächster Nähe auf Mark. Mark wurde am Hinterkopf getroffen. Der Täter lief zurück über den Waagplein. Marks Kollegen verfolgten den Schützen, wurden aber auch von dem unbekannten, vermutlich jungen Mann angegriffen. Deshalb mussten sie die Verfolgungsjagd aufgeben.
Zwei Tage später, am Dienstag, dem 8. Juli 2003, starb Mark an seinen Verletzungen im Krankenhaus. Marks Familie ist sich immer noch nicht sicher, warum Mark erschossen wurde.
Nach kurzer Zeit wurde ein Mann festgenommen, aber die Beweise reichten nicht aus um ihn weiter zu inhaftieren oder gegen ihn eine Anklage zu erheben. Der Mann wurde wieder auf freien Fuss gesetzt. Die Ermittler untersuchen den Fall seit 2019 erneut. Der Mord an Mark Kerssens ist seit 2003 ungelöst. Belohnung 20.000 Euro.


Heerlen (Niederlande). Am Freitag, dem 11. Juli 2003, verschwand die 20jährige Samira van de Wal aus Brunssum spurlos. Samira war drogenabhängig und hielt sich regelmäßig in der Heerlener Drogenszene auf. Sie verdiente ihr Geld als Prostituierte, um ihre Sucht damit zu fianzieren. Fast zwei Jahre später, am Freitag, dem 6. Mai 2005, wurde ihre Leiche im Naturschutzgebiet Prickenis Terworm in Heerlen gefunden. Sie wurde ermordet. Auch in diesem Fall sind nur sehr wenige Fakten bekannt. Deshalb braucht auch hier die Polizei die Hilfe aus der Bevölkerung und aus dem Drogenmileu. Belohnung 15.000 Euro.



Roermond (Niederlande). Der 75jährige Piet Mergelsberg wurde am 22. Juli 2003 bei einem Besuch des Friedhofs Tussen de Bergen in Roermond angegriffen und schwer verletzt. Sein Angreifer schlug dem 75jährigen mit einem schweren Gegenstand auf den Kopf. Einige Tage später starb Piet Mergelsberg an seinen schweren Verletzungen.
Piet Mergelsberg besuchte regelmäßig das Grab seiner verstorbenen Frau, so auch an diesem schönen Sommerabend. Weil er Probleme beim Gehen hatte, fuhr er mit seinem Moped zum Friedhof. Während er vor dem Grab seiner Frau betete, kam jemand von der linken Seite auf Piet Mergelsberg zu. Dann wurde er plötzlich mehrmals mit einem harten Gegenstand auf den Kopf geschlagen. Später konnte festgestellt werden, das es sich bei dem harten Gegenstand um einen großen Stein vom Friedhof handelte. Vor dem Grab wurde ein Blutfleck von 10 mal 10 cm gefunden, und die Vegetation des Grabes schien mit Füßen getreten zu sein. Außerdem gab es Blutspritzer auf verschiedenen Grabsteinen neben den Grab und auf Teilen von Mergelbergs Moped.
Das Motiv für den Angriff ist nicht ganz klar, aber ein Raub ist nicht ausgeschlossen. Es wurde später festgestellt, daß die Brieftasche des Opfers mitgenommen wurde.
Zwei Passanten konnten Piet Mergelsberg helfen, woraufhin er ins Krankenhaus gebracht wurde. Laut Aussage von Herrn Mergelsberg sah er jemanden auf der Bank sitzen der zu ihm herübergesehen hatte. Die Polizei konnte diese Person noch nicht aufspüren. Drei Tage später starb Piet Mergelsberg jedoch an seiner schweren Kopfverletzung.
Ein 54jähriger Verdächtiger wurde zwar festgenommen, musste aber mangels Beweisen wieder freigelassen werden. Belohnung 15.000 Euro.


Flörsheim. Der zurückgezogen lebende Pensionär Josef Hellinger (86) war nach 18 Uhr am 15. August 2003 nicht mehr am Leben. Was sich im Haus des Flörsheimers in der Heinrich-Heine-Straße 15 abspielte, ist bis heute ein Rätsel. Sicher ist nur, daß ein oder mehrere Täter den 86jährigen überfielen und mit Kabelbindern fesselten. Eines davon war so fest um seinen Hals gezurrt, daß er qualvoll erstickte. Dem sterbenden Mann wurde außerdem ein 30 Zentimeter langes Küchenmesser in die Brust gestoßen. Die oder der Mörder wurden von ihrem späteren Opfer anscheinend arglos in die Wohnung eingelassen. Die Kriminalisten finden nämlich keine Aufbruchspuren an Türen oder Fenstern. Deshalb geht die Polizei davon aus, daß Josef Hellinger seine Mörder selbst in den Hausflur gelassen hat. Daß es sich bei dem Verbrechen um einen Raubmord handelt, ist schnell klar. Es fehlen Geld, eine Scheckkarte sowie Sparbücher des Opfers. Weil sich der betagte Rentner nicht beim DRK meldet, wird ein Rot-Kreuz-Helfer zur Adresse von Josef Hellinger geschickt. Als der DRK-Mann das Haus betritt, findet er die Leiche des Pensionärs. Weil der Mordfall viele Rätsel birgt, wird die Belohnung von privater Seite von 5.000 zwischenzeitlich auf stattliche 23.800 Euro erhöht. Auch Jahre nach dem Mord an Josef Hellinger gibt es immer noch keine heiße Spur. Dennoch geben die Ermittler nicht auf. Sie hoffen, eines Tages den Täter überführen zu können.


Schiedam (Niederlande). Am Montag, dem 8. September 2003, wurde gegen 11.40 Uhr eine Leiche im Wasser des Buitenhaven in Schiedam gefunden. Die Leiche war verpackt und mit Gewichten beschwert. Später stellte sich heraus, daß es sich um den 45jährigen Alaaddin Olcer handelte.
Er wurde durch ein Verbrechen getötet. Am 30. August wurde Alaaddin Olcer bei der Polizei in Delft als vermisst gemeldet. Und am 31. August, wurde er nochmals als vermisst gemeldet, diesmal aber in Rotterdam. Nach all den Jahren weiß die Familie immer noch nicht, was mit Alaaddin Olcer passiert ist und warum?


Wald-Michelbach. Im Jahre 2004 wird das Skelett von Kraftfahrer Jürgen Gerstner (38) im Garten des Hauses in Siedelsbrunn (Odenwald) gefunden, in dem er mit seiner Mutter Ursula wohnte. Vom Täter sowie vom Kopf und den Händen des Ermordeten fehlt jede Spur. Zuletzt lebend gesehen wurde dieser im Spätsommer 1999, danach verschwand er spurlos. Eine Vermisstenanzeige wurde nie aufgegeben. 
Schnell war damals klar: Es war Mord. Tatverdacht bestand gegen die Mutter von Jürgen Gerstner, die vor zwei Jahren gestorben ist. Doch die von der Staatsanwaltschaft Darmstadt gegründete Sonderkommission Skelett kommt bis heute - 15 Jahre später - zu keinen Ergebnissen, findet keine Beweise und damit auch keinen Täter.
Der Halbbruder des Toten, Udo Gölz (41), hat 5.000 Euro Belohnung ausgesetzt. Es ist ein mysteriöser Fall, der bis heute nicht geklärt ist.


Altenburg (Schweiz). Am 27. Februar 2004 geschah mitten am Tag, um 16 Uhr herum in einer für Verbrechen kaum bekannten Gegend - in der Gemeinde Altendorf am oberen See des Zürichsees gelegen - der Mord an der damals 22jährigen Patricia Wilhelm. Sie war Angestellte eines Reisebüros und starb durch zwei Kugeln aus einer Schusswaffe. Der oder die Täter erbeuten eine Geldkassette mit rund 1.000 Franken, das Portemonnaie des Opfers mit Kreditkarten sowie ein Notizbuch mit Terminen und Adressverzeichnis.
Wie üblich ermittelt die Polizei in alle Richtungen, doch im Fokus steht zunächst das Naheliegendste: Ein Raubmord. Ein Zufallsopfer? Inzwischen glauben die Ermittler aber an eine Beziehungstat. Dafür spricht z.B. die Tatzeit und der Tatort selbst und in einem Reisebüro ist eher selten mit einer großen Menge Geld zu rechnen.
Die zwei am Tatort aufgefundenen Patronenhülsen waren unterschiedlicher Herkunft. Sie stammten aus 1952 und 1956 und waren mit einem Militärcode versehen. Einer davon stammte aus dem ehemaligen Jugoslawien, der andere aus der früheren Tschechoslowakei. Die Tatwaffe, eine Selbstladepistole des Typs CZ 52, war seinerzeit im Ostblock weit verbreitet. Diese Waffe galt allerdings wegen ihrer Fehlfunktionen als nicht sehr effektiv - die Zündung versagte nämlich häufig. Das sprach gegen einen professionellen Verbrecher wie beispielsweise einen Auftragskiller.
Die Spurensicherung war 2004 noch nicht auf dem heutigen technischen Stand, doch wesentliche Grundlagen waren bereits gegeben. Am Tatort wurden zwei unterschiedliche männliche DNA-Spuren gefunden. Damit stand die Möglichkeit von zwei Tätern im Raum. Internationale Abgleiche blieben aber ergebnislos, der oder die Mörder waren also (noch) nicht mit ihrer DNA polizeibekannt.


Nantes (Frankreich). Jonathan Coulom war 10 Jahre alt und ging in die vierte Klasse. Am 31. März 2004 fuhr die Schulklasse für eine Woche ans Meer zum Badeort Saint-Brevin-les-Pins in Loire-Atlantique. Jonathan war einer von ihnen. Das Ferienzentrum liegt im Stadtteil Menhir im Süden der Stadt, begrenzt von der Nationalstraße 213 und der Avenue André-Vien. Die Stadt war in dieser Jahreszeit fast menschenleer. Die Hälfte der Wohnungen war unbewohnt.
Jonathan schlief mit fünf anderen Kameraden im Raum Pouliguen. An der Schlafzimmertür befindet sich kein Griff, sodaß die Tür aus Sicherheitsgründen niemals geschlossen wird, wenn sich jemand im Inneren befindet. Der Zaun, der das Ferienzentrum von der Nationalstraße trennt, ist an mehreren Stellen abgesackt, sodaß es leicht ist, das Grundstück zu betreten und die Gebäude zu erreichen.
Am Abend des 6. April 2004 fand eine Party statt, die von jungen Erwachsenen organisiert wurde. Sie begann gegen 23 Uhr und endete um 2 Uhr morgens. Bei seiner letzten Runde gegen Mitternacht war sich der Aufseher sicher, daß Jonathan im Bett lag. Der Busfahrer, der die Kinder in dieses Zentrum gebracht hat, ging in der Nacht auf den 7. April auf die Toilette und bemerkte, daß die Tür zum Block, in dem Jonathan schlief, weit offen stand (diese Tür geht nach außen). Er schloss sie daraufhin, weil die Nacht kalt und regnerisch war.
Am nächsten Morgen wurde Jonathan schon um kurz nach 7 Uhr vermisst. Da alle seine Sachen im Zimmer verblieben, vermutete man, daß Jonathan nur seinen Pyjama anhatte.
Der Staatsanwalt von Saint-Nazaire leitete eine gerichtliche Untersuchung wegen Entführung ein. Am 22. April 2004 nahmen deutsche Ermittler des Bundeskriminalamtes Kontakt zur Gendarmerie auf, weil der Fall Ähnlichkeiten mit einem deutschen Serienmörders aufwies, der den Spitznamen der Mann in Schwarz, der Mann mit der Sturmhaube oder Der Mann mit der Maske trägt. Dieser wird verdächtigt, in Ferienlagern oder Campingplätzen am Meer vierzig sexuelle Übergriffe an Jungen begangen zu haben, vier weitere wurden entführt und getötet: drei Deutsche, Stefan Jahr (13), Dennis Rostel (8) und der 11jährige Dennis Klein, sowie der ein niederländische Nicky Verstappen (11).
Ein Zeuge behauptete damals, in der Nacht von Jonathans Verschwinden eine Limousine mit deutschem Kennzeichen gesehen zu haben, die in der Nähe des Ferienzentrums geparkt war.
Auf einem Bettlaken des Betts, in dem Jonathan schlief, befand sich ein winziger Blutfleck. Eine ausgedehnte Kampagne von 200 DNA-Probennahmen und -Analysen wurde durchgeführt, vergeblich, es war eine falsche Spur. Es war das Blut eines anderen Kindes, das einige Zeit vor Jonathan in demselben Bettlaken geschlafen hatte.
Am Abend des 19. Mai 2004 wurde die nackte Leiche von Jonathan entdeckt. Er lag, in Fötalposition gefesselt und mit einem Betonklotz beschwert, im kleinen Teich des Herrenhauses Porte-Calon in Guérande in der Nähe des ehemaligen Ursulinenklosters. Hals, Handgelenke und Knöchel waren nach Seemanns Art präzise mit einer Nylonschnur verschnürt. Der Teich ist von außerhalb des Anwesens unsichtbar, er befindet sich unter den Fenstern der Mieter des Herrenhauses.
Die Pathologen, die den Körper von Jonathan obduzierten, kamen zum Schluss, daß er nicht ertrunken ist, sein Körper wies keine Knochenschäden oder sichtbare Verletzungen auf, keine Spur von Strangulation oder toxischen Elementen, er wurde wahrscheinlich durch Ersticken getötet. Jonathans Körper war zu sehr verwest, um feststellen zu können, ob er vergewaltigt wurde.
Die Ergebnisse der Autopsie deuteten darauf hin, daß Jonathan einige Zeit gefangen gehalten wurde, bevor er getötet wurde. Im April 2011 wurde Martin Ney, ein Deutscher (ehemaliger Pädagoge) in Hamburg festgenommen. Er gestand zahlreiche sexuelle Übergriffe und die Morde an den drei deutschen Jungen 1992, 1995 und 2001. Aber stritt ab, der Mörder von Jonathan Coulom und Nicky Verstappen zu sein. Die Spur des deutschen Killers ist nicht schlüssig und wurde aufgegeben.
Die Forschung konzentrierte sich seitdem auf Ferienzentren an der Atlantikküste, hauptsächlich in der Gegend von Guérande, Saint-Brévin-les-Pins und La Turballe. Dort wurden mindestens 30 Mädchen und Jungen im Alter zwischen 7 und 13 Jahren angegriffen oder es wurde versucht, sie sexuell zu missbrauchen.
Im April 2018 enthüllte ein Mitgefangener von Martin Ney, daß dieser sich ihm im Gefängnis anvertraut hätte, in dem er zugab, der Urheber der Entführung von Jonathan zu sein. Gleichzeitig wurde von der Gendarmerie ein Zeugenaufruf gestartet, um Informationen über einen braunen Lederrucksack zu erhalten, den Ney bei Jonathans Entführung verloren hatte.
Am 9. Oktober 2019 wurde ein Europäischer Haftbefehl gegen den deutschen Verdächtigen Martin Ney ausgestellt.
Martin Ney, in Deutschland lebenslänglich inhaftiert, wurde am 20. Januar 2021 an Frankreich ausgeliefert, um sich für den Mord an Jonathan Coloum zu verantworten. Im März 2021 starteten Richter und Ermittler einen erneuten Zeugenaufruf, um die Ermittlungen voranzutreiben.
Bis heute ist der Fall ungeklärt und ein Täter dieses Verbrechens gilt als nicht identifiziert.


Frankfurt am Main. Zwei Wochen, bevor Melanie Hickl (22) aus Frankfurt am Main ermordet wurde, sagte sie ihrer Mutter während eines Spaziergangs, daß sie wohl nicht mehr lange zu leben hätte. Sie erzählte von Drohungen innerhalb der Familie ihres aus Afghanistan stammenden Freundes, mit dem sie seit sieben Monaten zusammen war. Darin sei sie als Schlampe bezeichnet worden und daß sie die Beziehung auflösen sollte, andernfalls werde ihr etwas passieren. Dann am 20. April 2004, rief der Freund von Melanie bei der Mutter an und brüllte ins Telefon, das sie schnell herkommen müsse. Es sei etwas mit Melli passiert. Schon von weitem sah die Mutter die Polizeiwagen vor der Tür der Wohnung ihrer Tochter stehen. Die Polizisten ließen sie nicht durch. Das junge Mädchen war in der Wohnung erwürgt aufgefunden worden. Bei den umfangreichen Ermitlungen kam heraus, daß Melanie hoch verschuldet war und deshalb bei der Schuldnerberatung war. Die Belohnung in diesem Fall beträgt 5.000 Euro.


Kassel. Nicole Findeis (32) arbeitete als Prostituierte unter dem Namen Sammy auf dem illegalen Strassenstrich in Kassel Jägerstraße und wurde dort zuletzt lebend am 6. Mai 2004 gesehen. Am nächsten Morgen fanden Waldarbeiter ihre spärlich bekleidete Leiche auf einem Lagerplatz bei Gudensberg im Schwalm-Eder-Kreis. Status: ungeklärt.


Venlo (Niederlande). Am Montag, dem 14. Juni 2004, wurde gegen 13 Uhr ein Mann auf dem Segelflugplatz der Grote Heide in Venlo tot aufgefunden. Es stellte sich schnell heraus, daß es sich um den 29jährigen Bulent Derendeli handelte. Er wurde gewaltsam getötet. Bulent hat türkische Wurzeln und arbeitete damals im Tomatenanbau. Er war zudem im Drogenmileu  sehr bekannt und hatte Schulden bei verschiedenen Personen. Verdächtige wurden in diesem Fall festgenommen, aber kurz darauf wieder freigelassen. Belohnung 15.000 Euro.


Frankfurt am Main. Die Portugiesin Fernanda Marques Pires da Fonseca (43) aus Frankfurt am Main starb am 23. Juni 2004 gegen sechs Uhr, als die in der Arztpraxis in der sie an diesem Tag zum Putzen gekommen war. Ihr Mörder schoss ihr in den Oberkörper. Gegen halb Acht wurde sie in einem kleinen Laborraum tot auf dem Boden liegend aufgefunden. Es gibt weder einen Zeugen noch einen Verdächtigen und auch kein Motiv. Der Unbekannte ist lautlos durch das Fenster in die Wohnung eingestiegen. Ein Nachbar hörte den Schrei der Putzfrau und ein paar undeutliche Wortfetzen, nicht jedoch den Schuss. Die Polizei spricht in diesem Zusammenhang von einem Beschaffungstäter, der vermutlich nur Drogen stehen wollte und durch die Frau erschreckt wurde.


Bodenstein. Der 25jährige gelernte Einzelhandelskaufmann Arne Leif Conrad hatte sich nachts des Öfteren auf Parkplätzen an der Autobahnen aufgehalten. Dort suchte er Sexualkontakte. Conrad war homosexuell. Am Abend des 2. Juli 2004 fährt er von Burgwedel aus mit einer Freundin in ein Restaurant nach Isernhagen. Gegen 22 Uhr bringt er zunächst noch seinen Hund nach Hause und fährt dann wieder los, allein, zu den Ricklinger Teichen bei Hannover. Das ist ein Naherholungsgebiet bei Hannover-Döhren. Tagsüber halten sich dort viele Spaziergänger, Schwimmer und Hundebesitzer auf. Abends trifft sich dort an verschiedenen Orten eine homosexuelle Szene. Hier wird Arne Leif Conrad an jenem Freitagabend, gegen 23.45 Uhr, zuletzt lebend gesehen. Auf einem Parkplatz soll er allein in seinem Auto gewesen sein. Unklar ist, ob er hier an diesem Abend jemanden näher kennen gelernt hat. Offen bleibt auch die Frage, wann und wie Arne Leif Conrad von hier wieder wegkam - ob mit seinem Pkw, allein oder in Begleitung. Später in der Nacht gibt es ein letztes Zeichen von ihm: sein Handy hat sich in der Nacht zum 3. Juli 2004 im Bereich der Ricklinger Teiche eingeloggt. Danach blieb es ausgeschaltet.
Eine Woche später, am 9. Juli 2004, finden Spaziergänger am Ufer des Boketeiches bei Bodenstein - 70 Kilometer entfernt im Landkreis Goslar in der Nähe der Autobahn A 7 - eine männliche Leiche. Es ist Arne Leif Conrad. Sein Leichnam hat nachweislich mehrere Tage im Wasser gelegen. Die Polizei geht davon aus, daß er bereits in der Nacht vom 2. auf den 3. Juli 2004 dort abgelegt worden ist. Die gerichtsmedizinische Untersuchung in Hannover ergibt, daß Arne Leif Conrad durch äußere Gewalteinwirkung gegen den Hals verstorben ist. Ungeklärt ist, ob er am Boketeich noch lebte. In der Nacht zum 3. Juli 2004 trug der ca. 1,87 m große und 100 kg schwere Mann ein weißes Hemd und schwarze Jeans. Als man ihn hier tot fand, fehlte jedoch sein rechter Schuh. In einer Großaktion wurde der Teich abgelassen und Meter für Meter nach Täterspuren und jenem Schuh abgesucht. Der wurde auch gefunden, doch bis heute fehlen weitere persönliche Gegenstände des Opfers: zum Beispiel seine Uhr der Marke Seiko Titan Kinetic Nr. SKJ084P1 mit Titangliederarmband. Auf dem Uhrenboden ist die Nummer U20934 eingeprägt.
Verschwunden ist auch eine blaue Weste des Opfers, ein Unikat mit einem Werbeaufdruck für Arne Leif Conrads Hundeschule. Weiterhin sucht die Polizei ein Fernglas Swardowski - Habicht SLC 8x56 in grün, einen Jagdrucksack und einen markanten Teppichrest, der sich im Auto des Opfers als Hundeplatz befand. Auch Arne Leif Conrads Pkw, ein silberfarbener VW Passat Variant, Baujahr 2003, mit einem markanten Aufkleber am Heck, blieb zunächst verschwunden.
Arne Leif Conrad war noch im Besitz dieses Pkw, als er am 2. Juli 2004 zuletzt gesehen wurde. Das Auto wurde dann am 6. Juli 2004 in Hanau in einer Pfandleihe in Erlensee abgegeben. Das wurde jedoch erst kurz nach dem Auffinden des Leichnams bekannt - der Pfandleiher hatte sich daraufhin bei der Polizei Hanau gemeldet. Ein Überwachungsvideo des Pfandleihhauses dokumentiert das Geschehen leider nur schlecht: zwei Männer bieten das Auto an, ein Dritter muss die Verkaufsverhandlungen am 6. Juli 2004 direkt mitbekommen haben - er wird ebenfalls als Zeuge gesucht. Wer sind die beiden Männer, die den VW hier in Zahlung gegeben haben? Die beiden Personen auf den Phantombildern sind für die Polizei sehr wichtige Zeugen, die zur Aufklärung dieser Straftat beitragen könnten. Sie müssten berichten, wie sie in den Besitz des Opferfahrzeugs gekommen sind.
Einer der beiden ist ca. 25 bis 30 Jahre alt, etwa 1,75 Meter bis 1,80 Meter groß und schlank. Er wirkte gepflegt, hatte kurzes dunkelblondes bis braunes Haar. Der andere ist höchstens 25 Jahre alt und ca. 1,65 Meter bis 1,70 Meter groß. Er hatte etwas kräftige, volle Wangen und kurzes blondes Haar. Beide sprachen Deutsch. Wer hat Arne Leif Conrad am Abend des 2. Juli 2004 noch lebend gesehen? Wem ist der Pkw des Opfers zwischen dem 2. und 6. Juli 2004 aufgefallen? Wer kann sonst Hinweise zur Aufklärung des Verbrechens geben? Für Hinweise, die in diesem Mordfall zur Ermittlung und Verurteilung der oder des Täters führen, ist eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt.


Landgraaf (Niederlande). Am Freitag, dem 30. Juli 2004, gegen 20 Uhr, wird die 48jährige Isabelle Pongs leblos in der Küche, im angrenzenden Büroraum ihres Optikergeschäftes Isabelle Optiek in der Streeperstraat in Landgraaf aufgefunden.
Gegen 14.30 Uhr war sie noch wenige Meter in einem Schlecker-Geschäft einkaufen. Doch was sich in der Zeit bis 20 Uhr abspielte ist unbekannt.
Es wurde eine Sonderkommision gegründet, in der zwanzig Ermittler mit Hochdruck an dem Fall arbeiteten. Der Tod von Isabelle wurde von allen Seiten akribisch untersucht. Leider brachten die Untersuchungen nicht den erhofften Durchbruch. Ein zweiter Anlauf führte zur Festnahme von drei Verdächtigen, die aber vom Gericht in Maastricht freigesprochen wurden. Die Staatsanwaltschaft legte keine Berufung ein. Der Mord an Isabelle Pongs, die als unternehmungslustig und fröhlich galt, ist bis heute ungelöst. Belohnung 20.000 Euro.


Das Ehepaar Leukel lebte im Jahr 2004 gemeinsam in ihrem Haus in der Lindenstraat 2 in Berg en Terblijt, Limburg. Am Samstag, dem 14. August 2004, saß das Ehepaar Leukel abends ruhig im Wohnzimmer ihres Hauses zusammen, bis plötzlich ein unbekannter Mann in das Wohnzimmer stürmte. Er griff das Paar mit einer Keule an. Der 68jährige  Sjef Leukel verstarb durch die stumpfe Gewalteinwirkung der Keule binnen Minuten. Die 69jährige schwerverletzte Ehefrau konnte noch die Polizei alarmieren, bevor sie ins Koma fiel.
Nach Tagen im Koma erlangte die Frau das Bewusstsein wieder. Nach einer intensiven Erholungsphase und Rehabilitation half sie bei den Ermittlungen. Der sehr gewalttätige Raubüberfall, vor allem aber der tragische Verlust ihres Mannes, hinterließ tiefe Spuren in ihr. Der Generalstaatsanwalt hat für Hinweise zum Täter eine Belohnung von 20.000 Euro ausgelobt. Hinweise nimmt die niederländische Polizei unter der Rufnummer 0800-6070 entgegen.


Esbeek (Niederlande). Rob Sengers wurde am 8. September 2004 in Esbeek ermordet. Ein Täter wurde nie gefunden. Trotzdem versuchen die Ermittler immer noch, Informationen über diesen Fall herauszufinden. Sogar eine Belohnung von 15.000 Euro wurde ausgesetzt, um den Mörder von Rob Sengers zu identifizieren.
Im Jahr 2004 lebte Rob Sengers mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Neerpelt, gleich hinter der Grenze zu Belgien. Er war 40 Jahre alt, als er ermordet wurde. Rob Sengers wurde am 8. September 2004 auf dem Parkpkatz vor einem Restaurant in Esbeek tot aufgefunden. Er wurde erschossen. Personen, die zufällig vorbeikamen, entdeckten den Toten in seinem Auto bei laufendem Motor. Während seines Lebens hatte Rob Sengers regelmäßig Kontakt mit der Justiz, weil er hauptsächlich im Drogenhandel tätig war. Es deutet vieles daraf hin, da0 der Mord eine Abrechnung war.


Amsterdam (Niederlande). Am 10. September 2004 spielte der 47jährige Jan van der Pool in der Kantine seiner Firma mit einigen Mitarbeitern Darts. Jan wollte danach gerade die Tür abschließen, als in diesem Moment bewaffnete Männer die Firma betreten. Sie waren maskiert mit Sturmhauben und trugen blaue Overalls. Im Vorraum zwangen sie einen Angestellten und die Tochter von Jan in Richtung Kantine zu gehen. Dort forderten sie laut Geld. Jan reagierte impulsiv und warf einen Gegenstand auf die Männer. Einer der Täter schoss sofort auf Jan und verletzte ihn tödlich. Die Räuber flohen ohne Beute mit einem kleinen roten Wagen, das vor dem Eingangstor wartete. Bis heute ist weder bekannt, wer die Täter waren, noch wohin das Auto geflüchtet ist. 
Der Fall ist bis heute ungeklärt. Eine Belohnung im Höhe von 15.000 Euro wurde ausgelobt, die zur Verhaftung der Täter führen soll.


Nünchritz/Dresden. Die alleinlebende Vera Marotz (66) wurde am 20. Oktober 2004 am Feldrand der Grödeler Straße in Nünchritz bei Dresden mit zertrümmertem Schädel tot auf gefunden. Immer wieder muss ihr Mörder oder ihre Mörderin auf sie eingetreten haben. Neben ihr lag ihr umgestürzter Handwagen. Am Tatort wurde die DNA einer Frau gefunden. Über 2.600 Frauen wurden daraufhin einem DNA-Test unterzogen - ohne Erfolg. Im Ort war die Rentnerin als Katzenjule bekannt. In jener Nacht waren randalierende Jugendlich unterwegs. Die Polizei sieht einen direkten Zusammenhang mit dem Tod der Rentnerin. Viele Bürger meldeten Sachbeschädigungen. Bei all diesen Taten war stets eine junge Frau mit dabei, wie Zeugen beobachtet hatten. Aber die Jugendlichen konnten die Täterin bisher gut decken. Belohnung zur Ergreifung des Täters 5.000 Euro.


Haarlem (Niederlande). Am 16. November 2004 fanden Polizisten die 31jährige Chinesin Yi Gu tot in einem Apartmenthaus in Haarlem. Die Studentin wurde erwürgt und war im siebten Monat schwanger. Über eine Woche nach ihrem Tod stellten die Ermittler fest, daß von ihrem Bankkonto 1.000 Euro abgehoben wurde. Die Überwachungskamera zeigt zunächst einen unbekannten Chinesen, der aber später als Jian Xia identifiziert wurde. Seitdem wird der Mörder mit einem internationalen Haftbefehl gesucht. Das Motiv für den Mord an Yi Gu könnte Raubmord gewesen sein. Er war mit einem Nachbarn von Yi Gu befreundet. Nach dem Mord hat er diverse Gegenstände aus dem Besitz von Yi Gu mitgenommen, so auch die Bankkarte. Der Mann ist seitdem spurlos untergetaucht. Bei seiner Großnichte deponierte er seinen Pass, sodaß davon ausgegangen wird, daß Jian Xia eine andere Identität angenommen hat. Status ungeklärt.


Düsseldorf. Genau zwei Tage nach ihrem 27. Geburtstag im November 2004 endeten für Susann Lucan aus Düsseldorf im Stadtteil Bilk all ihre Träume von Zukunft und der Ehe mit ihrem Freund Thomas S. (39) mit tödlichen Schlägen auf ihren Kopf. Der Mann, der Susann Lucan liebte, ist aus Mangel an Beweisen vom Verdacht des Mordes an Susanne freigesprochen worden. Die junge Frau war in ihrem Bett brutal erschlagen worden. Ihr Schädel wies sechs kräftige Schläge mit einem stumpfen Gegenstand ins Gesicht auf. Gestorben ist Susanne dann an den vielen Brüchen, den schweren Hirnverletzungen und weil sie Blut eingeatmet hatte. Thomas S. war an dem Abend noch bei ihr gewesen. Seiner Aussage zufolge lebte die Frau aber noch. Gegen ihn sprechen die vielen Blutflecken auf seiner Hose, als er die Wohnung verlässt und die Tatsache, daß er noch eine andere Frau beglückte. Alle diese bedrückenden Beweise hatte S. zurückgewiesen. Nach dem gemeinsamen Geburtstagsessen hatte er sie zu Bett gebracht und ist zu der anderen Frau gefahren. Die Mutter von  Susanne ist sich dennoch sicher, daß er der Täter ist.


Amstelveen, Niederlande. Die Schwiegertochter von Anton van Tienhoven (60) machte am 25. November 2004 eine schreckliche Entdeckung. Sie fand den leblosen Körper von ihm in seiner Wohnung. Er lag  ausgestreckt auf dem Küchenboden. Überall in der Küche war Blut. Sein Körper war übersät von zahlreichen Schnitt-und Stichwunden. Es war sofort klar, daß Anton van Tienhoven gewaltsam getötet worden war.
Bei der Autopsie konnte festgestellt werden, daß dem Opfer 82 mal in den Hals, Brust und Bauch gestochen wurde. Zudem wurden auch zahlreiche Schnittwunden gezählt, die als Abwehrverletzungen eingestuft wurden. Anton van Tienhoven verstarb letztendlich an den zahlreichen Stichwunden. Es wurden mehrere große Gefäße und Organe verletzt und der hohe Blutverlust führte zum Tod. Bei der Untersuchung des Tatortes konnte festgestellt werden, daß es kein Raubmord war, keine Gegenstände fehlten.
Der 60jährige Anton van Tienhoven lebte in seinem Haus in der Van der Hooplaan 86 in Amstelveen. Das Opfer lebte seit etwa 30 Jahren dort. Nach dem Tod seiner Frau etwa ein Jahr zuvor, führte er mit seinem Hund ein abgeschiedenes Leben. Er hatte regelmäßigen Kontakt zu seiner Familie und zu ein paar Anwohnern. Bis heute ist unklar, was genau am 25. November 2004 im Haus passierte. Es ist aber bekannt, daß Van Tienhoven von einem Ex-Nachbarn massiv bedroht wurde. Dieser Konflikt war groß und dieser Nachbar wurde 2003 aus dem Haus de Opfers in Van der Hooplaan vertrieben.
Zeugen haben das Opfer zuletzt am Mittwoch, dem 24. November 2004, zwischen 20.00 Uhr und 20.30 Uhr lebend gesehen. Dann begab sich Anton in die Van der Hooplaan Richtung Zentrum von Amstelveen.
Die Staatsanwaltschaft hat für Hinweise eine Belohnung von 20.000 Euro ausgelobt, die zur Lösung dieses Falles führen. Hinweise nimmt die niederländische Polizei unter der Rufnummer 0800-6070 entgegen.


Nairn (Nordost-Schottland). Nairn ist eine Küstenstadt in den schottischen Highlands mit kaum mehr als 10.000 Einwohnern. In der Crescent Road No. 10 in Nairn wohnt der 30jährige Bankangestellte Alistair Wilson mit seiner Ehefrau Veronica und seinen beiden kleinen Söhnen. Alistair Wilson ist Leiter eines Teams der Filliale der damaligen Halifax Bank of Scotland, die Ansprechpartner für kleine und mittlere Unternehmen der Region in Bezug auf das Kreditwesen ist.
Am Abend des 28. November 2004 hat Alistair Wilson seine Söhne zu Bett gebracht und liest ihnen noch eine Gute Nachtgeschichte vor. An diesem Sonntagabend befindet sich noch ein drittes Kleinkind im Haus, für das die Wilsons für ein befreundetes Paar den Babysitter machen. Als es gegen 19 Uhr klingelt, vermutet Veronica die Eltern des Kindes und geht zur Tür. Dort steht allerdings ein Mann, eher klein und stämmig in blauer Bomberjacke und einer tief ins Gesicht gezogener schwarzen Cap.
Er sagt nur zwei Worte: Alistair Wilson!
Frau. Wilson kommt diese Situation in keiner Weise bedrohlich vor. Sie bittet den Fremden zu warten, schließt die Tür und geht ins Obergeschoß, um ihren Mann zu holen. Während Alistair zur Tür geht, löst Veronica ihn bei der Versorgung der Kinder ab. Na ca. 10 Minuten erscheint Alistair wieder im Kinderzimmer und hält einen leeren blauen Briefumschlag ähnlich wie von einer Geburtstagskarte in der Hand, auf dem der Name Paul steht. Alistair erzählt Veronica, daß er nichts mit dieser Situation anfangen könne und vermutet eine Verwechslung!
Veronica erwidert, daß der Fremde gezielt nach Alistair Wilson gefragt habe.
Nur kurze Zeit später hört sie drei Schüsse. Sie rennt ins Erdgeschoss und findet ihren Mann in seinem Blut liegend. Alarmierte Nachbarn sehen den Täter noch im schottischen Novembernebel verschwinden und laufen zur Haustür der Wilsons, tapsen durch sein Blut und versuchen, erste Hilfe zu leisten. Dadurch erschweren sie die Arbeit der Spurensicherung, die am Tatort chaotische Verhältnisse vorfindet. Es soll sogar versucht worden sein, Blut mit Handtüchern aufzuwischen. Das ältere der beiden Kleinkinder ist mittlerweile ebenfalls die Treppe heruntergekommen und beobachtet die Bemühungen um den toten Vater.
Der Mord löst eine der größten Mordermittlungen der schottischen Kriminalgeschichte aus.
Rund Tausend Tür zu Tür-Befragungen wurden durchgeführt und 3.500 Hinweise abgearbeitet. 60 Polizisten werden auf den Fall angesetzt, das Privatleben des Ehepaares Wilson, sowie Alistairs berufliche Situation genau ausgeleuchtet.
Die Tatwaffe wird zehn Tage später in einem verstopften Gully in der Nähe des Tatortes gefunden und ist ungewöhnlich: eine deutsche Pistole der Marke Haenel Schmeisser Halbautomatik aus dem Jahre 1920. Letztlich sind die Ermittlungen im Hinblick auf die Waffe nicht zielführend. Der Fall ist seitdem ungeklärt.

Holsterhausen. Bis heute unaufgeklärt ist der Mord an der Spielhallenaufsicht Doris Lülf (65), die am 2. Dezember 2004, nachts um 2 Uhr, vor der Spielhalle an der Eschenstraße in Holsterhausen überfallen und erstochen wurde. Ihren Mörder traf die 65jährige Wulfenerin, nachdem sie die Spielhalle nachts abgeschlossen hatte und zu ihrem Auto ging, das an der Freiheitsstraße geparkt war. Der bislang unbekannte Mann versuchte, ihr die Handtasche mit dem Geld zu entreißen. Das Opfer wehrte sich und schrie um Hilfe. Da versetzte ihr der Täter einen tödlichen Messerstich. Kurz nach zwei Uhr nachts verstarb Doris Lülf auf dem Bürgersteig.
Am Tatort wurden ein handelsübliches Küchenmesser mit einer 20 Zentimeter langen Klinge und ein schwarzes Haar aufgefunden. Die übereinstimmenden DNA-Werte konnten dem unbekannten Täter zugeordnet werden, vom dem es nur eine vage Beschreibungen gab. Trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit am 2. Dezember 2004, um 2 Uhr nachts, haben zwei Zeugen beobachten können, welche Tragödie sich vor ihren Augen an den Parkbuchten auf der Freiheitsstraße gegenüber der Spielhalle abspielte. Ein Zeuge stand auf dem Balkon und rauchte eine Zigarette, ein anderer Zeuge hörte die Hilfeschreie des Opfers und konnte der Polizei ebenfalls Hinweise geben. Es handelt sich um einen schlanken, sportlichen etwa 1,70 Meter großen Mann, damals vermutlich zwischen 16 und 42 Jahre alt. Im Hammbach wurde die Handtasche und die leere Geldbörse des Opfers gefunden, das maximal 200 Euro bei sich gehabt haben dürfte, so die Polizei. Nach heutigen Erkenntnissen dürfte es sich mutmaßlich um einen Mann aus dem südeuropäischen oder arabisch-türkischen Kulturkreis handeln.
 Im Frühjahr 2005 wurde entschlossen sich die Ermittler, alle 16 bis 42 Jahre alten Männer, die schlank waren und schwarze Haare hatten, einer Speichelentnahme zu unterziehen, denn es wurden am Tatort DNA-Suren gesichert. 900 Dorstener und dann noch einmal 200 aus Holsterhausen, Hervest und Wulfen, wo das Opfer wohnte, wurden zur Abnahme der Speichelprobe vorgeladen. Bislang ohne Erfolg. Längst nicht alle haben aber teilgenommen, die Abgabe der Speichelprobe teilweise verweigert, denn dieser Test ist freiwillig. Trotz aller Bemühungen der Mordkommission blieb die Tat ungeklärt.


Kreuztal. Der Mordfall Josef Schulz (53) beschäftigt den 57jährigen Kriminalhauptkommissar Heiko Priester noch immer. Der Beamte vom Polizeipräsidium Hagen hat die Mordkommission geleitet, die gebildet wurde, nachdem der damalige Küster der katholischen Kirchengemeinde in der Nacht vor Silvester 2004 in der Kreuztaler Innenstadt ermordet wurde. Priester hofft auch Jahre danach, diesen bislang unaufgeklärten Fall eines Kapitalverbrechens aufzuklären.
Josef Schulz befand sich auf dem Heimweg vom Sportlerheim an der Moltkestraße, als er gegen 22.00 Uhr an diesem 30. Dezember 2004 seinem Mörder auf der Straße Im Plan begegnete. Mit zahlreichen Messerstichen verletzte der Unbekannte den Küster so schwer, daß er wenig später starb. Die Umstände der Tat bleiben ungewiss. Die Hilferufe von Schulz hörte niemand, obwohl die Tat auf dem Parkplatz eines Mehrfamilienhauses geschah. Wenige Minuten zuvor hatte vermutlich derselbe Täter in der Moltkestraße einen 42jährigen Mann aus Bulgarien ebenfalls mit dem Messer angegriffen. Im Gegensatz zu Josef Schulz überlebte er den Mordanschlag schwer verletzt. Er hatte sich in die Wohnung eines türkischen Ehepaares gerettet, deren Badezimmer er am Tag darauf renovieren wollte. Später verließ der Mann das Land in Richtung Heimat, konnte zuvor aber wenig hilfreiche Angaben zum Täter machen. Einen Monat nach der Tat war der Personalausweis von Josef Schulz von Mitarbeitern des Kreuztaler Baubetriebshofes in Nähe der Rothaarbahnstrecke in Kredenbach gefunden worden. Der Ausweis fand sich in der Straße Zur Buchtal neben einem Mülleimer bei einer Sitzbank. Nicht aufgetaucht ist bis heute das Handy von Josef Schulz.


Berlin. Manfred Diefenbach (69) war ein Hausbesitzer in der Libauer Straße, Friedrichshain, gewesen. Gewohnt hat der Alkoholiker in unterschiedlichen Wohnungen. Sein Umgang mit den Mietern war rustikal und streitlustig. In der Nacht vom 15. auf den 16. Februar 2005 wurde das vermutlich einem zuviel und brachte ihn in einer seiner Wohnungen um. Am Abend, gegen 20 Uhr, hat er noch mit einem Bekannten telefoniert. Am nächsten Tag wurde er in der Wohnung in der vierten Etage seines Hauses tot aufgefunden, in einem Stuhl sitzend, gefesselt, erwürgt. Keine Einbruchsspuren. Er soll ein misstrauischer Mensch gewesen sein, der nicht einmal angemeldete Besucher in seine Wohnung gelassen hat. Sein eigenes Haus verließ Manfred Diefenbach nur noch, um zur Bank oder zum Arzt zu gehen. In seinem Haus nutzte er mehrere Wohnungen. In jeder herrschte Chaos, ein überaus unordentlicher und unübersichtlicher Zustand.
Ob etwas fehlt, konnte die Polizei nicht ermitteln. Raubmord? Oder eine Beziehungstat? Die Polizei weiß nur: Richtig traurig war über den Tod des Hauseigentümers niemand. Nicht die Mieter, nicht die Nachbarn.
Eine Nachbarin: Man merkte es ihm nicht an, daß er Geld hatte. War auch sehr geizig… Er war immer alleine. Ich habe nie gesehen, daß er mal mit jemand… außer mal mit einem Handwerker, den er nieder gemacht hat, daß er mit jemand gesprochen hat. Er war sehr eigenbrötlerisch, sehr laut den Leuten gegenüber und sehr betont immer.
Andere beschreiben das Opfer auch als jemand, der immer dieselbe Hose und denselben Kittel trug, der dauernd aggressiv war.
Nachbarin: Die Mieter waren auch sehr unzufrieden. Da ging kein Licht im Hausflur... Er hat an allen Ecken und Enden gespart. Die Heizung… wurde wohl zwischendurch abgestellt.
Der Mord ist noch immer nicht aufgeklärt. 


Schwarzenbeck. Am 15. Juni 2005 macht sich Safak Canliegerci (14) aus Schwarzenbeck (nordöstlich von Hamburg) wie jeden Tag auf den Weg zur Schule. Doch er kommt dort nicht an. Zeugen wollen ihn zwar noch vor der Schule gesehen haben, aber mehr weiß man nicht. Auf dem knapp 1.000 Meter langen Fußweg muss er seinem Mörder begegnet sein. Seine Eltern, Freunde und die Polizei suchen ihn überall. Doch er bleibt verschwunden. Am 16. September 2006 wird von Pilzsammlern ein Schädel im Rülauer Forst (Sachsenwald) gefunden - es ist der von Safak. Einige Tage später wird auch das Skelett entdeckt. Es lag vergraben in der Nähe. Die Obduktion ergab, daß der 14jährige mit mehreren Messerstichen im Oberkörper getötet wurde. Belohnung 6.000 Euro.


Innsbruck, Wien. Wer hat am 23. Juni 2005 die niederösterreichische Studentin Daniela Kammerer (21) im Innsbrucker Rapoldipark mit einem Messer ermordet? Ihre Leiche wurde in einer Telefonzelle beim Rapoldipoark gefunden. Bisher blieb die Frage unbeantwortet. Doch nun sind die Ermittler des Bundes- und des Landeskriminalamtes optimistisch, die Frage beantworten zu können. Ein ehemaliger Studienkollege des Opfers, der zuletzt im Ausland lebte, wurde am Sonntagabend am Flughafen Wien-Schwechat festgenommen, bestätigt Silvia Strasser, Sprecherin des Bundeskriminalamtes in Wien. Inzwischen ist auch durchgesickert, daß es sich beim Ausland um Australien handelt. Und daß der Studienkollege wie das Opfer aus Niederösterreich stammen und heute 29 Jahre alt ist. Für die Tiroler Ermittler übrigens ein alter Bekannter: Der damals 21jährige wurde schon bald nach der Bluttat im Rapoldipark von den Kriminalisten überprüft. Reine Routine, erinnert sich ein Beamter. Wir haben uns damals jeden angeschaut, der mit dem Mordopfer zu tun hatte. Und die beiden waren ja in derselben Clique. Allerdings konnte der Niederösterreicher ein Alibi vorweisen. Ein scheinbar hieb- und stichfestes Alibi, das von einem Freund bestätigt wurde. Und damit war der 21jährige aus dem Spiel, die Kriminalisten suchten nach einer anderen Lösung für das Mordrätsel.
Zunächst vergeblich, daran konnte auch ein neuer Anlauf der Kriminalisten zwei Jahre nach dem Mord nichts ändern. Im Rahmen der operativen Fallanalyse ackerten Ermittler, die mit dem Fall Kammerer bisher nichts zu tun hatten, den Akt noch einmal durch. Um möglicherweise auf Hinweise zu stoßen, die von den Sachbearbeitern übersehen wurden. Die Bemühungen blieben allerdings unbelohnt. Vor etwa einem Jahr schaltete sich das Bundeskriminalamt in Wien ein. Die Abteilung Cold Case Management, spezialisiert auf das Aufrollen ungeklärter Kapitalverbrechen, übernahm den Fall. Die Beamten arbeiteten nicht nur den Akt Daniela Kammerer Seite für Seite durch, sie beschäftigten sich auch mit dem damaligen Bekanntenkreis des Mordopfers. Wir haben etwa 25 Personen befragt und werten derzeit die Aussagen aus, beschrieb Mitte Oktober Mario Hejl vom Bundeskriminalamt die Vorgangsweise. Möglicherweise war es eine dieser Aussagen, die das Alibi des Niederösterreichers spät, aber doch platzen ließ. An eine Festnahme des Verdächtigen war vorerst allerdings nicht zu denken. Bei den ersten Einvernahmen soll der 29jährige jeden Zusammenhang mit der Gewalttat bestritten haben. Am Montag hat sich die Verdachtslage gegen den Beschuldigten aber verschärft, teilte BKA-Sprecherin Strasser kryptisch mit. Der 29jJährige verbrachte die Nacht zum Dienstag in der Justizanstalt Wien-Josefsstadt, soll aber demnächst nach Innsbruck überstellt werden.

Norf (Neuss): Am Dienstag, 6. September 2005, geht die 66 Jahre alte Ingeborg Töpfer zusammen mit ihrer Tochter Nicole (27) und dem anderthalb Jahre alten Enkel Steven im kleinen Wäldchen am Norfbach spazieren, als sie urplötzlich von einem Unbekannten, der an der Handtasche zerrt, attackiert und mit einem Gegenstand schwer niedergeschlagen wird. Die Rentnerin stirbt noch am Tatort an ihren schweren Kopfverletzungen. Tochter Nicole hat sich und ihr Kind in einiger Entfernung in Sicherheit gebracht, muss von dort alles mitansehen. Eine schreckliche Situation. Mehr als neun Wochen liegt der brutale Mord an der Norferin Ingeborg Töpfer zurück. Der Täter wurde noch nicht gefunden, eine Tatwaffe auch nicht. 


Berlin. Am 7. Oktober 2005 wurde die 78jährige Russin Fira Miller tot in ihrer Wohnung in der Motzstraße in Berlin-Schöneberg von ihrem 15jährigen Enkel gefunden. Weil sich die ältere Dame nicht bei ihren Angehörigen gemeldet hatte, wie sie es sonst tat, suchte ihr Enkel die Wohnung im fünften Stock auf, um nach ihr zu schauen. Dort fand er die auf dem Boden liegende Rentnerin. Teile der Einrichtung lagen verstreut herum. Offenbar war nach Wertsachen gesucht worden. Bei der Obduktion stellte sich heraus, daß die Seniorin erwürgt worden war. Die Ermittler finden heraus, daß die alte Dame einen schwunghaften Handel mit Kaviar betrieb. War ihr Mörder ein Kunde? Eine Belohnung von 5.000 Euro wurde ausgesetzt.


Wien. Am 9. November 2005 wurde die in Venedig lebende Ukrainerin Olga T. (23), in Pirka bei Graz erschlagen und ebenfalls bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Die Identifizierung der Opfer gelang erst jetzt - über Fingerabdrücke beziehungsweise Tätowierungen. Warum das so lange gedauert hat, ist rätselhaft. In beiden Fällen fehlen noch die DNA-Gutachten, um hundertprozentige Klarheit zu schaffen, sagt eine Sprecherin des Bundeskriminalamts.


Hamburg. 30. November 2005. Er war mit seinem Hund joggen und plötzlich witterte der Hund etwas ungewöhnliches und führte den Jogger zu einem Toten. In den Boberger Dünen (östlich von Hamburg), die bereits in der Vergangenheit mehrfach Schauplatz spektakulärer Verbrechen gewesen sind, stieß ein 16jähriger auf die Leiche eines Mannes. Aus einem Haufen von Laub ragte der Fuß eines Menschen hinaus. Dabei wurde klar, daß der Mann Opfer eines Verbrechens geworden war. Identifiziert werden konnte der Tote zunächst nicht. Es handelt sich um einen 30 bis 40 Jahre alten Mann, hieß es in der Nacht. Die Leiche des Toten wurde in die Rechtsmedizin am Butenfeld gebracht. Dort stellten Gerichtsmediziner in einer eilig durchgeführten Sektion fest, daß der Tote neben den schon am Tatort aufgefallenen blutigen Kopfverletzungen auch Verletzungen am Hals und Oberkörper aufwies. Die Ermittler sind sich sicher, daß der Fundort nicht auch der Tatort ist. Sie gehen davon aus, daß der Täter, vielleicht mit Helfern, die Leiche mit einem Auto zu dem abgelegenen Platz brachte und sie dort versteckte. Dabei war der Tote sorgfältig mit Laub und Zweigen abgedeckt worden. Doch das Versteck wurde von dem Hund schnell entdeckt. Es war der 30 Jahre alte Weißrusse Igor Pikulik, der 1999 unter Angabe falscher Personalien nach Deutschland eingereist war, sich mit Nachnamen Frenkel nannte und hier im Raum Allermöhe lebte. Der Fall ist bis heute trotz mehrfacher Fahndungsaufrufe in Sendungen wie Aktenzeichen YX... ungelöst immer noch nicht aufgeklärt.



Delbrück. Am 1. Dezember 2005 wurde der Feuerwehr um 3.30 Uhr ein Brand im Hause des Ehepaars Ingo und Cornelia Gratzik (38/44) an der Scharmeder Straße in Delbrück-Bentfeld gemeldet. Nach den Löscharbeiten wurden die beiden Eheleute im ausgebrannten Wohnzimmer entdeckt - bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Am Nachmittag erst konnte bei der Obduktion festgestellt werden, daß die Eheleute vor dem Feuer bereits tot waren - erschossen. Der oder die Täter stahlen viele Gegenstände des Militariasammlers, bevor sie die beiden mit einem Brandbeschleuniger übergossen und angesteckt haben, um etwaige Spuren zu vernichten. Ein erschütternder Raubmord, der immer noch ungesühnt ist.


Neukölln. Am Vormittag des 17. Januar 2006 hatte sich Franz Quenstedt (68) noch mit einem Bekannten in seiner Schuhreparaturwerkstatt an der Emser Straße in Neukölln unterhalten. Die beiden Männer scheinen sich für den Nachmittag verabredet zu haben. Als der Bekannte wie verabredet zur Wohnung kommt, öffnet niemand die Tür. Der Bekannte macht sich daraufhin Sorgen, daß etwas passiert sei und ruft die Feuerwehr. Gegen 16.25 Uhr wird die Wohnungstür des Schuhmachers geöffnet. Er ist tot, hat mehrere Stichwunden im Oberkörper.
Die Ermittler gehen davon aus, daß Quenstedt Opfer eines Raubes geworden ist. Aus seinem Portemonnaie, das in einer Blutlache liegt, fehlen Geldscheine. Bislang fehlt den Ermittlern jede Spur zum Täter. Die Staatsanwaltschaft hat deshalb eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt.


Hamburg. Am 13. Februar 2006 wurde der Hamburger Geschäftsmann Hein-Jürgen Lüders (77) in seiner Wohnung im Tewesssteg in Hamburg-Eppendorf tot aufgefunden. Nach dem Tötungsdelikt an dem 77 Jahre alt gewordenen Diskothekenbesitzer Hein-Jürgen Lüders  - in Kaltenkirchen das Palace - dauern die Ermittlungen der Hamburger Mordkommission weiterhin an. Ein bisher unbekannt gebliebener Täter lauerte dem Geschäftsmann am 12. Februar 2006 gegen 07.30 Uhr in seiner Wohnung im Tewessteg 3 im Hamburger Stadtteil Eppendorf auf und tötete ihn im weiteren Tatverlauf. Nach den Ermittlungen der Kriminalbeamten wurde Hein-Jürgen Lüders Opfer einer Auftragstat. Die Verletzungen legen die Vermutung nahe, dass eine Tötung offenbar nicht geplant war. Lüders starb an Schlägen und Fesselungen, der Täter raubte die Disco-Einnahmen einer Nacht und floh. Die Verletzungen lassen den Schluss zu, daß der 77jährige lediglich ruhig gestellt werden sollte, damit er keine weitere Gegenwehr leistet und der Täter an die von seinem Auftraggeber gewünschten Informationen gelangen kann. Am Tatort konnten Gegenstände sichergestellt werden, die dem Täter zuzuordnen sind. So fanden die Beamten ein Klettband, das dem Täter als Fesselungsmaterial diente. Weiterhin hat der Täter einen Gürtel-Clip verloren, der zu einem Elektroschockgerät gehört. Für Hinweise, der zur Ermittlung und Verurteilung der Täter führt, hat die Staatsanwaltschaft Hamburg eine Belohnung von 5.000 Euro ausgelobt.


Magdeburg. Der Kosmetikvertreter Matthias Horn (36) stirbt am Valentinstag, dem 14. Februar 2006 in seiner Magdeburger Wohnung. Ihm wurde im Schlafzimmer die Kehle durchgeschnitten. Der unbekannte Täter hebt mit der gestohlenen EC-Karte zweimal Geld ab.


Krefeld. Mit einer Eisensäge bekommt Manuela Engelmann (40) zwei wuchtige Schläge gegen den Kopf. Minutenlang wird ihr die Luft abgeschnürt, bis sie stirbt: Am 17. März 2006 ist die Frau in ihrer Wohnung an der Dülkener Straße 15 in Krefeld umgebracht worden. Doch den Mörder der 40jährigen konnte die Polizei bisher nicht fassen. Penibel hat die Mordkommission die letzten Stunden im Leben der zweifachen Mutter rekonstruiert. Doch was in den letzten Minuten geschah, ist bis heute offen. Die Ermittler wissen, daß sich die freiberufliche Altenpflegerin an diesem Samstagmorgen noch um einige Bewohner im Hanseanum kümmert, bevor sie Geld an einem Bankautomaten abhebt und an der Gladbacher Straße Gardinen kauft. Da ist es 10.39 Uhr. Um 10.53 Uhr steigt sie in den Bus der Linie051 und fährt zur Haltestelle Heimatplan, wo die 40jährige aussteigt. Es muss 11.15 Uhr sein, als sie das Treppenhaus des Mehrfamilienhauses an der Dülkener Straße betritt. Dort ist sie erst zwei Wochen zuvor eingezogen. Möglicherweise wartet dort schon ihr Mörder. Da später keine Aufbruchspuren gefunden werden und Nachbarn nichts gehört haben, dürfte Manuela Engelmann den Täter selbst mit in die Wohnung genommen haben. Vermutlich hat er sie dort gleich angegriffen. Denn als sie gegen 17.00 Uhr von der Tochter (20), ihrem Freund und dem getrennt lebenden Ehemann im Wohnzimmer gefunden wird - sie hatten sich Sorgen gemacht, weil die Diabetikerin nicht zu erreichen war - trägt sie noch ihren Mantel und hatte auch einen Schlüsselbund in ihrer Hand gehabt. Möglicherweise war Manuela Engelmann gerade in ihre Wohnung gekommen oder wollte gehen, als sie angegriffen wurde. Seit der Tat fehlt das Samsung-Klapphandy mit der Typenbezeichnung SGH-E-330, unter dem sie ständig erreichbar war. Daß ein Einbrecher für die Tat verantwortlich ist, glauben die Ermittler nicht. Zwar waren die Schränke durchwühlt und teilweise entleert, die Handtasche der Frau ausgekippt worden. Es blieb aber beispielsweise Schmuck auf dem Boden zurück. Der fremde Zufallstäter ist selten in Mordfällen, und so gehen die Ermittler auch in diesem Fall eher von einer Beziehungstat aus. Unter den knapp 200 Spuren, denen sie bisher nachgegangen sind, war keine heiße. Geschlossen sei die Akte aber keineswegs, sagt Polizeisprecher Dietmar Greger.


Greifswald. Die Kassiererin Sandra Reissig (33) von der Tankstelle am Einkaufszentrum Elisenpark in Greifswald ist am 27. April 2006 gerade mit den Abrechnungen fertig, als sie auf ihren Mörder trifft. Was dann passiert ist weitgehend unklar. Die zweifache Mutter wird am nächsten Morgen, drei Kilometer von der Tankstelle entfernt aus dem Flüsschen Ryck geborgen. Der Körper ist mit Stichwunden übersät. Ein Teil der Tageseinnahmen fehlen.

Hilden. Die Suche nach dem Killer, der am 4. Mai 2006 vor dem Haus Beethovenstraße 33 einen Mann erschossen hatte, brachte immer noch keinen Erfolg. Deswegen hat die zuständige Mordkommission in Düsseldorf nun das Fernsehen eingeschaltet. Der aus Spanien stammende Giuseppe Rodriguez Barreira (25), der mit seiner Mutter in einem Hochhaus an der Beethovenstraße lebte, wollte abends nur Flaschen zum Altglas-Container bringen, als er von seinem Mörder überrascht wurde. Der unbekannte Täter setzte seinem Opfer eine Waffe an die Schläfe und drückte ab. Ob Barreira ein Zufalls-Opfer gewesen ist, ob er seinen Täter kannte oder ob es sich um einen Auftrags-Mord gehandelt hat, konnte die Polizei bisher nicht feststellen. Der ermittelnde Kriminalhauptkommissar Guido Adler sprach damals von einer eiskalten Tat.



Hof. 9. Juni 2006, Auftakt der Fußballweltmeisterschaft mit dem Spiel Deutschland gegen Costa Rica. In dieser Nacht ermordete ein bislang unbekannter Täter die beiden thailändischen Prostituierten Samruay Senst (54), bekannt als Som und Bunnam Leinert (49), bekannt als Tuk in ihrer Wohnung in der Hofer Alsenberger Straße mit mehr als 30 Messerstichen.
Der Hausmeister der Wohnanlage fand die blutüberströmten Leichen. Er hatte die Türe öffnen lassen, weil von den Prostituierten zwei Tage lang nichts zu sehen und nichts zu hören war. Die Polizei stellte eine 20köpfige Sonderkommission mit der Bezeichnung Thai auf die Beine, die unter Hochdruck ihre Arbeit begann. Leicht hatten es die Ermittler nicht, das Geschehen in der Tatnacht nachzuzeichnen und die Hintergründe des Verbrechens aufzuhellen. Der Doppelmörder war unerkannt verschwunden, vom Tatmesser und von den Handys (ein Nokia 6510 sowie ein i-mobile 510) der Frauen hat die Polizei bis heute keine Spur. Vergeblich hatten Taucher die in der Nähe des Tatorts vorbeifließende Saale nach Gegenständen abgesucht, die mit dem Verbrechen in Verbindung stehen könnten. Knapp ein Jahr nach dem Mord an den beiden Prostituierten hatte die Polizei rund 1.000 Männer aus der oberfränkischen Region zu einem Massengentest aufgerufen. Aber auch die Reihenuntersuchung brachte nicht den entscheidenden Hinweis auf den Täter. Im Dezember 2006 kamen zwei Polizisten der Soko Thai während der Mordermittlungen bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Obwohl der Mordfall an Som und Tuk in zeitlicher und räumlicher Nähe mit dem Mord an Anamaria Negoita stattfand, wird ein Zusammenhang eher ausgeschlossen.


Lichtenau. Am 20. Juni 2006 verschwand die Schwesternschülerin Frauke Liebs (21) aus Paderborn auf ungeklärte Weise. Am Nachmittag diesen Tages traf sie sich mit ihrer Mutter und ihrem Mitbewohner zum Essen in einem Restaurant. Währenddessen erhielt Liebs eine SMS von einer Freundin. Diese verabredete sich mit ihr im Irish Pub Auld Triangle in Paderborn, um dort gegen 21 Uhr mit weiteren Freunden die Live-Übertragung der Fußball-Weltmeisterschaft anzuschauen. Gegen 23 Uhr verabschiedete sich Frauke von ihren Freunden und machte sich allein auf den Heimweg. Es gilt als sehr wahrscheinlich, daß sie diesen zu Fuß angetreten hat, da sie nur noch 5,00 Euro bei sich gehabt haben soll. Welchen Weg sie dabei eingeschlagen hat, konnte nicht geklärt werden. Ihre Wohnung lag vom Pub ungefähr 1,5 Kilometer entfernt. Dort kam sie laut Aussage ihres Mitbewohners jedoch nicht an. Um 0.49 Uhr erhielt der Mitbewohner eine SMS von Frauke, die ihre verspätete Rückkehr ankündigte. Die Polizei ermittelte, daß diese Nachricht aus dem Funkgebiet Nieheim-Entrup im Kreis Höxter abgesetzt worden war. Am nächsten Tag erschien Frauke Liebs nicht zur Arbeit. Nachdem sie auch in ihrer Wohnung nicht angetroffen wurde, meldete Fraukes Mutter ihre Tochter als vermisst. In den folgenden Tagen meldete sich Frauke fünfmal telefonisch von ihrem Handy bei ihrem Mitbewohner. Die meisten der kurzen Anrufe kamen abends aus verschiedenen Paderborner Gewerbegebieten und enthielten kaum Informationen zu ihrer Situation. Anfangs deutete Frauke ihre baldige Heimkehr an, weitere Nachfragen beantwortete sie vage oder ausweichend und zum Teil auch rätselhaft oder widersprüchlich. Das letzte Telefonat erfolgte am späten Abend des 27. Juni 2006 im Beisein von Fraukes Schwester. Bei diesem Gespräch soll Frauke auf die Frage, ob sie gegen ihren Willen festgehalten werde, zunächst mit einem leisen Ja geantwortet haben, diese Aussage jedoch sofort mit einem lauten Nein revidiert haben. Nach diesem Telefonat brach der Kontakt zu Frauke ab. Ihr Handy wurde kurz darauf noch einmal geortet, diesmal wieder im Raum Nieheim.
Am 4. Oktober 2006 wurde die Leiche von Frauke Liebs bei Lichtenau an der L817 zwischen Asseln und Herbram-Wald von einem Förster aufgefunden. Sie lag bekleidet, stark verwest und skelettiert in einem Waldstück, etwa 20 Meter von der Straße entfernt in einer hinter einem Baumstamm gelegenen Mulde unter Tannendickicht verborgen. Untersuchungen ergaben, daß der Fundort nicht der Tatort war. Es konnten keine Reifenspuren, Fingerabdrücke oder DNA-Spuren gesichert werden. Ihr Mobiltelefon, ihre schwarze Handtasche, ihr Portemonnaie und ihre Armbanduhr wurden nicht gefunden. Aufgrund der vorangeschrittenen Skelettierung des Leichnams konnten weder der genaue Todeszeitpunkt noch die Todesursache abschließend ermittelt werden. Die Ermittler sind sich sicher, daß Frauke bis zu ihrem Tod gefangengehalten wurde. Belohnung 7.500 Euro.


Schildow. Mit der Zeit wird es besser, sagt Rolf Bayer. Zwar sei er nicht mehr in psychologischer Behandlung, aber den Mord an seiner Frau Elke Bayer hat er nicht verwunden: Ob ich jemals wieder ein normales Leben führen kann, weiß ich nicht. Während der vergangenen Jahre habe er sich sehr in die Arbeit gestürzt. Das lenkte ihn von dem Schicksalsschlag ab. Die andere Möglichkeit sei nur, dem Alkohol zu verfallen. Als die Nation am 24. Juni 2006 dem WM-Spiel Deutschland gegen Schweden entgegenfieberte, fand Rolf Bayer seine sterbende Frau (40) mit einer schweren Kopfverletzung in ihrer Damenboutique an der Schildower Hauptstraße. Er ist sofort hingefahren, als ihn der Wachdienst gegen 15.15 Uhr angerufen hatte, weil die Alarmanlage nach Geschäftsschluss nicht scharf geschaltet worden war. Obgleich die 40jährige sofort ins Krankenhaus geflogen wurde, starb sie wenig später. Noch heute ist es ein Trost für den 50jährigen, daß sie seine Anwesenheit gespürt habe. Doch der Witwer ist auch verbittert. Die Zeit verstreiche, und es werde immer schwerer, noch etwas herauszufinden. Er überlegt, die Belohnung von 20.000 Euro noch einmal um 10.000 Euro zu erhöhen. Umfangreiche Ermittlungen, Zeugenaufrufe und Fernsehbeiträge unter anderem im mdr und in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY ... ungelöst hatten bislang nicht auf die Spur des Mörders geführt.

Remscheid. Rätselhaft bleibt der Mord an der 52jährigen Dorothea Kus aus Dörperhöhe. Die Frau war am 30. Juni 2006 tot in ihrer Wohnung aufgefunden worden. Dorothea Kus hatte mehrere Schnitte in den Hals erlitten und war im Schlafzimmer verblutet. In den Fokus der Polizei geriet sehr bald ihr Lebensgefährte Horst Börsch, mit dem sie seit etwa vier Jahren zurückgezogen in der Einliegerwohnung oberhalb der Wuppertalsperre wohnte. Die Kripo nahm den 72jährigen fest, musste ihn jedoch bald wieder ziehen lassen. Er hatte zum Tatzeitpunkt nachweislich im Radevormwalder Krankenhaus gelegen und konnte damit ein hieb- und stichfestes Alibi nachweisen.



Den Haag (Niederlande). Am Mittwoch, dem 19. Juli 2006, gegen 19 Uhr, erhielt die Polizei einen Anruf, daß eine Schießerei in der Van Musschenbroekstraat in Den Haag stattgefunden habe. Die Polizei fuhr sofort hin und stellte fest, daß in einem Verandahaus tatsächlich Schüsse mit fatalen Folgen gefallen waren. Hinter der Haustür lagen die Leichen des 42jährigen Anandkoemar Kubar (Rufname Anand) und der 32jährigen Claudia Yvette Edoo. Anand und Claudia wurden beide in Paramaribo geboren. Der einjährige Sohn des Paares wurde ebenfalls in der Eingangshalle gefunden. Er lebte, weinte und lag nackt zwischen seinen Eltern auf dem Boden. Es gab keine Anzeichen von Einbruch an der Außenseite des Hauses und die Haustür war nicht verschlossen. Claudia und Anand waren von mehreren Kugeln getroffen worden. Bis heute tappt die Polizei über die Hintergründe der Tat im Dunkeln. Belohnung 20.000 Euro.


Berlin. Der Mord an dem 45jährigen Türken Bünyamin Yildirim, der am Abend des 4. August 2006 im Volkspark Humboldthain niedergeschossen wurde und einen Tag später an den Folgen der dabei erlittenen Kopfverletzung verstarb, ist weiterhin ungeklärt.
Zwischenzeitlich konnte ermittelt werden, daß sich Bünyamin Yildirim am Tatabend um 22.55 Uhr noch zwei DVDs in einer Videothek in der Brunnenstraße auslieh. Danach suchte er seine Wohnung auf, welche er nach ca. 20 Minuten wieder verließ. Letztlich dürfte er gegen 23.30 Uhr den Humboldthain aufgesucht haben, wo es kurze Zeit später, also zwischen 23.30 Uhr und Mitternacht zu dem tödlichen Angriff kam. Aus welchen Gründen er den Park aufsuchte und ob dies bereits in Begleitung des Täters geschah oder ob er erst am Tatort mit ihm zusammentraf, ist unklar. Die Ermittlungen ergaben, daß seine Familie in den Wochen vor seinem Tod eine Wesensveränderung bei Yildirim beobachteten: Entgegen seiner Gewohnheit verließ er des öfteren, auch zur Nachtzeit, kurzfristig die Wohnung, gab mehr Geld aus als sonst, ohne daß er seiner Ehefrau die Gründe dafür mitteilte, und neigte zu einem stärkeren Alkoholkonsum. Dieses veränderte Verhalten könnte mit der Tat in Zusammenhang stehen. Möglicherweise hatte Yildirim ein außereheliches Verhältnis. Auch Geldschulden infolge Glücksspiels können nicht ausgeschlossen werden. Beides ließ sich jedoch durch die bisherigen Ermittlungen nicht untermauern. Belohnung 5.000 Euro.


Allschwil (Basler Land, Schweiz). Der Mord an der Basler Prostituierten Ana Paula ist bis heute ungelöst. Die 31jährige wurde am 2. September 2006 erdrosselt aufgefunden. Die Meldung war um 8.21 Uhr in der Alarmzentrale der Polizei Basel-Landschaft in Liestal eingegangen. Die sofort angerückten Polizeikräfte entdeckten wenige Meter neben der Oberwilerstrasse (Kantonsstraße - im Volksmund Napoleonstraße genannt) in einem kleinen Graben eines Waldweges die nackte weibliche Leiche. 
Beim Opfer handelt es sich um eine 31jährige Frau brasilianischer Herkunft, welche seit rund zehn Jahren in Basel wohnte und mittlerweile über das Schweizer Bürgerrecht verfügte. Die Frau war als Prostituierte im Strassenstrich (Gebiet Claramatte) tätig und wohnte in der Stadt Basel. In der Szene war sie unter dem Namen Ana Paula bekannt. Als Todesursache wurde bei der Obduktion der Leiche eine Gewalteinwirkung gegen den Hals festgestellt. Hinweise und Erkenntnisse auf ein Sexualverbrechen gibt es keine.
Um sechs Uhr morgens war sie noch in der Kleinbasler Haltingerstraße gesehen worden. Sie wurde aus einer Wohnung geklingelt, in der sie zeitweise Unterschlupft fand. Ana Paula war das Zufallsopfer eines empathielosen Freiers, der an ihr seine Tötungsfantasien auslebte, kamen Münchner Profiler zum Schluss, die von der Baselbieter Staatsanwaltschaft beigezogen wurden.
Auf der Leiche fand man männliche DNA. Aber es gibt noch keinen Treffer. Die Probe wird aber periodisch europaweit abgeglichen, erklärte die fallführende Staatsanwaltschaft. Der Täter dürfte damals zwischen 25 und 35 Jahre alt gewesen sein. Dem Profil zufolge hatte er Gewaltfantasien und konsumierte vermutlich auch entsprechende Pornografie. Vermutlich habe er ein Doppelleben mit fester Beziehung in geordneten Verhältnissen geführt.
Die zweifache Mutter hatte ihre Kinder nach der Scheidung von ihrem Ehemann schon seit Jahren nicht gesehen, litt an Schizophrenie und war kokainsüchtig. Sie prostituierte sich auf dem Kleinbasler Straßenstrich rund um die Claramatte. Aufgrund ihrer psychischen Erkrankung sei sie verhaltensauffällig gewesen und vielen Menschen in der Stadt aufgefallen, hieß es.
Ana Paula hatte eine Beiständin, die ihre Finanzen verwaltete. Aufgrund ihrer Erkrankung wurden ihr die Unterhaltszahlungen nicht direkt überwiesen. Ihr soziales Umfeld bestand vor allem aus Personen aus dem Drogen- und Rotlicht-Milieu. Ihre Kontakte zu anderen Frauen vom Strich seien aber eher lose gewesen, sagt ein Sprecher der Baselbieter Staatsanwaltschaft. Trotzdem erhofft man sich aber offenbar von Personen, die in diesem Milieu verkehrten, wertvolle Hinweise.


Cuesmes (Belgien). Am 7. September 2006 wurde der leblose Körper von Donatienne L'Hoste in ihrem Haus in der Rue du Chemin de Fer in Cuesmes aufgefunden. Durch die Ermittlungen konnte der Todeszeitpunkt bestimmt werden. Er muss tagsüber am Wochenende zwischen dem 2. und 3. September 2006 eingetreten sein.
Donatienne L'Hoste war damals 64 Jahre alt. Sie war in ihrer Nachbarschaft unter dem Spitznamen Donna bekannt. Donatienne lebte alleine und hatte viele Freizeitaktivitäten. Obwohl sie ein Auto besaß, fuhr sie hauptsächlich mit dem Fahrrad. Sie war gläubige Katholikin, ging regelmäßig in die Kirche und besuchte Gebetsgruppen. Sie besuchte auch kranke Gemeindemitglieder am Krankenbett. Zudem nahm sie auch Zeichenunterricht an der Kunstgewerbeschule.
Sie war sehr misstrauisch und erhielt nur wenig Besuch. Es schien jedoch, daß Donatienne L'Hoste einem Unbekannten die Tür geöffnet und hereingelassen hat. Die Ermittlungen ergaben weiter, daß Donatienne und ihr Besucher eine gewisse Zeit in der Wohnung mitaneinander gesprochen hatten. Währenddessen rauchte dieser ein Zigarello. Die Ermittler haben den ausgedrückten Zigarello im Aschenbecher gefunden. Es wird vermutet, daß dieser Unbekannte der Mörder von Donatienne gewesen sein muss.

Chemnitz. Am 21. September 2006 wird Gabriele Schubert (42) in der Chemnitzer Vetterstraße erschlagen aufgefunden. Kurz darauf gerät ihr Schwager (45) in Verdacht. Zwei Jahre später gibt es einen Prozess. Doch der Mann wird freigesprochen. Dabei kommt heraus: Vier Monate vor ihrem Tod war Gabriele Schubert von ihrem damaligen Lebensgefährten (47) vergewaltigt worden. Der kam dafür in den Knast. Die Chemnitzerin trennte sich aber zunächst nicht von ihm, besuchte ihn sogar in der JVA. Dann lernte sie noch einen anderen Mann kennen und machte Schluss. Verdacht der Tochter: "Aus Rache könnte er meiner Mutter aus dem Knast einen Auftragskiller geschickt haben..." Eine konkrete Spur gibt es aber bislang nicht.


Mitwitz/Kronach. Am Montag, dem 13. November 2006 wurde der Familie Ottinger der Vater auf brutale Art und Weise entrissen - in ihrem eigenen Geschäft. Der 61jährige Filialleiter Norbert Ottinger war von Unbekannten kurz nach Ladenschluss in seinem Verbrauchermarkt in Mitwitz ermordet worden. Jan Ottinger, der jüngere der beiden Söhne, hat seinen toten Vater im Markt aufgefunden, inmitten all des Blutes. Ich hatte ihn nochmal hingeschickt, blickt seine Mutter zurück. Weil ihr Mann nicht aus dem Markt zurückgekommen war, hatte sie Befürchtungen, er könnte wieder einen Herzinfarkt erlitten haben. Es war eine Schocksituation, schildert Jan Ottinger seine Eindrücke beim Eintreffen im Laden. Bei Jan wird das nie weggehen, vermutet die Patin von Jan. Die Bilder, mit denen er konfrontiert war, haben wir ja nicht gesehen. Elsbeth Ottinger nickt und kämpft mit den Tränen. Aber nicht nur der schreckliche Anblick hat bei der Familie - insbesondere bei Sohn Jan - tiefe Spuren hinterlassen. Was nach der Tat kam, war ein Spießrutenlauf für den Sohn des Opfers. Er rückte als Tatverdächtiger ins Visier der polizeilichen Ermittlungen. Das war das Grausamste, was es gibt, erinnert sich seine Mutter. Und der Sohn erinnert sich an die Vernehmungen bei der Polizei, die für ihn einem Martyrium glichen. Dann war die DNA entschlüsselt, und es war klar, daß ich nicht der Täter war. Von einem Tag auf den anderen war Jan Ottinger aus der Schusslinie der Polizei, doch der Druck der auf ihn eingewirkt hat, ist noch immer zu spüren, wenn er über seine Zeit als Tatverdächtiger spricht. Natürlich ließ es sich nicht vermeiden, daß - gerade nach der Hausdurchsuchung - auch die Gerüchteküche in Mitwitz gebrodelt hat, wie Elsbeth Ottinger erzählt. Doch letzten Endes hat die Dorfgemeinschaft zusammengehalten. Auch die Stammkunden sind fast alle wieder in den Verbrauchermarkt gekommen. Das und der familiäre Zusammenhalt haben die Ottingers stark genug gemacht, das Lebenswerk von Vater Norbert fortführen zu können. Ein Mosaikstein fehlt noch, um wieder zu einer gewissen Normalität zu finden. Der Täter. Ich bin hundertprozentig überzeugt, das war kein geplanter Mord, sagt Elsbeth Ottinger. Sie denkt, ihr Mann habe sich gewehrt, als die Täter die etwa 38.000 Euro erbeuteten. Er war ein Held, beschreibt sie ihn. Er hat sich in seinem Leben immer wieder aufgerappelt. Doch gerade das könnte ihn an jenem Abend im November 2006 zum Verhängnis geworden sein. Eine DNA-Spur liefert der Familie noch die Hoffnung, eines Tages vielleicht doch zu erfahren, was genau am 13. November 2006 geschehen ist.


Bielefeld. Johann Isaak (44) starb am 19. Dezember 2006. Der Mitarbeiter der BASF in Minden hatte im Pausenraum des Chemie-Unternehmens aus einer Fanta-Flasche getrunken, deren Inhalt mit Zyanid versetzt war. Die Ermittler fanden außerdem eine zweite Flasche mit Gift. Sie gehörte einem Kollegen. 
Die Obduktion hat den Verdacht auf eine Vergiftung des Mannes bestätigt, erklärte ein Polizeisprecher. Die Untersuchung ergab, daß der Mann eindeutig von einer vergifteten Limonade getrunken habe. Bei dem Giftstoff handelt sich den Ermittlungen zufolge um Zyanid. Die Ermittlungen erstrecken sich auf Arbeitskollegen, Freunde und Familienangehörige des Arbeiters. Bei Untersuchungen aller in dem BASF-Werk gefundenen weiteren Flaschen entdeckten die Ermittler eine zweite Flasche, in die ebenfalls Gift geschüttet wurde. Diese gehörte einem Arbeitskollegen.
Der 44jährige Familienvater war nach einem Schluck aus der vergifteten Limonadenflasche gestorben. Die Flasche hatte er bereits vor Tagen in dem Kühlschrank eines Pausenraumes der Firma deponiert und schon daraus getrunken. Der Vorfall ereignete sich beim Wechsel von der Spät- zur Nachtschicht.
Bei den weiteren Ermittlungen müsse nun geklärt werden, ob es sich bei der Tat möglicherweise um eine Art von Racheakt eines entlassenen Mitarbeiters handelt, hieß es. 
Die Mordkommission steht vor einem Rätsel. Das Motiv wurde nie geklärt.


Velbert. Claudia Knapp (47) ist Stewardess und lebt mit ihrem Sohn Sascha (14) und ihrer Mutter in der Friedrichstraße 142 in Velbert. Am Donnerstag des 1. Februars 2007 hatte der 14jährige Junge wie gewohnt um 7.30 Uhr das Haus verlassen und war zur Schule gegangen. Claudia Knapps Mutter war über die Tage verreist. Als der 14jährige gegen 13.30 Uhr die Wohnung wieder betritt, findet er seine Mutter tot vor. Der geschockte Junge verständigte sofort Polizei und Rettungsdienst. Doch die Frau war bereits nicht mehr am Leben.
So nahm die Polizei das private und berufliche Umfeld des Mordopfers dann auch akribisch unter die Lupe. Da nicht auszuschließen war, daß der Mörder aus ihrem Arbeitsumfeld stammte, mussten Befragungen im gesamten Bundesgebiet durchgeführt werden. Mehr als 600 Männer, darunter auch viele Besucher des Fitnessstudios, das Claudia Knapp regelmäßig besucht hatte, wurden zum freiwilligen Speicheltest gebeten. Doch eine Übereinstimmung mit dem genetischen Fingerabdruck, den ihr Mörder in der Wohnung seines Opfers hinterlassen hatte, gab es nicht. Die Ergebnisse haben ergeben, daß die DNA-Spur weder von der getöteten Claudia Knapp, noch von ihrem 14jährigen Sohn oder der ebenfalls im Hause lebenden Mutter des Opfers stammen. Dennoch war im Umfeld des Mordopfers stets von einer Beziehungstat die Rede.
Auch ihrem Noch-Ehemann Hartmut Knapp, der seit ihrer Trennung im südhessischen Bensheim lebte, traute man hinter vorgehaltener Hand den Mord zu. Eifersucht oder Verzweiflung hätten ihn zu einer solchen Tat getrieben. Doch ihn schloss die Polizei sehr schnell als möglichen Täter aus. Er konnte für die Tatzeit ein wasserdichtes Alibi vorweisen. Doch warum war er nach dem Mord nicht sofort nach Velbert zu seinem Sohn gefahren? Warum holte er den Jungen nach dem für ihn traumatischen Erlebnis nicht zu sich nach Bensheim? Hartmut Knapp blieb eine Antwort darauf schuldig, er entzog sich jeglicher Verantwortung. Nur vier Tage nachdem seine Mutter einem brutalen Mord zum Opfer gefallen war, verlor Sascha auch noch seinen Vater. Der 53jährige Unternehmer hatte sich in seiner Wohnung erschossen. Der Abschiedsbrief, den die Polizei bei ihm fand, ergab jedoch keinerlei Hinweise auf eine mögliche Tatbeteiligung an dem Mord in Velbert.
So bleibt die Beobachtung einer Zeugin bis heute die wichtigste und immer noch erfolgversprechendste Spur: Kurz nach 7.30 Uhr hatte sie einen Mann mit Zopf und roter Mütze an der Sprechanlage des Hauses in der Friedrichstraße 142 beobachtet. Da Claudia Knapps Mutter verreist war, und sich zu dieser Zeit außer der Stewardess niemand im Haus aufhielt, muss sie es gewesen sein, mit dem der Mann mit dem Zopf über die Sprechanlage sprach. Doch bis heute blieb die Identität des ominösen Mützenmannes im Dunkeln. Nichts ließ die Kripo unversucht, den Mordfall zu klären, doch bis läuft Claudia Knapps Mörder immer noch frei herum. Die Staatsanwaltschaft Wuppertal hat für Hinweise, die zur Ermittlung und Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung von 1.500 Euro ausgesetzt. 


Münster. Die zweifache türkische Mutter Nilüfer Görgü (38), wohnhaft in Münster, wurde am 25. Februar 2007 nahe ihrer Arbeitsstelle auf einem Parkplatz erschossen. In ihrer Freizeit beschäftigt sie sich mit Okkultismus und sucht häufig eine Wahrsagerin auf. Von ihrem Mann geschieden und um ihr schmales Gehalt aufzubessern, nimmt sie einen Halbtagsjob als Bürogehilfin bei einer Metallbaufirma in Eppertshausen an. Nach der Scheidung lernte sie einige Männer über das Internet kennen. Viele von ihnen waren verheiratet. Kurz vor ihrem Tod lieh ihr einer der Freunde Geld für den Kauf eines Autos. Am Vormittag des Tattages telefonierte sie mehrmals im Büro ihres Arbeitgebers. Die Polizei geht davon aus, daß sie sich mit einem Mann treffen wollte, der vermutlich ihr Mörder war. Als sie nach Feierabend in ihr Auto steigt, tritt ein Fremder an sie heran, schießt auf sie und flüchtet. Sie kann noch aus dem Wagen klettern, wird aber erneut angeschossen und stirbt sofort. Die Ermittler finden heraus, daß die Tatwaffe eine Crvena Zastava CZ 99 ist. So eine Pistole wird beim serbischen Militär und bei der Polizei benutzt. Ebenso ist sie aber auch eine Dienstwaffe von iranischen Offizieren. Die Polizei vermutet, daß auch eine weibliche Täterin in Betracht zu ziehen sei, da sie mit einigen Ehemännern flirtete. Jahre später fand man auf ihren Grab eine schwarze Rose - das okkultische Symbol für einen verdienten Tod. Eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro wurde zur Ergreifung des Täters ausgesetzt.


Den Haag (Niederlande). Am Freitag, dem 16. März 2007, wurde der 29jährige Maarten Redeker tot in seinem Hause in Schoutendreff bei Den Haag aufgefundenen - erstochen. Die ersten Ermittlungen haben ergaben, daß der Todeszeitpunkt in der ersten Märzwoche erfolgt war. Das Opfer hatte sich am Mittwoch, dem 7. März 2007, nicht mehr bei seinem Arbeitgeber gemeldet. Es scheint, daß Maarten Redeker Kontakte zum homosexuellen Mileu in Belgien hatte. Es ist auch möglich, daß er zwei Tage zuvor zu Besuch in Antwerpen/Belgien war. Seine Angehörigen und Freunde konnten Maarten seit Tagen nicht erreichen und machten sich große Sorgen. Sie fuhren zu seiner Wohnung, klingelten und klopften an seine Tür. Als die Tür wird nicht geöffnet wurde, riefen sie die Polizei. Als die Polizten in die Wohnung hineingingen, fanden sie Maartens Leiche. Er lag halbnackt auf dem kalten Steinboden hinter der Haustür. Er hatte mehrere Stichwunden am Körper. Die Untersuchungen zeigten, daß er infolge der vielen Stichverletztungen verstarb und dort auf dem Boden zurückgelassen wurde.
Maarten hatte sehr engen Kontakt zu seinen Eltern. Er hatte seine Mutter oft angerufen und ihr alles erzählt - fast alles. Er erzählte ihr nicht, wenn er wegging oder verreiste, ohne etwas seiner Familie und seinen Freunden zu sagen. Daher dachten sich die Angehörigen auch nichts Schlimmes, als sie ihn nicht erreichen konnten.
Im Zuge der Ermittlungen wurden zwei Verdächtige festgenommen, doch ihr Alibi war zu schlüssig. Der Fall Maarten ruhte bis zum Jahre 2014. Dann beschloss das Cold Case-Team den Fall erneut aufzurollen. In den Tagen vor seinem Tod war bei Maarten nicht viel los. Maarten verbrachte viel Zeit im Internet, erledigte seine Besorgungen und interagierte mit Bekannten und seiner Mutter. Am 7. März 2007 um 7.30 Uhr hörte eine Nachbarin in Maartens Wohnung Geschrei, ein Trommeln oder Hämmern. Ein paar Augenblicke später hörte sie ein leises Stöhnen. Danach wurde es wieder still in Maartens Wohnung. Die Polizei glaubt, daß dies der Moment war, in dem Maarten getötet wurde. Die Nachbarin ergriff keine Maßnahmen und erzählte ihre Geschichte erst nachdem die Leiche gefunden wurde. Die Ermittlungen ergaben, daß es einen Kampf im Schlafzimmer, im Flur und in der Küche gab. Gegenstände wurden umgeworfen, Pflanzgefäße wurden zerbrochen und Blut war an den Wänden.
Nach der Meinung der Angehörigen war Maarten in der Zeit vor seinem Tod sehr nervös. Er hatte vor etwas oder jemandem Angst. Leider schwieg Maarten und offenbarte sich nicht. Stattdessen kaufte er sich eine Kamera und hängte sie zwecks Abschreckung über seiner Haustür auf. Aber die Kamera zeichnete nichts auf, da dies nur eine Attrappe war. Warum Maarten die Kamera dort aufhing, ist auch seinen Angehörigen ein Rätsel.
Maarten war homosexuell. Seine letzte Beziehung endete im Januar 2007. Während einer früheren Beziehung verschuldete er sich tief. In der Zeit vor seinem Tod suchte Maarten über das Internet nach Kontakten zu anderen Männern. Am 5. März fuhr er wieder nach Antwerpen. Anscheinend hatte er jemanden aus Antwerpen über das Internet kontaktiert. Aber die Polizei weiß immer noch nicht genau, was er dort getan hatte oder wen er dort getroffen hatte.
2017 konnte eine DNA-Mischspur aus den gesicherten Spuren extrahiert werden. Leider war die DNA von Maarten mit der einer unbekannten DNA vermischt, sodaß die Datenbank nicht abgefragt werden konnte. Maartens Familie hofft gespannt auf einen Durchbruch in diesem Fall. Belohnung 15.000 Euro.



Almere (Niederlande). Nach einer Hardcore-Party in Almere-Stad ging die 17jährige Cassandra van Schaijk mitten in der Nacht ganz alleine zum Bus. Sie kam niemals Hause an. Die Leiche von Cassandra wurde im Gewässer von den Noorderplassen bei Almere aufgefunden. Dort bei Almere gibt es mehrere Apartmentkomplexe die alle direkt am Wasser liegen.
Am Freitag, dem 23. März 2007, war der Tag für die 17jährige Cassandra van Schaijk aus Almere wie jeder andere. Sie ging zur Schule, ging nachmittags zu einem Nachbarn und besuchte danach einen Freund. Die Jugendlichen entspannten sich am Abend unter den ohrenbetäubenden Klängen bei Hardcore-Musik. Kurz nach 22.30 Uhr fuhren die Freunde mit dem Zug nach Almere-Stad. Denn dort sollte in der Disco Eindelijk auf dem Festivalplein, an diesem Abend die Hardcore-Party Underworld stattfinden. Für Cassandra, eine ROC-Schülerin mit einem Nebenjob als Supermarktkassiererin, war es die ultimative Party. Mit allem was dazu gehörte. Getränke, Drogen und laute Musik. Sie war gut gelaunt, als sich die Türen der Disco um 23.10 Uhr öffneten. Die Freunde hatten alle zusammen ihren Spaß, bis ein Freund gegen 2.30 Uhr einen Streit mit ein paar anderen Partygästen hatte. Ein Türsteher griff ein und der Freund und eine Freundin erledigten die Angelegenheit. Cassandra durfte bleiben und rief ihren Freunden nach, daß sie später mit ihrem Nachbarn nach Hause gehen würde. Kurz nach 3.30 Uhr in dieser Nacht gab auch Cassandra auf. Sie war müde und suchte ihren Nachbarn. Der war aber inzwischen allein gegangen. Da die Schülerin eine feste Vereinbarung mit ihrem Vater hatte, spätestens um vier Uhr zu Hause zu sein, musste sie sich beeilen. Aber es war schon zu spät. Als sie an der Haltestelle ankam, sah sie nur, wie der Bus um 3.45 Uhr vor ihrer Nase abfuhr. Doch noch mehrere Leute verpassten diesen letzten Bus. Es gab auch zwei Männer, die herumliefen und Leute fragten, ob sie ein Taxi bräuchten. Es waren höchstwahrscheinlich illegale Taxifahrer, die hier eine schnelle Verdienstmöglichkeit sahen. Kassandra ging mit ihnen.
Am nächsten Morgen, es war ungefähr 7.30 Uhr, als Ben van Schaijk, Cassandras Vater, mit einem bösen und  schlechten Gefühl aufwachte. Er merkte sofort, daß Cassandra sich in dieser Nacht nicht, wie  vereinbart, gemeldet hatte. Cassandras Vater sprang aus dem Bett und prüfte schnell, ob Cassandras Mantel an der Garderobe hing und ob ihre Schuhe im Flur waren. Aber keine Spur davon. Als er dann sah, daß das Bett seiner Tochter unberührt war, kam Panik auf. Der Mann nahm den Hörer ab, rief und rief Cassandras Handy an, wurde aber nicht klüger. Mittags ging er zur Polzei, um seine Tochter als vermisst zu melden. Noch am selben Nachmittag hingen überall in Almere Flugblätter mit einem Foto der hübschen und fröhlichen Cassandra.
Es folgten Wochen zermürbender Unsicherheit und Ungewissheit. In den Wochen wurden unzählige Suchaktionen gestartet. Die Ermittler befragten viele Freunde von Cassandra und engagierten fast alle Medien für die Suche nach Cassandra. Aber die ROC- Schülerin war und blieb spurlos verschwunden. Bis ein Fischer am Samstag, dem 14. April 2007, mehr als drei Wochen nachdem  spurlosen Verschwinden von Cassandra, auf dem Noorderplassen eine Leiche vor seinem Motorboot treiben sah. Es handelte sich um die Leiche von Cassandra.
Am Montag, dem 16. April 2007, zwei Tage nach Cassandras Leichenfund, wurde eine gerichtliche Obduktion für die Leiche durchgeführt. Das Ergebnis war, daß keine eindeutige Todesursache festgestellt werden konnte. Cassandra ist wahrscheinlich nicht alleine in die Noorderplassen gegangen. Es ist viel zu weit zum Laufen und es gab an diesem Abend keine Busse. Am Noorderplassen gab es einen Jugendtreffpunkt, der in Almere besser als die Schatzinsel bekannt war. Manchmal hatte dort auch Partys gegeben wurden und Cassandra kam manchmal auch dorthin.
Es gibt verschiedene Szenarien, wie Cassandra ins Wasser gelangt sein könnte. Als erstes könnte natürlich ein Verbrechen dafür verantwortlich sein. Jemand könnte sie ertränkt haben. Cassandra ist aber möglicherweise aufgrund ihres Alkoholkonsums sehr schlecht geworden und gestorben. Sie hatte in dieser Nacht getrunken und Drogen genommen. In all diesen Fällen war wahrscheinlich Cassandra nicht allein. Entweder war eine Person bei Cassandra oder es waren mehrere Personen bei ihr, die direkt oder indirekt am Tod von Cassandra beteiligt gewesen waren. Vielleicht gibt es Personen, die nicht beteiligt waren, aber gesehen haben, wie Cassandra zu Tode kam.
Vor ihrem Verschwinden besaß Cassandra van Schaijk ein Mobiltelefon (Nokia), zwei Pässe und eine Bankkarte der Rabobank. Untersuchungen haben ergeben, daß Cassandra diese Gegenstände nicht mehr besaß, als sie in den Noorderplassen tot aufgefunden wurde. Es wird vermutet, daß ihr diese Sachen abgenommen wurden, bevor sie im Wasser zurückgelassen wurde.
Die Polizei glaubt, daß Cassandra in derselben Nacht ihres Verschwindens gestorben ist. Sie verschwand in der Nacht vom 23. auf den 24. März 2007 und gegen 5 Uhr morgens, eine Stunde nachdem sie zu Hause hätte sein sollen. Ihr Telefon war zu diesem Zeitpunkt in einen Funkmast in der Nähe der Noorderplassen in Almere eingeloggt. Dort wurde Cassandras Leiche drei Wochen später gefunden. Es ist seltsam, daß das Signal von diesem Telefon erst in der folgenden Nacht ausging. Ein Telefon, das mit Wasser in Kontakt kommt, schaltet sich viel schneller aus. Dies könnte bedeuten, daß ihr Telefon irgendjemand gefunden und an sich genommen hat. Oder das Telefon ging dann von alleine aus, da der Akku leer war. Es wird aber vermutet, daß Cassandra noch ein zweites Handy bei sich hatte. Die Leute hatten sie in der Partynacht mit einem anderen Telefon gesehen und es war nicht das Nokia. Es könnte auch ein Handy sein, das sie sich ausgeliehen hatte.
Als Cassandras Leiche gefunden wurde, trug sie eine Briefchenhülle mit Betäubungsmitteln. Sie hatte es möglicherweise in der Nacht vor ihrem Verschwinden erhalten oder gekauft. Die Polizei weiß nicht, wie und wann sie es bekommen hatte. Dieses Briefchen war auf eine bestimmte Weise gefaltet und im Drogenmileu stark verbreitet. Vielleicht gibt es in Almere Menschen, die diese Art des Briefchenfaltens und des Verpackens von Betäubungsmittlen aus dieser Zeit kennen. Die Polizei möchte wissen, welcher Vermittler oder Händler es 2007 in Almere oder Umgebung verkauft hatte. Die Polizei möchte auch mit Leuten sprechen, die wissen, wie Cassandra möglicherweise an diese Briefchen gekommen war.
An diesem Abend hatte Cassandra mehrere Taschen dabei, nämlich einen Rucksack, eine Damentasche und eine Schminktasche. Sie wurden gefunden, aber das Seltsame ist, daß sie nicht zusammen waren. Der Rucksack und die Damentasche wurden in der Nähe ihrer Leiche  gefunden, aber die Schminktasche wurde sehr weit entfernt gefunden. Die Polizei fragt sich, ob die Schminktasche dorthin verbracht wurde.
Darüber hinaus nahm die Polizei immer an, daß Cassandra in der Nähe der Schatzinsel ins Wasser gelangt war. Neue Erkenntnisse schließen aber auch nicht aus, daß Cassandra auch anderswo ins Wasser gelangt war.
Am Dienstag, dem 27. März 2007, wurde vom damaligen Ermittlungsteam eine Kronzeugin angehört. Sie hatte Cassandra auf den Vermisstenplakaten in der Stadt wieder erkannt. Die Zeugin gab an, Cassandra am Samstag, den 24. März 2007 gegen 4 Uhr morgens am Busbahnhof in Almere-Stad gesehen zu haben. Cassandra befand sich zu dieser Zeit in einem Bushäuschen und wurde angeblich von zwei vermutlich hinduistischen Männern angesprochen. Diese Männer hätten darüber gesprochen, ob sie (Cassandra) auf den Rücksitz oder in den Kofferraum gebracht werden sollte. Cassandra war laut Aussage sehr beschwipst. Cassandra war bestrebt, dieses Taxi zu bekommen, da sie anzeigte, daß sie um 4 Uhr morgens zu Hause sein müsste. Die Zeugin sah, daß Kassandra mit den zwei Männern in Richtung Staatsliedenbuurt in Almere ging. Diese beiden Männer haben sich jedoch nie freiwillig bei der Polizei gemeldet.
Die Beschreibung der Männer. Erster Mann (der größere von beiden): dunkle Hautfarbe, unbestimmbare Augen, ging mit vornübergebeugten Schultern, Größe ca. 1,85 Meter, schmaler Körperbau, zwischen 25 und 30 Jahre alt, sprach gut Niederländisch, sprach laut und grob, aggressiv. Zeugen nannten ihn einen kalten Typ.
Zweiter Mann, man nannte ihn Wietman, heller Hautton, um die 25 Jahre alt, Größe ca. 1,75 Meter, robuster Körperbau, (scheinbar) freundliches Aussehen.
Es gab zwar Aufnahmen von einer Überwachungskamera, aber letztlich waren die Bilder so unscharf, daß man nichts erkennen konnte. Belohnung 15.000 Euro.


Siegen. Auf der Suche nach dem Mörder von Bianca Burbach (32) aus Siegen erwirkt die Kripo eine nachträgliche Ortung von Mobiltelefonen. Die alleinerziehende Mutter einer 11jährigen Tochter war am 26. April 2007 in Siegen tot aufgefunden worden. Die ermittelten Mobiltelefonbesitzer wurden einem Speicheltest unterzogen. Nach Angaben eines Polizeisprechers hatte die Frau an einem Elternstammtisch in der Gaststätte Lyz in der Siegener Innenstadt teilgenommen. Auf dem Heimweg zu ihrer Wohnung an der Tiergartenstraße wurde sie von einem Unbekannten angegriffen. Er vergewaltigte die Frau in der Nähe eines Trampelpfades und erwürgte sie anschließend. Dann stahl er der Toten das Geld aus ihrem Portemonnaie und warf es von einer nahen Brücke auf eine Eisenbahntrasse. Die Geldbörse wurde später auf einer Lokomotive gefunden, die zur Tatzeit unter der Brücke stand. Am darauffolgenden Mittag entdeckte eine Spaziergängerin die nackte Leiche von Bianca im Gebüsch. Ungeklärt ist auch die Beobachtung einer Zeugin, die eine halbe Stunde vorher gesehen haben will, wie ein 25 bis 40jähriger Mann auf eine Frau auf einer nahen Fußgängerbrücke zu ging, sie am Arm packte und wieder losließ. War es derselbe Mörder? Ein DNA-Abgleich mit dem Material welches an der Toten gefunden wurde, blieb erfolglos. Zur Aufklärung des Falls ist eine Belohnung von 5.000 Euro ausgelobt worden.


Offenbach. Dieter Grimm war an jenem Freitagabend des 27. April 2007 wie so oft mit dem Fahrrad von seiner Offenbacher Wohnung aus an das Fechenheimer Mainufer gefahren. Er stellte seinen Anhänger ab, holte die Köder hervor und setzte sich in einen alten Klappstuhl und begann zu angeln. Am nächsten Morgen gegen 9 Uhr findet ein Radfahrer Dieter Grimm etwa hundert Meter östlich der Carl-Ulrich-Brücke im Gebüsch. Der 66 Jahre alte Rentner, der zum Angeln an den Fluss gefahren war, lag abseits des Leinpfads. Grimm war schwer verletzt. Das Gesicht verformt, die Kleidung mit Blut verschmiert. Kurz darauf fliegt ein Helikopter den leblosen Körper in eine Frankfurter Notaufnahme. Schädeltrauma, Rippenbrüche, kollabierte Lunge: Es ist ein Tod auf Raten.
Die Rekonstruktion der Tat ergab, daß der 66jährige gegen 22 Uhr an seinem Angelplatz von einer Person oder mehreren Personen aufgesucht wurde. Dort kam es dann zu einem Kampf. Als die Polizisten am Morgen danach von einem Zeugen alarmiert wurden und an den Tatort kamen, stellte sich ihnen der sonst so beschauliche Platz im Grünen als Trümmerfeld dar. An den Bäumen und Büschen waren Äste abgebrochen, die Angelutensilien fanden sich weit verstreut, der Klappstuhl lag umgekippt im Gras. Und mittendrin befand sich Dieter Grimm - das Gesicht und die Kleidung blutüberströmt. Die Ermittlungen der Polizei ergaben, daß man ihm während des Angelns mit einem stumpfen Gegenstand massiv auf den Kopf geschlagen hatte. Dieter Grimm erholte sich nie wieder von dem Angriff. Im August 2008, etwa 16 Monate nach der Tat, starb er in einem Pflegeheim. Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, ist eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt.


Trier. Der Todesfall Tanja Gräff (21) beschäftigte - zunächst als Vermisstenfall - jahrelang die deutsche Öffentlichkeit. Die deutsche Studentin Tanja Gräff galt nach ihrem überraschenden Verschwinden am frühen Morgen des 7. Juni 2007 nach einem Sommerfest der Fachhochschule Trier jahrelang als vermisst. Am 11. Mai 2015 wurden ihre sterblichen Überreste in Trier-Pallien unweit des Hochschulgeländes unterhalb des Roten Felsens gefunden. Die Ermittlungen ergaben keine Hinweise auf ein Gewaltverbrechen, sodaß von einem Klippensturz ausgegangen wurde. Der Todeszeitpunkt wurde mutmaßlich um den 7. Juni 2007 angegeben. Ob Tanja womöglich auch die Felsen hinuntergestürzt wurde, kann anhand fehlender Zeugenaussagen nicht bestätigt werden.
Die bisherigen Erkenntnisse aus den letzten Tagen von Tanja Gräff lesen sich so: Am späten Abend des 6. Juni 2007 besuchte die Lehramtsstudentin Tanja Gräff mit befreundeten Kommilitonen eine Studentenparty an der FH Trier. Bei geschätzten 10.000 Besuchern verloren sich die Freunde nach und nach aus den Augen. Gegen 3.30 Uhr wurde Tanja von einem Bekannten in der Nähe der Bühne gesehen, der sie fragte, ob sie sich mit ihm auf den Heimweg machen wolle. Ein Unbekannter, etwa 1,80 m großer Mann soll sich plötzlich eingemischt haben mit der Aufforderung, der Bekannte solle Tanja in Ruhe lassen. Da Tanja nach Aussage des Freundes den Mann zu kennen schien, brach er kurz darauf ohne sie auf. Gegen 4.00 Uhr wurde sie auf dem Parkplatz der FH von mehreren Zeugen gesehen. Diese berichteten übereinstimmend, daß sich Tanja Gräff telefonisch mit einem Bekannten in der Innenstadt verabredet habe. Anschließend soll sie in die Runde gefragt haben, wie man um diese Zeit noch zum Nikolaus Koch-Platz in der Innenstadt von Trier kommen könne. Auch diesen Personen fiel nichts Ungewöhnliches am Verhalten Tanjas auf, sie soll gut gelaunt gewesen sein. Zeugen erinnern sich, daß hinter Tanja zwei junge Männer standen, von denen einer näher beschrieben werden konnte. Um 4.13 Uhr telefonierte Tanja Gräff vom FH-Gelände aus zum letzten Mal mit ihrem Bekannten in der Innenstadt. Nach diesem Telefonat kann über den weiteren Verbleib Tanja Gräffs nur spekuliert werden, am Nikolaus Koch-Platz kam sie jedenfalls nie an. Eine Gruppe weiterer Zeugen gab an, zwischen 5.00 Uhr und 5.30 Uhr auf einem Fußweg eine Frau, die in ihrem Aussehen Tanja Gräff ähnelte, im Streit mit einem Mann gesehen zu haben. In diesem Zeitfenster hat ein Veranstaltungshelfer, der mit dem Abbau von Sperrzäunen beschäftigt war, an einer anderen Stelle des Geländes eine ähnliche Beobachtung gemacht. Er sagte aus, einen Streit zwischen einer Frau, die ebenfalls Tanja Gräff gewesen sein könnte, und einem dunkelhaarigen Mann beobachtet zu haben. Der Mann habe demnach auf die Frau eingeredet, während diese gesagt haben soll, er solle sie nicht anpacken, sie wolle nur noch nach Hause. Eine Gruppe Jugendlicher, die sich in der Nähe aufhielt, sei dann auf den Streit aufmerksam geworden. Zwei Männer der Gruppe seien zu dem Paar gegangen, woraufhin sich der Mann entfernt haben soll. Etwa zehn Minuten später will der Veranstaltungshelfer durch das heruntergekurbelte Beifahrerfenster am Steuer eines blauen Peugeot 307 den Mann das Gelände verlassen haben sehen. Das Kennzeichen bestand nach der Aussage des Zeugen aus schwarzen Ziffern auf gelbem Grund. Bei Rodungsarbeiten auf einem schwer zugänglichen Gelände am Fuß der dort ca. 50 Meter hohen Felswand in Trier-Pallien wurden am 11. Mai 2015 Gräffs sterbliche Überreste, ihr Studentenausweis sowie Bekleidung, Schmuckstücke und ein Handy gefunden. Der Fall war auch mehrmals Thema in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY... ungelöst. Doch auch die TV-Berichterstattung brachte die Polizei nicht weiter. Das Ermittlungsverfahren wurde im Juni 2017 eingestellt.


Den Haag (Niederlande). Am frühen Morgen des 8. Juni 2007 wurde um 5.20 Uhr im Erholungsgebiet Delftse Hout bei Den Haag ein Toter aufgefunden. Er lag auf dem Rücken in einer Blutlache. Zu seiner Rechten, anderthalb Meter entfernt, befand sich ein zwei Meter langer, 15 Zentimeter dicker Ast. Ein blauer VW Bora stand weitere zwei Meter vom Ast entfernt. Der Motor lief noch, die Scheinwerfer waren an und die Tür stand offen. Der Mann wurde Opfer eines Tötungsdelikts. Er wurde erschossen. Es handelte sich bei dem Toten um den 50jährigen Jacobus Johannes Drevijn, bekannt auch als Koos. Koos lebte in Delfgauw und betrieb dort eine Reitschule. Bis heute ist nicht bekannt, wer der Täter ist.

Biendorf. Am 18. Juli 2007 holte die 36jährige Krankenschwester Christin Malchow ihren damals fünfjährigen Sohn Lucas mit dem Fahrrad vom Kindergarten ab. Die beiden fuhren am Rande eines Waldstücks heim, einem Waldweg zwischen Biendorf und Körchow (Landkreis Bad Doberan), als sie am hellichten Tag von einem Unbekannten überfallen wurden. Die Frau wurde durch Schläge mit einem Ast so schwer verletzt, daß sie am folgenden Tag starb. Ihr Sohn überlebte mit schweren Verletzungen. Mit viel Aufwand ermittelte die Polizei, bildete die Sonderkommission Christin und führte Massen-DNA-Tests durch. 6.500 Männer, die in der Umgebung des Tatorts leben, mussten ihre Speichelprobe abgeben. Insgesamt wurden 725 Hinweise aus der Bevölkerung von der Polizei bearbeitet, alle ergebnislos. Der Mord an Christin Malchow bleibt bis heute ungesühnt. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, hat die Staatsanwaltschaft Rostock eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro ausgesetzt.


Am Dienstagmorgen, dem 24. Juli 2007, fand die Polizei die Leiche von Sheikmoes Sindy. Er lag in der Einfahrt eines Hauses auf der Nederheide in Schijf. Sheikmoes war ein 24jähriger Mann aus Tilburg. Es wurde schnell klar, daß Sheikmoes durch Waffengewalt getötet wurde. Im unbewohnten Haus fanden die Polizeibeamten auch eine Cannabisfarm. Es war der Polizei bekannt, daß Sheikmoes Sindy Cannabisfarmen ausgeraubt und dabei Schusswaffen benutzt hatte. 
Es kommen mehrere Verdächtige für den Mord in Betracht. Die Polizei konnte bis heute die Tat nicht genau rekonstruieren. Es ist immer noch unklar, wie genau sich die Tat am 24. Juli 2007 in Nederheide ereignete und wer der Täter ist. Die Staatsanwaltschaft hat für Hinweise eine Belohnung von 15.000 Euro ausgelobt. Hinweise nimmt die niederländische Polizei unter der Rufnummer 0800-6070 entgegen.


Appenzell (Schweiz). Am 1. August 2007 wurde die fünfjährige Ylenia Lenhard bei der Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden als vermisst gemeldet. Sie wollte am 31. Juli im Hallenbad ihr Shampoo holen, welches sie tags zuvor dort vergessen hatte. Zuletzt wurde sie bei Verlassen des Hallenbades gesehen. Als Ylenia nicht nach Hause kam, informierte die Mutter die Kantonspolizei. Am selben Tag wurde im Bürerstich bei der Autobahnbrücke beim Weiler Schollrüti bei Oberbüren am Rande des Hartmannswalds ein Mann durch einen damals Unbekannten angeschossen. Die Polizei suchte nach einem weissen Kastenwagen mit spanischem Kennzeichen, welcher auch vor dem Hallenbad in Appenzell gesehen worden war.
Am Abend des 31. Juli wurde der Kastenwagen am Rande des Hohrainwalds oberhalb von Billwil in der Gemeinde Oberbüren gefunden, rund drei Kilometer vom Hartmannswald entfernt. In der Nähe des Fahrzeugs fanden Suchhunde der Polizei am folgenden Tag die Leiche des Halters, der sich das Leben genommen hatte. Es handelte sich um den in Spanien lebenden Auslandschweizer Urs Hans von Aesch. Bei der kriminaltechnischen Untersuchung des Wagens wurde später anhand von DNA-Spuren festgestellt, daß sich Ylenia im Fahrzeug aufgehalten hatte. Später fanden Spaziergänger Ylenias Rucksack mit ihren Kleidern und ihren Fahrradhelm bei Billwil und ihren Tretroller beim Hartmannswald.
Am 3. August erließ die Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden einen dringenden Aufruf an Hausbesitzer und -vermieter, Berghütten, Keller und leerstehende Räume zu durchsuchen, weil Urs Hans von Aesch zuvor wochenlang Liegenschaften besichtigt hatte. Weiter wurde bekannt, daß von Aesch im Alter von 20 Jahren in Zürich wegen Erpressung mit angedrohter Kindesentführung rechtskräftig verurteilt worden war. Zusammen mit seiner Frau lebte er zurückgezogen in Spanien. Sein Haus hatte er mit einer Selbstschussanlage ausgestattet und mit einem Sicherheitszaun umgeben.
Auch an diesem Tag gab es keine Spur von Ylenia; die Suche wurde bis zum Morgen des 4. August unterbrochen. Am selben Tag wurden die Sonderkommission Rebecca sowie die Interpol eingeschaltet, weil es nach Spekulationen der Schweizer Zeitung Blick angeblich Zusammenhänge mit dem vermissten Mädchen Madeleine McCann gab, die am 3. Mai in Portugal als vermisst gemeldet worden war. Als diese Mutmaßungen auch in der englischsprachigen Presse kursierten, dementierte die Polizei die Gerüchte.
In den folgenden drei Wochen wurde in den Wäldern der Umgebung sowohl von der Polizei als auch von Privatpersonen vergeblich nach Ylenia gesucht. Später wurde auch das Militär zur Suche hinzugezogen. Auch in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY … ungelöst wurde der Fall geschildert, jedoch ohne nennenswerte Ergebnisse.
Am 15. September 2007 wurde Ylenias Leiche im Hartmannswald von einer Privatperson gefunden, welche bereits seit drei Wochen nach Ylenia gesucht hatte. Der Körper war in etwa 50 Zentimetern Tiefe vergraben und von Wildtieren teilweise freigelegt worden. Der Fundort lag etwa 200 Meter entfernt von der Stelle, wo Ylenias Kickboard gefunden wurde und ca. 2,7 Kilometer vom Fundort ihrer Utensilien bei Billwil.
Rechtsmedizinische und kriminaltechnische Untersuchungen ergaben, daß Ylenia keine körperliche Gewalt angetan und sie nicht sexuell missbraucht worden war. Der genaue Ort und genaue Zeitpunkt ihres Todes seien nach so langer Zeit nicht mehr feststellbar, teilte Bruno Fehr von der Kriminalpolizei St. Gallen mit. Die abgeschlossenen Untersuchungen vom 19. November 2007 ergaben, daß Ylenia an einer Toluol-Vergiftung gestorben war.
Am 20. September 2007 wurde auf einer Wegstrecke beim Hartmannswald von Aeschs Pistole gefunden, mit der er am 31. Juli auf einen möglichen Zeugen geschossen hatte.
Für Hinweise, die zur Auffindung von Ylenia führten, wurde durch die Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden eine Belohnung von insgesamt 13.000 Euro ausgesetzt. Die Gelder stammen von privater Stelle. Die Belohnung wurde dem Finder der Leiche ausbezahlt.


Wunstorf. Simone Müller (31) verdiente den Lebensunterhalt für sich und ihre Tochter mehrere Jahre lang auf dem Straßenstrich in Hannover. Am 4. August 2007 verschwand sie spurlos. Sie war zuletzt auf dem Straßenstrich gesehen worden. Im August 2009 entdeckte ein Baggerfahrer bei Arbeiten auf einem Brachgelände in Wunstorf ein Skelett - die Überreste von Simone Müller. Die Polizei geht davon aus, daß sie von ihrem Freund Dirk K., der auch ihr Zuhälter war, ermordet wurde. Sie wollte sich unter anderem wegen häuslicher Gewalt gegen sie und ihr damals neunjähriges Kind, von ihrem Partner trennen, kurz bevor sie verschwand. Zwischen dem Paar soll es regelmäßig zu Streitigkeiten gekommen sein. Dirk K's Angaben zufolge hat er seine Freundin am Abend des 4. August nach Hannover zum Straßenstrich gefahren. Von einer gegenüberliegenden Straße habe er beobachtet, wie sie zu einem Freier ins Auto gestiegen sei. Gegen 23 Uhr habe er einen letzten Anruf von ihr bekommen, bei dem sie darum gebeten habe, daß er ihr einen Platz am Güterbahnhof freihalten solle. Doch dort sei sie nicht aufgetaucht. Die Ermittler gehen jedoch davon aus, daß diese Aussage nicht der Wahrheit entspricht. Dirk K. hat kein Alibi. In seinen Befragungen habe er sich mehr und mehr in Widersprüche verstrickt. So konnte er nicht erklären, warum er den Hund und die Katze seiner Freundin kurz nach ihrem Verschwinden im Tierheim abgab, obwohl er doch angeblich täglich mit der Rückkehr von Simone Müller rechnete.
Spürhunde hatten am Fundort der Leiche von Simone Müller in Wunstorf Spuren von Dirk K. erschnüffelt. Außerdem hatte die Kripo auf dem Gelände Reste von Pflanzen entdeckt, die nicht in der Vegetation dort, wohl aber auf dem Grundstück Dirk K`s vorkamen. Darüber hinaus stellten die Ermittler in Wunstorf ein Plastikstück sicher, das von einer der Wäscheklammern stammen könnte, die in K.s Wohnung gefunden wurden. Auch eine Jacke, die Simone Müller am Tag ihrer Verschwindens trug wurde in seiner Wohnung gefunden. Dirk K. wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Der BGH beschäftigte sich im Jahr 2011 noch einmal mit diesem Urteil, die Revisionen wurden abgewiesen.


Wien (Österreich). 6. August 2007: Radfahrer machen im Weinviertel nördlich von Wien einen grausigen Fund: Sie entdecken auf einem unasphaltierten Weg an einer Bahnstrecke in Asparn an der Zaya (Bezirk Mistelbach) eine unbekleidete Leiche, deren Hände im Bereich der Handgelenke abgetrennt waren. Am Fundort ist die dort abgelegte Frau angezündet worden. Eine Woche danach ist die Identität der durch zahlreiche Messerstiche getöteten Frau geklärt: Es handelt sich um die 23jährige, in Wien als Prostituierte registrierte Tschechin Katerina Vavrova, die zuletzt am 4. August in Wien-Leopoldstadt im Bereich Ausstellungsstraße - Perspektivstraße gesehen wurde, wo sie die Straßenprostitution ausgeübt hatte.


Wien. Am Abend des 26. September 2007 war es spät geworden. Diamantenhändler Werner Haas hatte eine Veranstaltung im Casino Baden besucht. Tags darauf stand der 46jährige wie gewohnt früh auf. Er zog sich ein Sakko über und war bereit für das Tagesgeschäft, als es gegen 8.30 Uhr an seiner Tür läutete. Über eine Videokamera konnte Haas sehen, wer an der Tür stand. Es muss ein bekanntes Gesicht gewesen sein. Als Haas die Tür öffnete, fiel der erste Schuss. Er taumelte zurück, flüchtete ins Innere der Wohnung, in sein Arbeitszimmer. Dort wurde der zweite Schuss abgefeuert. Wieder wurde Haas in den Oberkörper getroffen. Und dieser Schuss war tödlich. Es dauerte elf Stunden bis Werner Haas gefunden wurde. Seine Geschäftspartnerin hatte sich Sorgen gemacht, weil er nicht auf Anrufe reagiert hatte. Gegen 19.30 öffnete sie die Tür zur Wohnung in der Lammgasse 12 in Wien-Josefstadt und stieß auf seinen leblosen Körper. Daneben stand der Tresor offen. Er war durchwühlt worden. Bis heute ist unklar, warum Werner Haas sterben musste.
Im Tresor haben sich Tage zuvor Schmuck und wertvolle Farbedelsteine befunden. Außerdem waren da noch ein paar tausend Euro drin für kurzfristige Ankäufe oder Bezahlungen, sagt Chefinspektor Ernst Hoffmann. Er leitet eine der Mordgruppen im Landeskriminalamt Wien und war auch damals am Tatort. Bis zuletzt ließ sich nicht klären, ob der Inhalt des Tresors gestohlen wurde oder ob der Schmuck schon vor dem Mord weitergegeben worden war. Denn: Viele kleinere Schmuckstücke und eine größere Skulptur für Golfturniere, die doch einen beträchtlichen Wert hatte, waren vom Täter nicht mitgenommen worden. Haas hatte Sicherheitsvorkehrungen in der Wohnung, in der auch seine Geschäftsräume waren, getroffen. An seinem Arbeitstisch stand ein Monitor, auf dem er sehen konnte, wer vor seiner Tür stand. Und ebenfalls bei diesem Tisch war ein Alarmknopf angebracht. Haas hatte ihn nicht gedrückt. Die Schüsse im Haus waren nicht unbemerkt geblieben. Mehrere Bewohner hatten sie wahrgenommen. Am Tatort fanden sich keine Kampfspuren. Und auch der Täter hatte keine Spuren hinterlassen – bis auf möglicherweise eine. Am Sakko von Werner Haas fand man fremde DNA. Sie konnte bis heute niemandem zugerechnet werden. Allerdings: Dieses Sakko hatte Haas auch schon am Vorabend im Casino getragen.


Perugia (Italien). Der Mordfall Meredith Kercher ist ein Kriminalfall der jüngeren italienischen Rechtsgeschichte. Die 21jährige britische Austauschstudentin Meredith Kercher wurde am 1. November 2007 im italienischen Perugia (zwischen San Marino und Rom gelegen) in der Wohnung, die sie sich mit drei anderen Frauen teilte, beraubt und ermordet. Neben den beiden Mobiltelefonen fehlten aus dem Besitz des Opfers auch ihre Wohnungsschlüssel, zwei Kreditkarten sowie 300 Euro in bar.
Als Täter wurde Rudy Hermann Guede aus Abidjan (Elfenbeinküste) ermittelt. Seine blutigen Fingerabdrücke und spätere DNS-Proben hätten seine Präsenz am Tatort bewiesen. Guede war nach der Tat mit dem Zug nach Deutschland gefahren und hatte über Facebook mit einem englischen Journalisten über den Mord kommuniziert. Er wurde am 20. November 2007 in Mainz von der deutschen Polizei verhaftet. Das Gericht verurteilte ihn in einem gesonderten Verfahren am 28. Oktober 2008 u.a. wegen Vergewaltigung und Mord zu einer Haftstrafe von 30 Jahren, die am 16. Dezember 2010 im zweiten (und letzten) Revisionsverfahren auf 16 Jahre reduziert wurde.
Kerchers Mitbewohnerin Amanda Knox und deren Freund Raffaele Sollecito wurden von der Staatsanwaltschaft der Mittäterschaft beschuldigt und ebenfalls des Mordes angeklagt. Am 4. Dezember 2009 verurteilte das Gericht Knox und Sollecito zu langen Haftstrafen. Am 3. Oktober 2011 hob das Berufungsgericht in Perugia das Urteil auf. Nach neuerlichem Rekurs, diesmal durch die Staatsanwaltschaft, wurden die Freisprüche am 26. März 2013 vom Kassationsgericht in Rom aufgehoben und die beiden Angeklagten vom Berufungsgericht in Florenz am 30. Januar 2014 erneut zu langen Haftstrafen verurteilt. Am 27. März 2015 wurden Knox und Sollecito schließlich vom obersten Gerichtshof Italiens letztinstanzlich freigesprochen.


Rotterdam (Niederlande). Am Samstag, dem 1. Dezember 2007, wurde das erste Mal in den Medien über das Verschwinden des 39jährigen Hannes van Schaften berichtet. Seine sterblichen Überreste wurden fast drei Monate später am Flughafen Rotterdam gefunden.
Hannes van Schaften war aber  schon ab Montag, dem 26. November 2007, spurlos verschwunden, ebenso sein schwarzer VW Caddy. Am Samstag, dem 9. Februar 2008, wurde der vermisste VW Caddy von Hannes bei André Gideplaats in Rotterdam (Ommoord) auf einem öffentlichen Parkplatz gefunden. Laut einem Zeugen wurde dieses Auto wahrscheinlich in der ersten Dezemberwoche 2007 dort abgestellt. Am Dienstag, dem 25. Februar 2008, wurden während der Erdarbeiten am (ehemaligen) Beekweg in Rotterdam in der Nähe des Flughafens Rotterdam, dem Flughafen Hague (früher Zestienhoven), die Überreste eines Mannes gefunden. Während dieser Arbeiten wurden große Mengen Sand von einem Standort in der Woensdrechtstraat in Rotterdam auf den Beekweg verbracht. Die Untersuchungen haben gezeigt, daß es die Überreste von Hannes van Schaften waren und er an der Woensdrechtstraat begraben wurde. Wer Hannes getötet hat, ist bis zum heutigen Tag unbekannt. Warum Hannes sterben musste, ist ebenfalls unbekannt. Vielleicht hat es etwas mit einem Konflikt im Drogenmileu zu tun.


Magdeburg. Gibt es das perfekte Verbrechen? Der Mord an Gunter Rüter könnte es sein. Der 66jährige wurde am 14. Dezember 2007 in seinem Haus in Sachsen-Anhalt umgebracht. Ermittler vermuten den Täter im engen Umfeld des Opfers. Doch nach Beweisen suchten sie bisher vergeblich. Der 66jährige lag auf dem Teppich, ein Obstmesser steckte tief in seiner linken Brust. Eine Nachbarin wunderte sich, daß sie Rüter einen Tag lang nicht gesehen und er seine Zeitung vor der Haustür liegengelassen hatte - entgegen seiner Gewohnheit. Sie alarmierte Rüters Sohn Frank, der mit seiner Freundin und deren Sohn auf der gegenüberliegenden Straßenseite wohnt. Der 41jährige fand seinen Vater daraufhin tot vor seinem Fernsehsessel liegend. Der Täter erschlug den Rentner - und stach danach zu. Nach Rekonstruktion der Ermittler zertrümmerte der Täter Gunter Rüter den Schädel. Der Rentner erlitt dadurch schwerste Kopfverletzungen und Frakturen. Blut gelangte in seine Atemwege, Rüter erstickte. Als er auf dem Teppichboden zusammenbrach, rammte ihm der Täter noch das Messer, mit dem sich Rüter zuvor einen Apfel aufgeschnitten hatte, in die Herzgegend.
Die Polizei müht sich vergeblich, den Täter zu finden. Die Ermittler gehen davon aus, daß der Rentner seinem Mörder die Tür öffnete - durch die versteckt liegende Seitentür, die nur Familie und Freunde kannten und benutzten. Es gibt keine Hinweise darauf, daß jemand gewaltsam in das Haus eingedrungen ist, sagt Harald Meier, Leiter des Fachkommissariats 2 der Polizeidirektion Nord in Magdeburg. Vieles spricht für eine Beziehungstat und dafür, daß sich der Täter auf dem Grundstück auskannte. Vermutlich haben die Nachbarn auch deshalb keinen Verdacht geschöpft oder etwas Auffälliges bemerkt, sagt Peter Pogunke, Erster Hauptkommissar des Polizeireviers Harz. Bis heute ist der Gegenstand, mit dem Rüter erschlagen wurde, nicht gefunden worden. Zudem fehlen mehrere Schlüsselbunde des Rentners, 15 Euro aus dem Portemonnaie und seine EC-Karte. Doch Geld wurde nie abgehoben. Dennoch ist Frank Rüter davon überzeugt, daß sein Vater sterben musste, weil er zu viel Geld im Haus hatte. Er hat nur ein-, zweimal im Jahr größere Mengen Geld abgehoben, das war bekannt. Ich gehe davon aus, daß er aus Habgier ermordet wurde, sagt der 42jährige. Er selbst habe mit seinem Vater nie über Geld gesprochen.


Leipzig. War es Suizid, ein Sadomaso-Unfall oder gar Mord? Der mysteriöse Tod der schönen Anwältin Yvonne Gehrke (27) wird wohl nie aufgeklärt werden. Mangels Beweisen sprach das Leipziger Landgericht den angeklagten Markus Oliver Kramm (45) vom Vorwurf der Körperverletzung mit Todesfolge frei. Ich bin davon überzeugt, daß es kein Suizid war, aber mir fehlt ein schlüssiges Bild, was wirklich in der Wohnung passiert ist, sagte Staatsanwalt Torsten Naumann, der wie die Verteidigung ebenfalls auf Freispruch plädiert hatte.
Am Freitag, dem 1. Februar 2008, arbeitete Yvonne Gehrke bis spätabends in der Kanzlei, bestätigte per Mail noch einen Termin für Montagmorgen. Zuhause setzte sich die Anwältin wieder vor den Computer, chattete im Joyclub. Am frühen Morgen verließ sie das Forum. Stunden später war sie tot. Mit einen Strick um den Hals, erhängt an der Türklinke. Die Anwältin hatte eine wildes Liebesleben mit wechselnden Partnern und den Hang zu SM-Spielchen. Ermittler fanden bei ihr ein Sex-Tagebuch mit den Namen von etwa 50 Männern. Auch Markus K. stand in der Liste. Doch bis heute streitet er jeglichen Körperkontakt mit der jungen Frau ab. Allerdings wurden am Seil, an dem Yvonnes Leiche hing, DNA-Spuren des 45jährigen gefunden. Aber auch die Ermittlungsarbeit der Kripo wirft viele Fragen auf. Im Laufe des Verfahrens war plötzlich noch von zwei weiteren Männer die Rede: Mark und Gerald - Nummer 45 und 46 im Tagebuch. Kaum sechs Wochen vor ihrem Tod hatte Yvonne Gehrke mit beiden 2007 eine Orgie gefeiert. Und laut einer Freundin der Verstorbenen hatten genau diese zwei den Plan, die Anwältin in die Welt der Fesselkünste und Atemkontrolle einzuführen. Kam es dazu? Und wenn ja: Ging dabei etwas schief, gar mit tödlichen Folgen?​ ​Die Ermittler gehen offenbar davon aus, daß Yvonne bei einem Sexunfall ums Leben gekommen sein könnte.
Fest steht auch: Yvonne hat sich irgendwann, nachdem sie Anfang Dezember 2007 Blut spenden war, mit dem HIV-Virus angesteckt. Yvonne wusste wahrscheinlich noch gar nicht, daß sie das tödliche Virus in sich trug. Doch die Kripo hat weder die beiden Sex-Partner kontaktiert, noch wurde überhaupt geprüft, bei wem sich die Frau angesteckt hatte.​
Nachdem das Verfahren 2011 bereits eingestellt worden war, hatte die Mutter von Yvonne Beschwerde eingelegt. Die Staatsanwaltschaft bewertete die Beweismittel daraufhin neu, war sich daraufhin sicher: Markus Oliver K. lügt. Beweisen konnte man das jedoch nicht. Jahrelang hatte die Staatsanwaltschaft Leipzig dem Verdächtigen gegenüber ein erstaunliches Wohlwollen an den Tag gelegt. Obwohl seine DNA-Spuren am Seil und auf den Kleidern der toten Anwältin gesichert worden waren, stellte die Staatsanwaltschaft Leipzig das Verfahren im August 2011 - dreieinhalb Jahre nach dem mysteriösen Tod der Juristin - ein. Dagegen legte der Hamburger Rechtsanwalt Uwe Toben, der die Mutter von Yvonne vertritt, Beschwerde ein. Mit Erfolg. Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hob die Einstellung Ende des vergangenen Jahres auf und wies die Kollegen in Leipzig an, weiter zu ermitteln. Die ungewöhnlich lange Dauer der Ermittlungen war nicht die einzige Merkwürdigkeit in diesem Verfahren. Die Staatsanwaltschaft Leipzig verweigerte dem Anwalt der Mutter zunächst das gesetzlich verbriefte Recht auf Akteneinsicht - um sensible Daten Dritter zu schützen, wie ein Sprecher sagte. So etwas habe ich noch nie erlebt, empörte sich Toben, der seit fast 40 Jahren Strafverteidiger ist. Der Anwalt zog vor Gericht. Das Landgericht Leipzig gab ihm Recht. Toben durfte die Akten einsehen.



Linz (Österreich). Am 10. März 2008 wurden die Tontechniker Christian Janouschek (45) und Wolfgang Huber (51) in der Wohnung von Janouschek in Linz-Urfahr mit mehreren Messerstichen attackiert. Beiden Opfern schnitt der Mörder den Hals durch. In diesem Fall gibt es bereits viele DNA-Spuren. Ein Täter konnte dennoch nicht gefunden werden, weil sich bisher kein passender Treffer ergab. 
Bei der Obduktion der beiden teilweise verwesten Leichen wurden mehr als 20 Messerstiche entdeckt. Der Mörder hatte wie im Blutrausch zugestochen, dann das offenbar große Messer eingepackt, die Tür hinter sich zugezogen.
Die letzten Stunden der Freunde, die seit Jahren als Licht- und Tontechniker gearbeitet hatten, sind geklärt: Nachts zum 10. März hatten sie in Linz ein Fendrich Benefiz-Konzert betreut und in der Wohnung von Janouschek geschlafen. Dann hatte sich der 45jährige seine Drogenersatzstoffe im Wagner Jauregg-Spital geholt und zu Mittag seine Oma angerufen und ihr gesagt, daß der Wolferl (Huber) bei ihm sei. Spätestens in der Nacht zum 11. März muss die Bluttat passiert sein.
Die Freunde hatten ihren Mörder offenbar gekannt, weil die Tür unbeschädigt war, der Schlüssel innen steckte. Wolfgang Huber wurde im Wohnzimmer niedergestochen, dann ging der Mörder in den Musikraum, wo der HIV-Patient Christian Janouschek am Mischpult arbeitete - der Angreifer schlitzte ihm die Halsschlagader auf, stach zigmal zu, ehe das Opfer unter seinem umgekippten Sessel verblutete. Blutspuren weisen Richtung Küche und Wohnungstür.


Stuttgart. Ostern 2008. Seit wenigen Wochen arbeitet Alina Grosu aus Rumänien in Stuttgart als Prostituierte. Die 31jährige will Geld für ihre beiden Kinder in Rumänien verdienen. Am Karsamstag, 22. März 2008, wird Lina Opfer einer grausamen Bluttat. Sie stammt aus der rumänischen Stadt Carancebes und ist alleinerziehende Mutter zweier Kinder. Anfang 2008 kommt sie nach Deutschland, um unter dem Namen Lina als Prostituierte Geld zu verdienen. Nach ein paar Wochen in Karlsruhe geht sie Anfang März 2008 nach Stuttgart. Dort bezieht sie eine sog. Terminwohnung in der Immenhofer Straße, wo sie ihre Freier empfängt. Eine Agentur betreibt für sie Werbung im Internet. Im Flur der Wohnung ist eine Webcam angebracht, die alles aufzeichnet, was sich im Eingangsbereich der Wohnung abspielt. Am Karsamstag klingelt um 11.23 Uhr ein Unbekannter bei Lina. Das Video, das der Polizei vorliegt, zeigt, wie sie dem vermeintlichen Kunden die Tür öffnet. Plötzlich zückt der Mann ein Küchenmesser und fällt hinterrücks über sein Opfer her. Alina wird mit mehreren Messerstichen getötet. Danach erst schließt der Unbekannte die Wohnungstür und reinigt im Bad seine Hände. Das Messer lässt er liegen. Nach der Tat montiert der Mann die Webcam ab und nimmt sie mit. Offenbar weiß er nicht, daß die Bilder bereits übertragen und auf einem Computer gespeichert wurden.
Das Motiv für die Tat liegt völlig im Dunkeln. Die Kripo hat - soweit möglich - alle Kunden überprüft, die im Vorfeld der Tat mit Alina Grosu Kontakt hatten. In Karlsruhe und in Stuttgart kannte sie nur eine Handvoll Menschen. Sie sprach fast kein Deutsch. Täterbeschreibung: 20 bis 35 Jahre alt, 1,84 bis 1,92 Meter groß, schlaksig, möglicherweise leichter Bauchansatz, dunkle Haare mit ungewöhnlichem Haarschnitt, möglicherweise Perücke. Der Mann trug eine dunkelblaue Daunenjacke mit Kapuze und eine graue oder verwaschene Hose. Dazu dunkle Schuhe, geschätzte Größe 47. Tatwaffe: Küchenmesser, 25 cm lang, Massenprodukt, das unter anderem in Billig-Märkten verkauft wird; Aufdruck "Koch Messer" variiert bei verschiedenen Produktlinien. Neben der DNA des Täters wurden am Griff Spuren einer unbekannten Frau gefunden. Das Messer dürfte längere Zeit benutzt worden sein und muss seit Ostern 2008 irgendwo fehlen.
Für Hinweise die zur Festnahme der Täter führen, ist eine Belohnung in Höhe von 2.000 Euro ausgesetzt. Diese Belohnung ist ausschließlich für Privatpersonen und nicht für Amtsträger bestimmt, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört und wird unter Ausschluss des Rechtsweges vergeben.


Salzburg (Österreich). Am 1. Mai 2008 frühmorgens wird die Feuerwehr zu einem Wohnungsbrand in Salzburg-Liefering gerufen. Die Retter finden die Wohnungsbesitzerin Maria Geissler tot im Bett. Die 69jährige war erdrosselt worden. Danach hatte der Täter die Wohnung angezündet. Nachbarn hatten Maria Geissler - sie verkehrte im Obdachlosenmilieu - und einen unbekannten Mann in der Nacht zuvor gegen 23.15 Uhr in ihre Wohnung gehen sehen. Laut einer StA-Sprecherin stand nach Erstellung eines Phantombildes ein Pongauer unter Mordverdacht; die Ermittlungen gegen ihn wurden aber bald eingestellt. Status ungeklärt.


Heinsberg. Das letzte Lebenszeichen der 24jährigen Alexandra Belhaj gibt es vom 3. Juni 2008 gegen 14 Uhr. An diesem Tag war die drogen- und alkoholabhängige Frau am Düsseldorfer Hauptbahnhof gesehen worden. Alexandra war wohnungslos, lebte zuletzt bei der Mutter und der Schwester in Düsseldorf. Davor war sie in Kempen in einem Therapiehaus für drogenabhängige Frauen. Knapp eine Woche später wurde die teilweise verweste Leiche von einem Bauern entdeckt - auf dem Seitenstreifen eines Feldwegs bei Heinsberg. Wie die Obduktion ergeben hatte, wurde die junge Frau Opfer eines Gewaltverbrechens. Erst vier Tage darauf wurde sie identifiziert. Gesicherte Spuren: DNA und Fingerabdrücke. Neben der Toten im Maisfeld wurde eine Plane gefunden, die die Vermutung erhärtet, daß die Leiche in dieser dorthin gebracht wurde. Zur Aufklärung des Falls wurde eine Belohnung von 1.500 Euro ausgesetzt.



Dortmund. Der Doppelmord am 28. Juni 2008 von Dortmund-Eving läßt die Ermittler noch immer rätseln. Die Mörder stiegen nachts durch ein Fenster in ein Zweifamilienhaus in Dortmund-Eving ein. Die bettlägerige Edith Schulze (85) wird wach und fängt an zu schreien. Sie kommt in ihrem Schlafzimmer durch Gewalt an ihrem Hals zu Tode. Ihre Tochter Roswitha Chadt (59), die ebenfalls in diesem Haus wohnt, wird mit zahlreichen Stichen von einem Schraubendreher, mit dem sie das Fenster im Erdgeschoss aufgehebelt hatten, im Treppenhaus niedergestreckt. Die Raubmörder - anhand der Spuren wissen die Ermittler, daß es eine Frau und ein Mann waren - wollen nur eines: das Geld welches die beiden Frauen an mehreren Stellen im Haus für eine geplante Renovierung der Fenster bereit hielten. Und tatsächlich finden die Täter die 10.000 Euro in zwanzig 500 Euro-Scheinen. Die Täter sind bis heute unerkannt flüchtig. Zur Ergreifung von ihnen wurde eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro ausgesetzt.


Völkermarkt (Österreich). Eine halb verbrannte, unbekleidete Leiche wurde am 5. Oktober 2008 im Stadtwald von Völkermarkt aufgefunden. Die Leiche wurde von einem Mountainbiker entdeckt. Der Regen hatte viele Spuren, wie etwa Reifenabdrücke, vernichtet. Allerdings verhinderte der Regen auch, daß die Leiche trotz Brandbeschleuniger (Benzin) vollständig verbrannte und damit für immer unkenntlich blieb.  Der Täter, der versucht hatte, bewusst Spuren zu vernichten, hatte wohl nicht mit dem Regen gerechnet.
Umgehend wurde die Polizei zum Leichenfundort im Stadtwald gerufen. Die Kriminalpolizei und die Spurensicherung schauten sich den Fundort genau an und sicherten die Spuren. Den Beamten war schon am Leichenfundort klar, daß die unbekannte Frau ermordet wurde. Die Leiche wurde ins Rechtsmedizinische Institut gebracht.
Bei der Autopsie wurde festgestellt, daß die Frau geschlagen, erwürgt, dreimal in die Brust und einmal in den Kopf geschossen und mit Benzin angezündet worden ist. Aufgrund der Vielzahl der tödlichen Verletzungen sprach man von einem Overkill, eine sog. Übertötung.
So wie der Täter bei der Tat Vorgängen ist, kann man auch von einer Hinrichtung sprechen. Es gelang bei der Autopsie im Oktober 2008 zunächst nicht, die aufgefundene nackte Leiche zu identifizieren. 
Erst im Jahre 2012 gelang es der Kriminalpolizei das Opfer vom Stadtwald in Völkermarkt zu identifizieren. Anhand des Gebisses des Opfers konnte man feststellen, daß es sich um eine Italienerin handelte. Später stand fest, daß es sich bei der Verstorbenen um die damals 49jährige Italienerin Anna Todde handelte. 
Die Ermittler fanden heraus, daß der Täter mit dem Auto seines Opfers zurück nach Udine fuhr. Dort wechselte das Fahrzeug den Besitzer. Und zehn Tage nach dem Mord, schickte der Täter vom Handy des Opfers deren Schwester eine SMS. In dieser teilte Anna Todde mit, daß sie ihre Wohnung auflösen werde. Der Täter räumte die Wohnung von Anna Todde komplett aus.
Schon im Jahr 2008 konnte man eine männliche DNA  des mutmaßlichen Täters an der Leiche von Anna Tode sicherstellen. Das Opfer hatte kurz vor ihrem Tod Geschlechtsverkehr. Die männliche DNA wurde in die Datenbank eingegeben und gespeichert, leider gab es bis heute keinen Treffer. Das DNA-Profil wurde europaweit überprüft und gespeichert.
Bis heute ist der brutale Mord an Anna Todde ungeklärt. Die Ermittler geben nicht auf und sind immer noch motiviert den Fall aufzuklären.
Hinweise bitte an das Bezirkspolizeikommando Völkermarkt unter der Rufnummer: +4359133  2140-305 oder per eMail: BPK-K-Voelkermarkt@polizei.gv.at.


Rotterdam (Niederlande). Robert Woei A Tsoi lebte im Oktober 2008 mit seiner Familie in Rotterdam. Am Mittwoch, dem 20. Oktober 2008, verabschiedete sich der 45jährige Robert von seiner Frau an der U-Bahn-Station Rotterdam Hoogvliet. Er fuhr in seinem blauen Suzuki Baleno nach Breda (Niederlande). Er hatte dort einen Termin mit einem gewissen Johnny. Danach hatte niemand mehr etwas von Robert Woei A Tsoi gehört. Am 11. November 2008 wurde Robert in Merksplas, Belgien ermordet aufgefunden. Ein Jäger hatte die Leiche am 11. November 2008 in  einem Kanal in Koekhoven in Merksplas aufgefunden. Der Körper war komplett in einer Zeltleinwand eingewickelt. Die Identifizierung dauerte eine Weile, aber es stellte sich dann heraus, daß es sich um den 45jährigen Robert Woei a Tsoi handelte. Der Tote war seitdem 20. Oktober 2008 spurlos verschwunden. Einen Monat später wurde am 8. Dezember 2008 sein Auto auf dem Parkplatz am Grenzübergang Hazeldonk entdeckt. Die Ermittler fanden heraus, daß Robert tatsächlich nach Breda fuhr. Er war dort noch in Begleitung einer Reihe von Männern unterwegs.  Aber danach verschwand er komplett vom Radar. Die Polizei geht davon aus, daß er danach noch einige Zeit lebte, bevor er getötet wurde. Die Polizei ist sich sicher, daß sich der Mord in der Grenzregion ereignete und er dann im Kanal Koekhoven entsorgt wurde.
Vor zehn Jahren erkrankte Robert an einer schweren Krankheit und wurde für arbeitsunfähig erklärt. Nach Angaben der Familie hatte das Opfer immer das Gefühl, seine Familie nicht mehr ernähren zu können. Er wollte alles tun, um seine Familie ernähren zu können. Seine Familie hatte große Angst, daß er im Drogenmileu arbeitete. Schließlich war er in den letzten Monaten oft weg und erzählte nie, wohin er ging, mit wem er sich traf oder was er genau arbeitete oder machte.
Sein Tod hängt wahrscheinlich mit seinen illegalen Praktiken zusammen. Belohnung 15.000 Euro.


Klagenfurt. Am 4. Oktober 2008 wird in einem Wald bei Völkermarkt (Kärnten) neben der A 2 eine Frauenleiche gefunden. Die nur mit Kniestrümpfen bekleidete junge Frau wurde durch mehrere Schüsse regelrecht hingerichtet und angezündet. Erst viel später stellt sich heraus, daß es die 38jährige Anna T. aus Sardinien ist, die als Prostituierte arbeitet. Ein Täter sowie der Tatablauf ist unbekannt.


Oldenzaal (Niederlande). Der Mordfall an der Kunstlehrerin Diana Winkel (47) ist bis heute nicht geklärt. Mittlerweile ist der Fall zu einem Cold Case geworden. Die 47jährige wurde von ihren Angehörigen und Freunden als eine sehr soziale Frau beschrieben, die sich für andere engagiert hatte. Diana rief ihre Mutter fast jeden Tag in Amsterdam an. Als Dianas Mutter ihre Tochter einige Tage lang nicht telefonisch erreichen konnte, war sie sehr besorgt und beauftragte Dianas Schwester nach dem Rechten zu schauen. Am Freitag, dem 24. Oktober 2008, ging dann die Schwester von Diana mit der Polizei zum Haus von Diana in Oldenzaal. Dort machten sie eine schreckliche Entdeckung. Diana lag tot in der Eingangshalle. Sie war bereits  seit einigen Tagen tot. Sie wurde mit einer Vielzahl von Messerstichen getötet.
Die polizeilichen Ermittlungen zeigten, daß Diana den Täter wahrscheinlich selbst zu sich in ihr Haus hereingelassen hat. Es gab damals mehrere Verdächtige, darunter Männer, mit denen sie eine engere Beziehung gehabt hatte. Es gab jedoch nicht genügend Beweise, um einen dieser Männerbekanntschaftenden den Mord an Diana nachzuweisen.


Bouwlust (Niederlande). Am Mittwoch Nachmittag, dem 14. November 2008, wurde die Leiche des 53jährigen Donald (Don) Vrijmoet in seinem Haus in Rietveen im Bezik Bouwlust aufgefunden. Don hatte ein hartes Leben. Er war jahrelang obdachlos, aber im Jahr zuvor hatte er durch Gesundheitsfürsorge eine eigene Wohnung in Rietveen bekommen. Dies verbesserte seine aber Situation nicht wirklich. Er passte nicht gut auf sich auf. Er aß kaum und wog am Ende nur 40 Pfund. Er besuchte auch weiterhin regelmäßig andere Drogenabhängige. Nach dsn ersten Ermittlungen stellte sich heraus, daß Don durch Gewalt getötet worden war. Er wurde erstochen. Die Polizei vermutet, daß Donald  aufgrund seiner Psychosen mit jemanden in Streit geriet und dann erstochen wurde. Die Polizei findet dies besonders tragisch, da Don ein fanatischer Messersammler war.
Don Vrijmoet war ziemlich einsam, aufgrund seiner Drogenabhängigkeit und seinen Psychosen. Er hatte eigentlich keinen Kontakt zu Familie und Freunden. Seine Tür stand regelmäßig offen, damit andere zu ihm kommen konnten. Don besuchte auch regelmäßig andere Drogenkonsumenten. Ob es Konflikte aufgrund seines Drogenkonsums gab oder ob er Schulden hatte, ist nicht bekannt. Es ist auch möglich, daß er wegen seiner psychischen Probleme mit jemandem in Streit geriet. Die Kriminalpolizei vermutet, daß er in seiner Wohnung am Rietveen mit einer seiner Klingenwaffe angegriffen wurde. Diese Stichwunden führten zu seinem Tod.
Überwachungskameras haben gezeigt, daß er am Nachmittag des 8. November 2008 um 8.30 Uhr noch am Leben war. Dann ging er auf der Stede in der Nähe seines Hauses einkaufen. Danach hat er wahrscheinlich gegen 17.30 Uhr im Zentrum von Den Haag bei einer Bank Geld abgehoben. Leider gibt es von der Geldabhebung keine Aufnahmen. Seine Leiche wurde erst sechs Tage später gefunden. Der genaue Zeitpunkt des Todes ist nicht bekannt. Belohnung 15.000 Euro.


Tielt-Winge (Belgien) Am Sonntag, dem 22. Februar 2009, wurde an der Autobahn Brüssel - Aachen in der Nähe der belgischen Gemeinde Tielt-Winge die Leiche des 41jährigen Ronald Notebooren aus Schinnen gefunden. Ronalds Leichnam wurde in Stücke zerteilt, an der Autobahn entlang verteilt und wurde dann mit einem Segeltuch abgedeckt. Bei der Obduktion wurden an den Leichenteilen, Pferde- und Hundehaare gefunden.
Die Ermittlungen ergaben, daß sich das Verhalten von Ronald vier Tage vor seinem Tod verändert hatte. Er war sehr nervös und angespannt. Am Abend des 18. Februar wurde er gegen 19.30 Uhr von einem Fremden von Zuhause abgeholt. In den dazwischenliegenden Tagen gab es kein Lebenszeichen von Ronald, außer ein paar aufgezeichnete Bewegungsaktivitäten mit seinen Handy. Ronald hatte überall herum erzählt, daß er bald ein großes Geschäft machen würde. Dieses würde ihm sehr viel  Geld einbringen. Die Untersuchungen zeigten, daß es einen Zusammenhang zwischen seinem Tod und einem groß angelegten Eclipse-Betrug geben könnte. Dieser Betrug wurde beim Fonds für Bildende Kunst, Design und Architektur in Amsterdam begangen. Es ist sicher, daß Ronald als Vermittler versucht hat, zwei Millionen Euro zu kassieren. Das Geld landete dann auf verschiedenen Bankkonten.
Aufgrund fehlender Beweise hat die Justiz einen Verdächtigen noch nicht strafrechtlich verfolgt. Belohnung 15.000 Euro.


Gütersloh. Am Sonntag den 24. Mai 2009 wurde die Leiche der 67jährigen Ingrid Amtenbrink in einem Roggenfeld unweit des Meierhof Rassfeld (bei Gütersloh) gefunden. Fest steht, daß Ingrid Amtenbrink am 21. Mai für etwa zwei Stunden das Deelenfest auf dem Meierhof besucht hat. Die letzte Zeugenaussage, daß das Opfer bis etwa 17 Uhr die Swinging Table-Party besucht hat, deckt sich mit einer Beobachtung eines Nachbarn von Ingrid Amtenbrink, der sie am Donnerstag letztmalig gegen 13.30 Uhr zu Fuß in der Haselstraße gesehen haben will. Wahrscheinlich hat sie dann den kürzesten Weg zum Meierhof Rassfeld genommen. Der führte sie von der Haselstraße, ihrem Wohnort, über den Heckenweg weiter über eine Brücke zur Tarrheide. Das ist ein Sandweg, der rund zwei Meter breit sowie 450 Meter lang ist und der an der Holler Straße endet. Dann müsste sie diese überquert haben und auf einen kleinen, asphaltierten Pfad eingebogen sein, der an einem Wäldchen liegt. Nach 300 Metern ging es dann vermutlich in den Waldweg am Kornfeld, dem späteren Fundort ihrer Leiche. Dieser Weg wird auch von den Anwohnern und Spaziergängern als Schulpättken bezeichnet. Er führt schließlich über die TWE-Bahngleise zum Meierhof Rassfeld. Anzunehmen ist, daß die 67jährige den gleichen Weg zurücklaufen wollte. Was dann später geschah, ist bis heute nicht geklärt. Wer war eigentlich Ingrid Amtenbrink? Die 67jährige musste vor zwei Jahren einen Schicksalsschlag hinnehmen, als ihr Ehemann nach schwerer Krankheit verstarb. Danach lebte sie allein und bezog erst vor zwei Wochen ihre neue Wohnung an der Haselstraße. Zuvor wohnte sie zwei Straßen weiter im Eibenweg. Ingrid Amtenbrink galt als sehr zuverlässig, bescheiden und freundlich. Das seien auch die Gründe für den Umzug gewesen, denn sie mochte nicht allein in einem großen Haus leben. Ihre Rente habe sie als Schneiderin aufgebessert. Sie habe in erster Linie für ein Modegeschäft in Gütersloh gearbeitet.


Aying. Die Münchner Wanderin Luise Zimmermann (73), die tot im Wald bei Aying im Landkreis München gefunden wurde, ist ermordet worden. Die agile kleine Frau - sie war nur 1,59 Meter groß - war ein richtiges Energiebündel. Sie engagierte sich z.B. aktiv in ihrer Kirchengemeinde und hielt sich fit mit Jogging. So war sie auch bei der Volkswanderung der Wanderfalken Dürrnhaar am 7. Juni 2009 mit dabei. Bereits am Vortag hatte sie eine der drei möglichen Routen über Graß nach Egmating auf eigene Faust erkundet. Ob sie dort den Mörder kennengelernt hatte, lässt sich nicht beweisen. Pünktlich nach dem Kirchgang stand sie am Startplatz. Mit rund 800 Gleichgesinnten marschierte sie bei strahlendem Sonnenschein los. Dort verliert sich ihre Spur. Etwa zwei Kilometer von Aying, im sog. Kaltenbrunner Schlag fand ein Spaziergänger am 21. Juni 2009 eine verbrannte Leiche - Luise Zimmermann. Ein Sexualmord? Sie wurde mit einem massiven Schlag gegen den Kehlkopf getötet, mit Benzin übergossen und in Brand gesetzt. Ihr Rucksack fehlte. Lediglich ihre Brille wurde etwas weiter gefunden. Zur Klärung des Falls wurde ein Kollege hinzugezogen, der lange Zeit das Monster vom Brauneck jagte. Dieser bis heute nicht gefasste Täter suchte sich im November 2006 ebenfalls eine ältere Wanderin (67), die er in ein abgelegenes Waldstück lockte, fesselte und vergewaltigte. Anschließend ließ er die Frau hilflos zurück. Ein Jäger rettete der Frau damals das Leben.
Die Ermittler tappten lange Zeit im Dunkeln. Dann meldet sich ein Jäger, der angab, eine Kamera zur Beobachtung seiner Wildschweine im Wald aufgestellt zu haben. Die Kamera, einen Kilometer vom Fundort von Luise Zimmermann entfernt, knipst einen Mann der durchs Bild läuft. Der Mörder? Es stellte sich dann aber heraus, daß der Mann, ein Lagerarbeiter aus Rosenheim,  nur austreten wollte und beim Aufsuchen einer geeigneten Stelle den Bewegungsmelder der Kamera ausgelöst hatte. Eine Belohnung in Höhe von 20.000 Euro wurde zur Ergreifung des Täter ausgelobt.


Berlin. Zusammen mit ihrem Ehemann wollte die Sportlerin Kirsten Sahling (39), die in der Berliner Charité arbeitet, am 20. Juni 2009 im Spandauer Forst joggen. Während ihr Mann bereits losgelaufen war, machte sie noch Stretchübungen. Dann passierte die grauenvolle Tat. Ein Unbekannter stach sie heimtückisch nieder. Schwer verletzt kam die Frau ins Krankenhaus, verstarb dort aber aufgrund ihrer schweren Verletzungen. Zuvor konnte sie aber noch eine detaillierte Täterbeschreibung zu Protokoll geben. Der Täter war zwischen 15 und 20 Jahre alt, schlank, kurze dunkelblonde Harre, kein Bart, keine Brille. Gekleidet war der gepflegt erscheinende Unbekannte mit einem weißen Jogginganzug oder Overall. Mit einem roten Fahrrad flüchtete der Täter unerkannt. Nur wenige hundert Meter vom Tatort entfernt zeichnete einer Überwachungskamera des Johannesstifts eine weißgekleidete Person auf einem Fahrrad auf. Die Polizei ist sich sicher, daß es der Täter war. Eine weitere Joggerin hatte diesen Radfahrer ebenfalls gesehen, sich aber nicht weiter darum gekümmert. Auch als sie kurz darauf entfernte Rufe hörte, dachte sie sich nichts dabei. Daß es die Hilferufe von Kirsten Sahling waren, ahnte sie zu diesem Zeitpunkt nicht. Aufgrund einer anderen tödlichen Messerattacke auf einen 82jährigen Rentner kommt der 30jährige Valentin W. in Verdacht. Zur fraglichen Zeit hatte er in einer nahe gelegenen Laubenkolonie eine Hütte in der er hauste. Doch weil die Täterbeschreibung auf ihn nicht zutraf, wurde er wieder freigelassen. Zur Belohnung des Falls sind 5.000 Euro ausgelobt worden.


Groß Ippener. Nicole Stindt (38) kam mit organischen Fehlbildungen zur Welt. Ihre Mutter verschwand wenige Wochen nach der Geburt, woraufhin Nicole Stindt bei ihren Großeltern aufwuchs. Nach der Schule absolvierte sie eine Ausbildung als Arzthelferin, hatte bereits damals wenige Freunde und galt als Einzelgängerin. Nach dem Tod des Großvaters, dessen Pflege sie bis dahin übernommen hatte, bezog sie in Stuhr in der Blockener Straße 15 eine Zweizimmerwohnung. In dieser lebte sie alleine und zurückgezogen. Nicole hatte ansonsten kaum soziale Bindungen oder Kontakte. Sie war nicht berufstätig und hielt zwei Hunde in ihrer Wohnung, mit denen sie in der näheren Umgebung Hundeausbildungsplätze besuchte. Aufgrund eines Erbschaftsstreits brach auch der Kontakt zu ihrer Familie ab. Im Rahmen der ersten Ermittlungen in den Jahren 2010 bis 2012 stellte sich heraus, daß Nicole Stindt erhebliche finanzielle Probleme hatte. Aus diesen Gründen stand ihr am 19. August 2009 ein Termin bei einem Gerichtsvollzieher hinsichtlich einer eidesstattlichen Versicherung und zur Pfändung ihres Autos bevor. Am Abend des 18. August 2009 fuhr sie mit ihrem grauen Pkw Toyota Corolla Combi, mit dem amtl. Kennzeichen DH - LB 167 zu einer Hundeschule ins nahegelegene Bassum. Diesen Treffpunkt verließ sie um 20.15 Uhr, danach fehlte von ihr jede Spur. Am 19. August 2009 wurde eine Vermisstenmeldung bei der Polizei erstattet. In der Folgezeit wurde festgestellt, daß ihr Hund Lana am 19. August 2009 gegen 8.00 Uhr im Bereich Dötlingen/Wildeshausen, Traher Weg, ausgesetzt aufgefunden wurde. Ihren Pkw stellte man am gleichen Morgen gegen 9.00 Uhr in Bremen am Breitenweg in der Nähe des Bahnhofes fest. Zunächst ergaben sich keine Hinweise auf ein Verbrechen. Am Pfingstmontag, dem 24. Mai 2010, fanden Spaziergänger ein von Tieren freigelegtes Erdgrab, in dem sich die Leiche von Nicole Stindt befand. Ablageort der Leiche war das Waldstück Buchholz bei Groß Ippener im Landkreis Oldenburg in der Nähe der Autobahn A1. Die anschließenden Untersuchungen ergaben, daß Nicole Stindt Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist. Todesursache war vermutlich Gewalt gegen den Hals. Die Leiche, die vermutlich vollständig bekleidet war, lag ausgestreckt in einer Tiefe von 85 cm. Nicole hatte zurückliegend eine größere Erbschaft gemacht. Es war kein Geheimnis, daß sie Bargeld in ihrer Wohnung aufbewahrte. Kontakte, auch Männerbekanntschaften, suchte sie über die Partnerbörse FriendScout24.de, sie war dort mit dem Nickname Julchen71 registriert. Die Kriminalpolizei konnte bis heute rekonstruieren, daß es zu einigen Treffen mit Internetbekanntschaften in ihrer Wohnung gekommen war. Für Hinweise, die zur Klärung dieser Tat führen, lobt die Polizeidirektion Oldenburg 5.000 Euro als Belohnung aus.


Am 22. August 2009 verschwindet Nicole Prenzel (22), die an Epilepsie litt. Ihre Leiche wird zehn Tage später in einer Klärgrube, mit einem Betonstein beschwert, entdeckt. Die Mordkommission wertet das Handy der jungen Frau aus. All ihre Kontakte zu Männern - es sind über 100 eingetragen - werden überprüft. Die Polizei ermittelt einen Verdächtigen. Der Mann, der in der Vergangenheit schon einmal eine Behinderte überfallen und missbraucht hatte, besitzt einen Schäferhund. Haare des Hundes werden auch an der Leiche der jungen Frau entdeckt. Doch dieser Beweis reicht nicht für eine Anklage aus. Denn: Bei Hunden gibt es häufiger DNA-Übereinstimmungen als bei Menschen.


Lauchhammer. Im Jahre 2009 ist Steffen Meyer 46 Jahre alt und lebt mit seiner Familie in Lauchhammer (Brandenburg). Der erfahrene Polizeihauptkommissar ist als Dienstgruppenleiter bei der Polizeiwache in Lauchhammer tätig. Am jenem Montag des 23. November 2009, setzt Steffen Meyer nach einem Arztbesuch seinen Sohn zu Hause ab. Er fährt mit dem Auto weiter, um noch schnell etwas aus der Apotheke zu besorgen. Es ist etwa 18 Uhr. Als Steffen Meyer zwei Stunden später noch immer nicht zu Hause ist, geht seine Frau ihn suchen. Sie findet ihren Mann in der Garage, knapp 100 Meter von der Wohnung entfernt. Er ist tot. Steffen Meyer wurde vermutlich gegen 18.30 Uhr durch Schläge gegen den Kopf und durch Messerstiche getötet. Sein Auto, ein älterer Opel Vectra, ist weg, offenbar gestohlen - wie auch Steffen Meyers Portemonnaie. Am nächsten Morgen wird der Wagen gefunden - an einer Landstraße, knapp 30 Kilometer von Lauchhammer entfernt. Der Opel Vectra ist beschädigt, wie nach einem Unfall. Und der Tank des Wagens ist leer. Die verblüffende Erkenntnis der Polizei: Nach dem Mord muss jemand mit dem Opel bis zu 400 Kilometer weit gefahren sein. Im Auto werden DNA-Spuren eines unbekannten Mannes gefunden. Rund um den Wagen liegen zudem Zigarettenstummel, daran die DNA von drei weiteren unbekannten Personen - einer Frau und zwei Männern. Haben sie mit dem Mord an Steffen Meyer zu tun? Das Auto wurde offenbar nach verwertbaren Gegenständen durchsucht. Im Handschuhfach liegt das Portemonnaie von Steffen Meyer, das Bargeld fehlt. Die weiteren Ermittlungen der Polizei fördern Mysteriöses zutage: Der Wagen hatte tatsächlich einen Unfall. Exakt um 22.45 Uhr, also vermutlich knapp vier Stunden nach dem Mord, war der Wagen bei der Gemeinde Nünchritz von der Straße abgekommen. Der Unfall wurde durch die Kamera eines nahen Chemiewerks gefilmt. Doch das ist nicht alles: Acht Minuten später, um 22.53 Uhr, wurde der Opel Vectra geblitzt. Das Foto zeigt einen unbekannten Mann am Steuer des Wagens. Nach der Veröffentlichung des Blitzerfotos erhält die Mordkommission rund 300 Hinweise. Etwa 30 davon beziehen sich auf ein- und denselben Mann. Der Verdächtige wird mehrfach vernommen, bestreitet aber, Steffen Meyer zu kennen geschweige denn etwas mit der Tat zu tun zu haben. Ein DNA-Abgleich entlastet den Mann. Die Ermittlungen gegen ihn werden eingestellt. Erneut stellt sich die Frage: Wer ist der Mann, der in Steffen Meyers Auto fotografiert wurde?
Personenbeschreibung: Der unbekannte Fahrer ist 30 bis 40 Jahre alt. Bekleidet war er mit einer dunklen Mütze, vermutlich mit einer Winterjacke mit Kragen und dunklen Handschuhen.
Seit der Tat fehlt Steffen Meyers Schlüsselbund mit mindestens fünf Schlüsseln und einer 5,5 cm langen grauen Stab-Taschenlampe.


Antwerpen (Niederlande). Am Sonntag, dem 27. September 2009, um 5.15 Uhr, wurde der leblose Körper von Dan Dielis (42) ursprünglich aus Kapellen, auf dem Bürgersteig in der Nähe der Congressrtaat Nummer 18, in Antwerpen entdeckt. Er wurde in der Nacht zuvor angegriffen. Er wurde in die Brust gestochen und starb dann an seinen Verletzungen. In der Nacht war Dan Dielis im Nachtleben von Antwerpen unterwegs. Zuerst in Ekeren und dann im Café Koekelekoe am Turnhoutsbaan in Borgerhout.
Er reiste mit einem schwarzen Hyundai Santa Fe an, der am Laar geparkt war. Einige Stunden später beschloss er zu seinem Fahrzeug zurückzukehren, aber er konnte Fahrzeug nicht mehr finden. Es ist sehr wahrscheinlich, daß er völlig desorientiert war, weil er dreimal ins Café zurückkehrte, ohne jemals sein Auto zu finden. Gegen 3.30 Uhr verlässt er das Café zum letzten Mal und wird nicht mehr lebend gesehen. Nach Angaben verschiedener Zeugen kam es gegen 5 Uhr morgens auf der Straße zwischen zwei Männern an der Ecke der Constitutiestraat und der Congresstraat zu einem Streit. Die Diskussion bezog sich offenbar auf einen Autoschlüssel, der Gegenstand dieses Streitgesprächs zwischen den beiden Protagonisten war. Nach Erkenntnissen der Ermittler wurde Dan Dielis in der Congresstraat Nummer 47 von einem Messer getroffen, bevor er die Kraft fand, die Straße zu überqueren. Er wird gegen 5.15 Uhr morgens in Congressrtaat
Nummer 18 tot aufgefunden. Seine persönlichen Dokumente und sein Handy wurden auf der Straße gefunden, aber nicht seine Autoschlüssel. Es ist wahrscheinlich, daß Dan Dielis Opfer eines brutalen Angriffs wurde. Aber alles deutete darauf hin, daß der Täter Dans Autoschlüssel haben wollte. Sehr wahrscheinlich benutzte Dan die Infrarot-Steuerung seines Autoschlüssels: Durch Drücken der Zentralverriegelung hätte er die Anzeigen seines Fahrzeugs gesehen. Vielleicht hat er auch einige Leute gefragt, ob sie einen schwarzen Hyundai gesehen hätten, der in der Nähe geparkt war.
Personenbeschreibung des Täters:
Der Mann soll zwischen 20 und 25 Jahren alt sein, kleiner als 1,70 Meter und von schlanker Statur. Er hatte zum Tatzeitpunkt, kurzes blondes Haar mit einer Stachel-Frisur. Er trug eine Jeansjacke und eine Hose.


Bingen. Thomas Dörr lebt im Dorf Boos bei Bad Kreuznach und ist Pächter eines Reiterhofs in Neu-Bamberg. Der 31jährige hat hohe Schulden und steht seit einiger Zeit unmittelbar vor dem finanziellen Ruin. Am Freitag, dem 11. Dezember 2009, verschwindet er spurlos. Dank aufwändiger Ermittlungen kennt die Sonderkommission der Kripo Mainz inzwischen den genauen Ablauf seines letzten Tages. Gegen 11 Uhr muss Dörr vor Gericht erscheinen. Es geht um Altschulden, die er nicht beglichen hat. Am Ende einigt man sich auf einen Vergleich. Von Bad Kreuznach aus fährt der Mann nach Neu-Bamberg auf seinen Reiterhof, um einen Angestellten auszubezahlen. Gegen 12.30 Uhr wird Dörr in Alzey gesehen. Dort besucht er den Vermieter des Reiterhofs, der seit Monaten auf die Pacht wartet. Als Sicherheit hinterlässt er ihm Zertifikate, die den Wert seiner Pferde bescheinigen. Etwa um 13 Uhr telefoniert er mit seiner Freundin - sein letztes Lebenszeichen. Er verspricht, sie gegen 18 Uhr zu ihrer Weihnachtsfeier zu bringen. Doch die junge Frau wartet an diesem Nachmittag vergeblich auf ihn. Thomas Dörr bleibt die ganze Nacht verschwunden. Nach intensiver Suche erstatten die Angehörigen am nächsten Morgen Vermisstenanzeige. Am Dienstag, 15. Dezember 2009 - vier Tage nach seinem Verschwinden - wird auf einer Wiese bei Bingen ein ausgebranntes Fahrzeug aufgefunden. Es ist der Mercedes, mit dem Thomas Dörr zuletzt unterwegs war. Im Kofferraum liegt seine völlig verbrannte Leiche. Die Obduktion ergibt später: Thomas Dörr war längst tot, als der Wagen in Brand gesteckt worden ist. Die Mutter des Opfers und die Staatsanwaltschaft Mainz haben für Hinweise, die zur Ergreifung des/der Täter führen, insgesamt 10.000 Euro ausgesetzt.


Offenbach. Der gewaltsame Tod der 40jährien Bahija Salihovic aus Offenbach, deren Leiche erst nach Wochen gefunden wird, beschäftigt noch immer die Ermittler. Die marokkanische Hotelangestellte wollte einen Urlaub in ihrem Heimatland antreten. Ihr 62jähriger Ehemann reiste mit den Kindern in sein Heimatland nach Bosnien. Als sie nach drei Wochen wieder heimkommen, ist die Mutter immer noch nicht wieder zurück. Über das Mobiltelefon ist sie nicht zu erreichen. Ebenso fehlt ihr Auto. Er gibt eine Vermisstenanzeige auf. Die Kripo findet heraus, daß der Opel Corsa seit 2. Oktober 2009 in der Olof Palme-Straße in Frankfurt-Heddernheim steht. Weil der Wagen in absolutem Halteverbot steht, lässt ihn das Frankfurter Ordnungsamt abschleppen. Das Abschlepp-Unternehmen wendet sich an den ahnungslosen Ehemann. Erst am 18 November kann er mit dem Zweitschlüssel den Wagen öffnen und findet seine Frau tot im Kofferraum liegend. Die Obduktion ergibt, daß die Frau erdrosselt wurde. Der Ehemann galt sofort als tatverdächtig, wurde aber wieder auf freien Fuß gesetzt, weil die Indizien nicht für eine Anklage ausreichen. Obwohl eine Belohnung von 4.000 Euro ausgesetzt wurde, konnte der Täter nicht ermittelt werden.





Koblenz (Schweiz). Der Fall des erschossenen Deutschen Karl Paul Dittmann (63), den ein Radfahrer am 27. November 2009 auf der Aarebrücke bei Koblenz aufgefunden hat, gibt Rätsel auf: Es gibt keine Hinweise auf den Täter, die Tatwaffe bleibt unauffindbar. Zudem ist unklar, was der Einzelgänger in jener Nacht dort vorgehabt hat. 
An den Händen des 63jährigen Deutschen fanden die Ermittler Schmauchspuren. Der Täter feuerte den einzigen Schuss aus nächster Nähe ab, mitten ins Herz des Opfers. Auffällig: Er verwendete als Schalldämpfer einen mit Kunststoffasern gefüllten Plastiksack. Auf Dittmanns Kleidung und am Geländer der Stahlbrücke fanden sich verschmorte Fasern.
Der blaue Mercedes Benz 190E von Karl Dittmann wurde in der Nähe des Tatorts gefunden. Auf dem Beifahrersitz lag eine Landkarte, mit Bleistift waren nebst Koblenz die Orte Umiken, Ellikon am Rhein, Reckingen und Lienheim sowie Straßen zwischen Fisibach und Kaiserstuhl, sowie Sulz und Rheinsulz markiert. Was es damit auf sich hat, blieb im Dunkeln. 
Unter der Brücke fanden die Ermittler Fußspuren von Dittmann und seinen durchwühlten Rucksack. Allerdings fand sich darin Bargeld. Unklar war der Verbleib der Kreditkarte. Sie konnte durch Zufall im Jahr 2012 in einiger Entfernung zum Tatort aufgefunden werden, sagt eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Allerdings habe die Kreditkarte keine weiteren Hinweise gebracht. 
Dittmann, 1,80 Meter groß, 100 Kilogramm schwer, war in der Region ein Fremder. Die Polizei schilderte den Frührentner als Einzelgänger, der seit Jahren ein unkonventionelles Leben ohne festen Wohnsitz führte und viel reiste. Im Jahr 2009 hob er mit seiner Kreditkarte an 50 verschiedenen Orten in halb Europa Geld ab. Er stammte aus Bergisch Gladbach bei Köln. Von seiner Frau lebte er getrennt. Zu den zwei er­wachsenen Söhnen hatte er wenig Kontakt.
Die Polizei hat sogar eine Belohnung von 19.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zum Täter führen - ohne Erfolg.


Wiltingen. Der frühere Bundesliga-Schiedsrichter und Geschäftsmanne Heinz Werner (63) wurde am ersten Weihnachtstag 2009 tot an der Staustufe Kanzem in der Saar entdeckt. Der Körper wies nach Darstellung von Polizeisprecher Georg Himbert so massive Verletzungen auf, daß von einem Tötungsdelikt auszugehen sei. Heinz Werner, der nach Darstellung seines Vereins SV Auersmacher in den vergangenen Jahrzehnten 67 Einsätze in der ersten Mannschaft absolvierte, war am 31. Oktober 2009, einem Samstag, nach einem Einkauf mit seiner Frau gegen halb zwölf zu seiner Firma nach Rilchingen-Hanweiler gefahren, um, wie er sagte, eine Stunde später wieder zurück zu sein. Doch dann wurde er nicht mehr gesehen. Später brachte ein Mitarbeiter sein Auto nach Hause zurück und berichtete, Werner sei mit zwei Männern in einem VW-Bus in Richtung Bliesransbach gefahren; binnen 30 Minuten wolle er zurückkehren. Auf dem Gelände seiner Firma wurde am selben Tag von Unbekannten eine als Hühnerfutterbehälter verwendete Plastiktonne gestohlen, wobei Blutspuren Werners an eine Holzkiste gelangten. Dabei fanden sich auch Futterkörner aus dem entwendeten Behälter in Werners Kleidung. Ungewöhnlich war jedenfalls, dass Heinz Werner seine Tabakspfeife, die er sonst immer mit sich nahm, in seinem Auto hatte liegenlassen. Im Zusammenhang mit diesem Fall fahndete die Polizei auch nach einer grünen Plastiktonne, die übrigens auch nirgendwo mehr auftauchte. Das Motiv der Tötung ist unbekannt. Bis heute ist der Fall nicht aufgeklärt.

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